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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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schweigend die Treppe zum Parkdeck hinauf, gingen zu ihrem Wagen, stiegen ein und fuhren los.
    Sie schwiegen eisern weiter. Erst als sie bereits die Mount Vernon Street entlangfuhren und der Louisburg Square in Sicht kam, brach Joanna das Schweigen. »Ich mache dir jetzt einen Kompromissvorschlag. Falls du überhaupt zugänglich bist für einen Kompromiss.«
    »Ich höre«, entgegnete Deborah.
    »Ich komme mit zur Wingate Clinic«, erklärte Joanna. »Aber unter einer Bedingung: Wir beschränken unsere Schnüffelaktion auf den Eizellenraum, oder als was auch immer er sich herausstellt.«
    »Und wenn wir dort keine Beweise für die üblen Machenschaften finden?«
    »Das Risiko müssen wir halt eingehen.«
    »Und warum sollen wir nicht noch einmal in den Server-Raum eindringen, wenn wir schon mal da sind?«
    »Weil ich ziemlich sicher bin, dass Randy Porter das gesamte System längst umgestellt und die Sicherheitsvorkehrungen verschärft hat, weshalb ein erneuter Besuch im Server-Raum mit einem enormen Risiko und einer nur äußerst geringen Aussicht auf Erfolg verbunden wäre. Nachdem ich die Dateien heruntergeladen habe, hat er mit Sicherheit herausgefunden, dass ich das Sicherheitssystem geknackt und mir Zugang zu den geschützten Dateien verschafft habe, und er wird auch nachvollzogen haben, wie ich vorgegangen bin und dass ich mich an der Konsole im Server-Raum zu schaffen gemacht habe. Also wird er dort als Erstes die Tastatur mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen vor unbefugtem Zugriff geschützt haben. Ich bin so gut wie sicher, dass ich das System diesmal nicht so einfach knacken könnte.«
    »Warum hast du mir das nicht gleich gesagt?«
    »Weil ich es sowieso für eine idiotische, beknackte und schwachsinnige Idee halte, noch einmal zurückzufahren«, erwiderte Joanna. »Aber auch wenn es idiotisch ist – ich werde dich auf keinen Fall alleine hinfahren lassen. Du würdest mich schließlich auch nicht im Stich lassen, wenn ich vorhätte, auf eigene Faust in die Höhle des Löwen zurückzugehen. Also was ist nun? Bist du mit meinem Kompromissvorschlag einverstanden?«
    »Alles klar«, erwiderte Deborah, während sie versuchte, den Wagen am Ende des Platzes in eine Parklücke zu bugsieren. »Ich finde deinen Vorschlag super.« Die Parklücke war so eng, dass sie laut fluchte. Auf ihrem angestammten Parkplatz stand ein schwarzer Van, und die verbleibende Lücke war so eng, dass sie Schwierigkeiten haben würden, aus dem Auto zu kommen.
    »Da komme ich nie raus«, stellte Joanna mit einem Blick aus dem Seitenfenster fest. Der Wagen neben ihr stand keine zehn Zentimeter entfernt.
    »Das habe ich befürchtet«, entgegnete Deborah, sah über ihre Schulter und fuhr rückwärts wieder aus der Parklücke heraus, damit Joanna aussteigen konnte. Dann fuhr sie erneut vor und parkte diesmal noch enger neben dem Auto an der Beifahrertür. So hatte sie gerade genug Platz, ihre eigene Tür zu öffnen und sich herauszuzwängen. Neben ihr stand der lästige schwarze Van.

K APITEL 16
     
     
    10. Mai 2001, 21.48 Uhr
     
    Kurt spürte, wie ihm erneut ein Adrenalinstoß in die Adern schoss. Unten kam ein vielversprechendes Auto die Mount Vernon Street hinaufgefahren.
    Die Zeit hatte sich endlos hingezogen, und allmählich befürchtete er, dass er sich geirrt hatte und die Frauen doch nicht, wie von ihm vermutet, nach ihrem fluchtartigen Verlassen der Wingate Clinic auf direktem Wege nach Hause fuhren. Um halb zehn war er so ungeduldig geworden, dass er entgegen seiner Gewohnheit und seiner sonst ihm eigenen Gelassenheit im Zimmer auf und ab gegangen war. Wenn er wenigstens etwas hätte lesen können, wäre die zähe Warterei nicht ganz so ermüdend gewesen, aber er wagte nicht, das Licht anzumachen. Also hatte er sich schließlich ans Fenster gestellt, auf den beleuchteten Platz hinuntergesehen und sich gefragt, was es wohl zu bedeuten hatte, dass die beiden Frauen nicht nach Hause kamen, und wie lange er noch warten sollte, bevor er die Aktion abbrach und sich einen Alternativplan ausdachte.
    Nur fünf Minuten, nachdem er seinen Posten am Fenster bezogen hatte, war der Chevy Malibu aufgetaucht und direkt neben seinem Van in eine Parklücke eingebogen.
    Er war ziemlich sicher, dass es die Frauen waren, und als der Wagen nach dem Einparken noch einmal zurücksetzte, um den Beifahrer aussteigen zu lassen, war der letzte Zweifel beseitigt. Es war Prudence Heatherly, die züchtige der beiden Frauen. Er hatte nur einen

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