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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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zu, verwirrt mir die Sinne, stellt alles in Frage, was früher mal zu meinen Prinzipien gehört hat, indem es ihr gelingt, dass ich etwas über mich sage, was mir schaden könnte.«
    Esther schwieg eisern weiter. Damit machte sie ihm deutlich, dass sie mehr von ihm hören wollte.
    Â»Es stimmt! Ich hatte mit Lena Ambruch ein Verhältnis.«
    Nun war es raus. Steiner starrte die Decke an, während er weiter erzählte: »Wir hatten uns bei dieser Verkehrskontrolle kennengelernt. Danach ergab es sich von selbst. Meine Frau hatte es sich abgewöhnt, auf mich zu warten, weil meine Dienstzeiten immer lang und unregelmäßig waren. Lena Ambruch hatte sich gerade von ihrem Freund getrennt. So ergab es sich, dass ich mit ihr eine Beziehung anfing.«
    Â»Wo habt ihr euch getroffen?«
    Â»In meinem Elternhaus in Burbach. Es steht leer, niemand achtete darauf. Bei ihr ging es nicht. Sie wohnte zusammen mit ihren spießigen Eltern im Haus daneben. Wir verbrachten viele Nächte dort. Morgens, bevor die Nachbarn etwas bemerken konnten, waren wir verschwunden. Sie konnte durch den Garten nach Hause gehen. Ich parkte mein Auto an einer Stelle, die nur über eine Treppe zu erreichen war. Unsere Geheimhaltung funktio­nierte perfekt.«
    Â»Hast du ihr von dem Einsatz erzählt?«
    Â»Ja! Das war wohl mein entscheidender Fehler. Es war passiert, als wir im Bett lagen, keine Hemmungen, keine Grenzen, keine Tabus …«
    Â»â€¦Â kein Hirn«, beendete Esther den Satz.
    Â»Richtig«, gestand Steiner zerknirscht. »Ich hatte ihr von der Entführung eines Kindes namens Moritz erzählt. Lena gehörte zu der Sorte, die heute himmelhochjauchzend und morgen zu Tode betrübt sind. An unseren gemeinsamen Treffen fühlte sie sich immer in Hochstimmung. Da sie zu dieser Zeit keine Arbeit hatte, ihre Zeit zusammen mit alten, unzufriedenen Eltern verbrachte und tagelang auf meine Anrufe wartete, beschloss sie, sich Gesellschaft in Form eines Hundes zuzulegen. So kam sie eines Tages völlig ausgeflippt bei mir an und hatte einen kleinen Welpen im Arm. Vor lauter Übermut nannte sie den Hund Moritz.«
    Â»Das war also kein Zufall.«
    Â»Nein!«
    Â»Warum war sie an dem Tag, als Moritz Siebert befreit werden sollte, am Einsatzort?«
    Â»Sie wusste durch meine Indiskretion, wann und wo der Einsatz stattfinden sollte. Vermutlich wollte sie unbemerkt irgendwo zusehen. Aber mit einem kleinen Welpen klappt so was nicht. Sie hatte nicht bedacht, dass der Hund ein Eigenleben haben könnte.«
    Â»Das erklärt deinen Rücktritt vom Polizeidienst«, erkannte Esther. »Alle Rekonstruktionen der Befreiungsaktion konnten die Umstände, die hinter den Kulissen stattfanden, nicht erkennen. Dein Leumund war und blieb ungebrochen. Jeder spricht von dir wie von einem Helden.«
    Â»Und das wirst du jetzt ändern.«
    Zu einer Reaktion darauf kam sie nicht mehr, weil Steiners Handy klingelte und er sich ohne Zögern meldete.
    Â»Marianne«, rief er nach kurzem Zuhören in das Mobiltelefon. »Wo steckst du? Ich warte den ganzen Tag auf eine Nachricht von dir …«
    Weiter kam er nicht.
    Esther sah, wie sein Gesicht kalkweiß wurde. Schnell erhob sie sich und stellte sich dicht neben das Handy. Steiner hielt das Gerät so, dass sie mithören konnte.
    Â»Vater, ich habe schreckliche Angst!« Diese Worte konnte Esther hören.
    Â»Wo bist du, Marianne?«
    Esther betätigte lautlos ihr eigenes Handy. Sie rief auf der Dienststelle an, um dort Bescheid zu geben, dass gerade etwas Entscheidendes passierte.
    Währenddessen hörte sie die Stimme von Anne Richter: »Es ist stockfinster und saukalt … außerdem feucht. Ich friere mir hier den Arsch ab … bitte komm mich holen!«
    Â»Ja, natürlich«, stammelte Steiner. »Wohin soll ich kommen?«
    Â»Ich weiß es doch nicht …«
    Immer wieder wurde das Gespräch durch ein unangenehmes Piepsen unterbrochen.
    Â»Mit welchem Apparat telefonierst du?«
    Â»Keine Ahnung. Das Handy war in meiner Jacke. Ich habe es nur bemerkt, weil es anfing zu piepsen. Vermutlich der Akku … scheiße, ich glaub’, es geht aus!«
    Schon war das Gespräch abgebrochen.
    Esther sprach mit der Dienststelle. Die Kollegen konnten die letzten Worte verstehen. Die Ortung, wo das Telefonat herkam, wurde sofort eingeschaltet.
    Â»Vielleicht

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