Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
Vom Netzwerk:
in Ruhe. Das Vergnügen will ich mir nicht entgehen lassen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Roger«, bestätigte Bruno.
    »In einem Fall musst du doch einschreiten«, korrigierte Kurt seine Anweisung, nachdem er noch einmal kurz nachgedacht hatte. »Wenn sie versuchen, sich mit Spencer Wingate zu treffen, musst du sie unbedingt daran hindern. Ist das bei dir angekommen?«
    »Klar und deutlich«, bestätigte Bruno.
    »Wenn nichts dazwischen kommt, bin ich in zwanzig Minuten bei dir«, stellte Kurt klar.
    »Roger«, wiederholte Bruno.
    Kurt beendete die Verbindung. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Der Abend, der so vielversprechend begonnen hatte und dann mit einem Misserfolg zu enden drohte, war doch noch gerettet. In weniger als einer Stunde waren die beiden Frauen sicher in seiner speziellen Arrestzelle hinter Schloss und Riegel, die er extra im Keller unter seiner Wohnung eingerichtet hatte. Dort waren sie ihm restlos ausgeliefert.
    Er drückte die Kurzwahltaste mit der eingespeicherten Nummer von Paul Saunders und fuhr einhändig weiter.
    »Gute Nachrichten«, verkündete er, als Paul sich meldete. »Die beiden Frauen sind wieder auf dem Klinikgelände – und zwar aus freien Stücken.«
    »Hervorragend«, lobte Paul. »Das war gute Arbeit!«
    »Danke, Sir«, entgegnete Kurt. Auch wenn er nichts dazu getan hatte, nahm er das Lob gern entgegen.
    »Dann kümmern Sie sich als Erstes um die Frauen!«, ordnete Paul an. »Wingate können wir uns hinterher vornehmen. Rufen Sie mich an, wenn Sie mit den beiden fertig sind.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Kurt. Wie ein pawlowscher Hund reagierte er reflexartig und konnte nicht anders, als zu salutieren.
     
    »Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt«, sagte Deborah.
    »Ich habe mir erst gar keine Vorstellungen gemacht, was uns erwarten würde«, entgegnete Joanna.
    Sie waren auf dem Parkplatz der Wingate Clinic und saßen im Auto. Der Motor lief noch, und direkt vor ihnen erstreckte sich der hintere Teil des Südflügels. Sie hatten am äußeren östlichen Rand geparkt und konnten die gesamte Rückfront des Klinikgebäudes überblicken. Im Südflügel waren alle Fenster des ersten Stockwerks hell erleuchtet.
    »Im Labor brennen sämtliche Lichter«, stellte Deborah fest. »Dabei hätte ich gedacht, dass dort um diese Zeit absolute Friedhofsruhe herrscht. Ob sie etwa rund um die Uhr arbeiten?«
    »Das würde doch durchaus Sinn machen«, entgegnete Joanna. »Wenn sie hier wirklich irgendwelche Dinge treiben, die nicht ganz koscher sind, sind sie bestimmt darauf bedacht, dass es möglichst niemand mitbekommt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie damit warten, bis die Patientenmassen verschwunden sind.«
    »Da könntest du natürlich Recht haben.«
    »Und was sollen wir jetzt machen?«, fragte Joanna.
    Deborah wollte gerade antworten, als sie zwei Autoscheinwerfer sahen, die über die Zufahrt auf den Parkplatz zukamen.
    »Oje«, stöhnte Deborah. »Wie es aussieht, kriegen wir Besuch.«
    »Was sollen wir bloß tun?«, fragte Joanna panisch.
    »Vor allem die Ruhe bewahren«, entgegnete Deborah. »Am besten bleiben wir erst mal im Auto und machen uns so klein wie möglich.«
     
    Bruno sah den Wagen der beiden Frauen, bevor er erkannte, dass es der Chevy Malibu war. Er stand in einer dem Klinikeingang zugewandten Parkbucht. Eins fiel ihm sofort auf: Obwohl die Lichter ausgeschaltet waren, brannten die Bremslichter. Also musste jemand im Auto sitzen und auf die Bremse treten. Als er mit seinem schwarzen Van der Sicherheitsabteilung auf den Parkplatz einbog, streiften seine Scheinwerfer für einen kurzen Moment den Chevy Malibu, und er konnte vorne im Wagen die Silhouetten zweier geduckter Köpfe erkennen. Er fuhr weder langsamer, noch hielt er etwa an. Stattdessen überquerte er den Parkplatz und bog auf der anderen Seite in die hinabführende Straße ein, die zu den Mitarbeiterhäusern führte.
    Als er für die beiden Frauen außer Sichtweite war, fuhr er an den Straßenrand, stellte den Motor ab und stieg aus. Da er wie Kurt ganz in Schwarz gekleidet war, war er im Dunkeln so gut wie unsichtbar. Er lief schnell die Straße zurück zum Parkplatz und ging am äußeren Rand Richtung Chevy Malibu. Ein paar Minuten später sah er ihn wieder vor sich, und zu seiner Erleichterung saßen die beiden Frauen immer noch auf ihren Plätzen.
     
    »Ich bin mit den Nerven am Ende«, bemerkte Joanna. »Warum hauen wir nicht auf schnellstem Wege wieder ab? Du hast

Weitere Kostenlose Bücher