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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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ich nicht lache!«, entgegnete Joanna spöttisch. »Unter einer halben Stunde wärst du niemals zurück gewesen. Darf ich dich daran erinnern, dass es schon nach zehn ist? Wenn wir schon unbedingt noch einmal zurückmüssen zur Wingate Clinic, dann will ich es so schnell wie möglich hinter mich bringen.«
    »Ich finde es aber nicht besonders bequem, in diesen hochhackigen Pumps herumzustaksen. Und für unsere Detektivarbeit sind sie gänzlich ungeeignet.«
    »Dann zieh dir deine Sneakers an«, schlug Joanna vor. »Du hast deine Joggingklamotten doch immer im Kofferraum.«
    »Soll ich vielleicht mit Minikleid und Sneakers herumlaufen?«
    »Wir gehen doch nicht auf eine Modenschau! Jetzt mach schon! Hast du alles, was du brauchst? Wenn ja, sollten wir jetzt endlich aufbrechen.«
    »Ich denke, das müsste genügen«, entgegnete Deborah. Sie hielt zwei kleine Taschenlampen, Batterien und eine Wegwerfkamera in der Hand. »Hier, nimm mal! Fällt dir noch etwas ein, das wir gebrauchen könnten?«
    »Gesunden Menschenverstand! Aber der ist leider nicht käuflich zu erwerben.«
    »Sehr witzig«, konterte Deborah. »Du bist ganz schön frech heute. Komm, gehen wir!«
    An der Kasse legte sie noch eine Packung Kaugummi und ein paar Schokoriegel aufs Band und bezahlte. In null Komma nichts saßen sie wieder im Auto und fuhren stadtauswärts.
    Nachdem sie sich die letzte halbe Stunde mit Streiten verausgabt hatten, legten sie den Rest der Strecke überwiegend schweigend zurück. Die Straßen waren alle frei, so dass sie nicht einmal halb so lange brauchten wie sonst. Bookford war wie ausgestorben. Außer einem Pärchen vor der Pizzeria war auf der ganzen Main Street niemand zu sehen. Im Stadion der Little League hinter dem Rathaus wurde offenbar ein Spiel ausgetragen; jedenfalls war das Flutlicht eingeschaltet.
    »Wenn ich ehrlich bin, wünsche ich mir, dass unsere Karten nicht mehr funktionieren«, gestand Joanna, als sie sich der Wingate Clinic näherten.
    »Sei doch nicht so pessimistisch!«, wies Deborah sie zurecht.
    Sie fuhren auf das Pförtnerhäuschen zu. Es sah genauso dunkel und abschreckend aus wie in der Nacht zuvor.
    »Welche Karte sollen wir nehmen?«, fragte Joanna. »Eine von unseren oder die von Spencer?«
    »Ich nehme meine«, erwiderte Deborah. Sie fuhr bis zum Kartenschlitz und führte ihre Karte hindurch. Das Tor öffnete sich sofort. »Siehst du – ich hatte Recht. Sie haben unsere Karten noch nicht gesperrt. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals etwas für Bürokratie und Ineffizienz übrig haben würde.«
    Joanna freute sich nicht im Geringsten. Während sie auf das Gelände bogen und die Zufahrt zum Klinikgebäude hinauffuhren, drehte sie sich um und betrachtete verzweifelt das sich schließende Tor. Jetzt waren sie eingesperrt, und sie hatte das mulmige Gefühl, dass sie einen großen Fehler begangen hatten.
     
    Kurt war tief in Gedanken versunken, als sein Handy klingelte. Vor Schreck riss er das Steuer zur Seite und musste blitzschnell reagieren, um nicht von der Fahrbahn abzukommen. Er raste mit beinahe einhundertdreißig Stundenkilometern auf der Route 2 in Richtung Nordwesten. Bis zur Abfahrt Bookford war es nicht mehr weit.
    Als er den Wagen wieder unter Kontrolle hatte, wühlte er vergeblich in seiner Jackentasche herum. Das Telefon klingelte unaufhörlich weiter. Schließlich öffnete er ungeduldig seinen Sicherheitsgurt. Jetzt endlich kriegte er das Handy zu fassen und konnte den Anruf entgegennehmen.
    »Wir haben Kontakt«, meldete eine Stimme.
    Kurt erkannte sie sofort. Es war Bruno Debianco, sein Stellvertreter, der die Abendschicht der Sicherheitsmannschaft leitete. Er hatte zur gleichen Zeit wie Kurt bei den Special Forces gedient und war ebenfalls unehrenhaft entlassen worden.
    »Ich höre«, entgegnete Kurt.
    »Der Chevy Malibu mit den beiden Frauen hat gerade das Tor passiert.«
    Diese Worte waren Musik in Kurts Ohren. Vor freudiger Erregung machte sein Herz einen Sprung, und seine anfängliche Enttäuschung, die er empfunden hatte, als Paul Saunders ihn zur Klinik zurückbeordert hatte, um sich um Spencer Wingate zu kümmern, war schlagartig verflogen. Auf dem Klinikgelände waren die beiden Frauen leichte Beute, und sein Jagdinstinkt war voll entfacht.
    »Hast du verstanden?«, fragte Bruno, als Kurt nicht gleich antwortete.
    »Alles klar, verstanden«, erwiderte Kurt gleichgültig. Er wollte sich seine innere Erregung auf keinen Fall anmerken lassen. »Folge ihnen, aber lass sie

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