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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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mir leid. Dafür bin ich nicht der Richtige.«
    Â»Scheiße«, heulte Esther los. »Ich habe mich wirklich getäuscht, als ich dachte, ich hätte genug Erfahrungen im Leben gesammelt, um zu wissen, was auf mich zukommt. Meine Gefühle für dich sind reine Zeitverschwendung. Du nimmst die Frauen nur, wenn du sie brauchst, danach schiebst du sie ab.«
    Â»Du kommst jetzt rein, ziehst die nassen Sachen aus und dann versohle ich dir mal gründlich den Hintern.« Während Steiner diese Drohung aussprach, machte er sie schon wahr. Er zog sie gegen ihren Willen ins Haus, riss ihr die nasse Jacke vom Leib, zerrte an ihren Schuhen und ihrer Hose, doch sie ließ es nicht zu.
    Â»Ich will das nicht! Dafür bin ich nicht gekommen. Ich will mit dir reden.«
    Steiner hielt inne, schaute Esther in die Augen und atmete tief durch.
    Â»Ich weiß, warum dir Micky so viel bedeutet hat«, begann sie.
    Â»Das weiß niemand«, widersprach Steiner.
    Â»Doch! Ich! Ich habe mich über dein Leben informiert, als ich allein war und auf einen Anruf von dir gewartet habe. Du hattest eine Schwester, die ebenfalls am Down-Syndrom litt.«
    Steiner starrte sie eine Weile an, wobei in seinem Gesicht deutlich zu lesen war, wie unschlüssig er darüber war, ob er sich darüber freuen oder ärgern sollte.
    Â»Was ist daran so interessant?«, entschloss er sich zu fragen.
    Â»Ich habe mich immer gewundert, woher ein Jäger – ehemaliger Polizeibeamter – weiß, wie man mit solchen Menschen umgehen muss. Du konntest das besser als Mickys Eltern und jeder andere hier. In deiner Vergangenheit habe ich die Antwort gefunden.«
    Â»Dann weißt du, dass ich schon damals bei meiner Schwester versagt habe. Sie starb an einem Herzfehler, da war sie gerade mal sechzehn Jahre alt. Micky wurde auch nicht viel älter. Was sagt uns das: Ich habe nichts dazugelernt«, überhäufte sich Steiner mit Selbstvorwürfen.
    Sie gingen ins Wohnzimmer und ließen sich vor dem Kamin auf dem Boden nieder.
    Â»Da wir mit meinem Seelenstriptease begonnen haben, kannst du mich weiter durchleuchten«, fügte er bissig an. »Ich werde mich fügen, meine Schuld bekennen und Reue zeigen.«
    Â»Dein Sarkasmus ist hier nicht angebracht. Ich bin nicht hier, um dir den Tod deiner Schwester oder Mickys Tod vorzuwerfen. Das steht mir nicht zu«, antwortete Esther.
    Â»Sondern?«
    Â»Deinetwegen habe ich Schwierigkeiten bei der Arbeit bekommen. Ich habe mein Wort gehalten und niemandem gesagt, dass Anne Richter dich niedergeschlagen hat.«
    Â»Das war dumm von dir«, kam eine Reaktion darauf, die Esther nicht erwartet hatte.
    Hitze schoss ihr ins Gesicht.
    Â»Ich habe dir vertraut, und du nimmst es noch nicht einmal zur Kenntnis?«
    Â»Oh doch, das tue ich. Aber ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich so naiv bist und wichtige Informationen in einer Mordermittlung zurückhältst. Ich habe darauf gewartet, dass Jürgen mit mir über Anne Richter sprechen will, aber es kam anders.«
    Â»Du hast mir nicht gesagt, dass sie deine Tochter ist«, warf sie ihm vor.
    Steiner wollte sie in den Arm nehmen, aber Esther rückte von ihm weg.
    Â»Wer war Lena Ambruch für dich?«, fragte sie.
    Steiner schaute sie verwundert an.
    Â»Wir wissen, dass ihr euch gekannt habt. Sie war bei einer Alkoholkontrolle in Handgreiflichkeiten geraten. Du bist ihr zu Hilfe gekommen, als der Autofahrer Lena Ambruch in seinen Wagen zerren und mitnehmen wollte.«
    Â»Gut recherchiert.« Steiner nickte anerkennend.
    Â»Mehr wissen wir nicht. Aber meine Erfahrung mit dir hat mich gelehrt, dass die Rettung nicht mit einem einfachen ›Danke schön‹ abgegolten war. Welche Rolle hatte Lena Ambruch in deinem Leben gespielt, als es zu dem Befreiungseinsatz kam?«
    Steiner lachte, schaute sich suchend nach seinem Hund um, der im Körbchen lag und die beiden im Auge behielt.
    Â»Du gehörst zu der unersättlichen Sorte«, neckte er. »Du willst alles. Nicht wahr?«
    Â»Ich will die Wahrheit.«
    Â»Also spielen wir das Wahrheitsspiel. Du fragst, ich antworte. Habe ich auch ein Recht, den Spieß umzudrehen?«
    Sie ging auf seine Spielchen nicht mehr ein. Zu wütend war sie.
    Es dauerte lange, bis Steiner sich überwinden konnte und eine Antwort gab: »Ich konnte es fünfzehn Jahre für mich behalten. Dann kommt eine junge, hübsche Frau auf mich

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