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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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seinen Hund auf keinen Fall abschreiben. Moritz war ein Kämpfer. Wer wusste schon, ob er sich nicht wieder aufraffte und ganz der Alte wurde?
    Weiter stand auf seinem Arbeitsplan für diesen Tag, mit Otto Siebert zu sprechen. Er benötigte noch einige Treiber; seine eigene Treiberwehr bestand nur aus den Stammtischbrüdern des Donze . In Otto Sieberts Jagdrevier gab es einen eigenen Verein der Treiber, die Jagdgehilfen e.V. Diese Leute verfügten über eine gute Kondition, was Steiner die Gewissheit gab, dass sie den Lauf über den Limberg lebend überstehen würden. Bei seinen eigenen Leuten war er sich nicht so sicher.
    Er richtete den Blick aus dem Fenster. Außer grauem Wetter sah er nichts.
    Micky wollte ihn begleiten. Wo blieb er?
    Dankbar für die Ausrede, noch warten zu müssen, lehnte er sich zurück und streichelte seinen Hund. Die Küchenuhr tickte, der Beweis dafür, wie die Zeit sinnlos verstrich. Er nahm Otto Sieberts Visitenkarte aus dem Geldbeutel und wählte seine Telefonnummer. Nichts. Es wäre auch zu schön gewesen, sich den Weg zu Siebert zu ersparen. Bei dem aufgeweichten Boden würde die Fahrt zum Nachbarrevier zur reinsten Rutschpartie. Wieder schaute er aus dem Fenster. Er gab das Warten auf. Er konnte von dem Jungen nicht verlangen, dass er bei jedem Wetter zur Stelle war.
    Er zog seinen Parka an, ging in Richtung Tür. Moritz blieb nicht an seiner Seite. Steiner drehte sich um und sah, wie sich sein Hund in den Korb legte, anstatt ihm zu folgen.
    Schweren Herzens verließ er das Haus.
    Sein grüner Jeep stand nicht an seinem Platz. Der nächste Schreck für diesen Tag. Da fiel ihm ein, dass er oben an der Klosterruine stand. Von dort war er zur Kriminalpolizeiinspektion nach Saarbrücken chauffiert worden.
    Seine Gedanken wurden durch Schritte unterbrochen.
    Sollte das Micky sein?
    Er schaute über den Hof, alles menschenleer. Die Sicht wurde immer schlechter, der Regen immer stärker. Sein Parka war zum Glück wind- und wasserfest.
    Â»Micky? Bist du das?«
    Keine Antwort.
    Lange verharrte er dicht an der Haustür, bis er an seinem Gehör zweifelte. Vermutlich ging die Fantasie mit ihm durch. Gerade wollte er seine Nische verlassen, als ein Schatten hinter dem Brunnenhaus verschwand.

Kapitel 19
    Schon seit Stunden saß Esther am Computer. Zum Glück funktionierte die Vernetzung mit dem Arbeitsplatz in Saarbrücken reibungslos. Das ersparte ihr bei dem schlechten Wetter die weite Fahrt in die Landeshauptstadt. Jedes Mal, wenn sie einen Blick aus dem Fenster wagte, wo es nur Wald und Bäume zu sehen gab, stellte sie fest, dass der Regen keine Pause einlegen wollte. Also konzentrierte sie sich auf den Computer, gab einige Such­begriffe ein, um sich über das Dorf Wallerfangen und seine Geschichte zu informieren. Routiniert wanderte ihr Blick über die vielen Informationen, bis eine Mitteilung sie wachrüttelte. Darauf musste sie ihren Vorgesetzten ansprechen. Doch der war gerade dabei, sich mit seiner Familie am Telefon zu streiten. Nach Schnurs Worten zu urteilen, wollte seine Frau mit den Kindern das Weihnachtsfest in seinem Elternhaus feiern. Schnur war dagegen. Esther Weis wartete gespannt, wer seinen Kopf durchsetzen würde.
    Es dauerte nicht lange, da knallte der Hörer in die Gabel und Jürgen Schnur tauchte in ihrem Zimmer auf. »Manchmal beneide ich dich darum, dass du dein Leben allein lebst, nach niemandem fragen und dich nach niemandem richten musst.«
    Esther staunte. Schnur hatte noch nie mit ihr über sein Privatleben gesprochen. Die Zusammenarbeit in seinem Elternhaus ließ eine Nähe entstehen, die ihr unbehaglich wurde. Bisher hatten sich ihre Vertraulichkeiten darauf beschränkt, wie jeder seinen Kaffee trank. Deshalb wusste sie nicht, was sie darauf antworten sollte. Also beschloss sie, es einfach beim dienstlichen Thema zu belassen: »Ich habe etwas entdeckt, was uns vielleicht weiterhelfen könnte.« Sie las ihm die Nachricht vor: »Hier steht, dass es einen unterirdischen Gang von der Hessmühle bis zum Limberg geben soll.«
    Â»Das ist eine Legende«, wehrte Schnur ab. »Und wie soll uns das helfen?«
    Esther las vor: »Mit dem Saargau verbinden sich viele Geschichten und Sagen. So soll ein unterirdischer Gang die Hessmühle mit der Burg Limberg bei Wallerfangen verbunden haben. Viele Schätze aus Kriegszeiten liegen noch darin verborgen. Aber

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