Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
Vom Netzwerk:
haben.«
    »Wahrscheinlich sogar noch mehr«, entgegnete Cynthia. »Darin sind nämlich noch nicht die Kosten für die anfänglichen Untersuchungen und Diagnosen oder Zusatzbehandlungen enthalten, die eventuell erforderlich sind. Kinderwunschbehandlungen kosten die betroffenen Paare jede Menge Geld, denn die Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nicht. Die meisten müssen das Geld irgendwie selber aufbringen.«
    Kurz darauf betraten zwei weitere Patientinnen den Raum.
    Cynthia kümmerte sich sofort um sie. Sie nahm ihre Papiere entgegen, studierte sie kurz, holte Flügelhemdchen und Bademäntel und führte die Frauen zu den Umkleidekabinen. Deborah war überrascht, wie alt eine der beiden Frauen wirkte. Sie war sich zwar nicht sicher, aber wenn sie sich nicht täuschte, musste sie Mitte bis Ende fünfzig sein.
    Deborah hielt es nicht mehr aus, noch länger still herumzusitzen. Sie stand auf und ging zu Cynthia, die sich gerade in die Patientenunterlagen vertieft hatte. »Entschuldigen Sie, Dr. Donaldson meinte, ich könnte mir vielleicht einmal das Labor ansehen. Wen müsste ich da ansprechen?«
    »Den Wunsch hat bisher noch niemand geäußert«, erwiderte Cynthia und dachte kurz nach. »Vielleicht sollten Sie Claire Harlow bitten. Sie ist bei uns für Öffentlichkeitsarbeit zuständig und führt unter anderem zukünftige Patienten durch die Klinik; ob bei diesen Rundgängen auch das Labor besichtigt wird, weiß ich allerdings nicht. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, im Bademantel durch die Gänge zu laufen, können Sie ja kurz zur Rezeption im Hauptwartebereich gehen und Miss Harlow ausrufen lassen. Gehen Sie aber nicht zu weit weg, Sie sind als Nächste dran. Es wird höchstens noch eine Viertelstunde dauern.«
    Auch wenn sie nicht viel Zeit hatte, Deborah musste irgendetwas tun. Also folgte sie dem Vorschlag der Schwester und ging zur Rezeption. Dort ließ sie die für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Mitarbeiterin ausrufen. Während sie wartete, fiel ihr auf, dass der Wartebereich sich deutlich gefüllt hatte, seitdem sie mit Joanna in den hinteren Teil der Klinik geführt worden war. Die meisten der wartenden Frauen waren in Zeitschriften vertieft, manche starrten geistesabwesend vor sich hin; es wurde kaum ein Wort gesprochen.
    Claire Harlow war eine leise sprechende, freundliche und entgegenkommende Frau, die Deborah gern ihren Wunsch erfüllte. Sie führte sie in die erste Etage und zeigte ihr das Labor. Dr. Donaldson hatte nicht übertrieben – das Labor war wirklich riesig. Es erstreckte sich entlang der Rückseite des Gebäudes und nahm fast den gesamten, von der Wingate Clinic genutzten Flügel in Anspruch.
    Deborah war beeindruckt. Da sie schon so manche Stunde in Biologie-Labors verbracht hatte, wusste sie bei den meisten Geräten und Apparaten, wozu sie dienten. Die Ausrüstung war qualitativ erstklassig und auf dem neuesten Stand der Technik. Unter den Geräten befanden sich auch so außergewöhnliche Apparate wie etwa ein automatischer DNA-Sequenzierer. Zu Deborahs Überraschung arbeiteten in dem riesigen Labor kaum Menschen.
    »Wo sind denn die ganzen Labormitarbeiter?«, fragte sie deshalb.
    »Die Ärzte sind um diese Zeit in der Klinik«, erklärte Claire.
    Deborah schlenderte an den Arbeitsflächen entlang, auf denen mehr Präpariermikroskope standen, als sie je in irgendeinem Labor gesehen hatte. Zudem schienen sie deutlich leistungsfähiger zu sein als die Mikroskope, mit denen sie selber zu arbeiten gewohnt war.
    »Hier können ja irrsinnig viele Leute arbeiten«, stellte sie schließlich staunend fest.
    »Das kann man wohl sagen«, entgegnete Claire. »Wir sind ständig auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern.«
    Deborah erreichte das Ende der Arbeitsbank und sah aus dem Fenster. Der Blick war beeindruckend. Da die Klinik auf einem Hügel stand, hatte man einen herrlichen, weiten Blick über die sich in alle Richtungen erstreckenden Grünflächen. In nördlicher Richtung waren zwischen den orange leuchtenden Eichen und den rot glühenden Ahornbäumen ein paar gemauerte Gebäude zu erkennen, die, von einem weißen Putz abgesehen, ähnlich konstruiert waren wie das Pförtnerhäuschen.
    »Sind das da hinten die Gebäude der Wingate Farm?«, erkundigte sich Deborah.
    »Nein«, erwiderte Claire. »Das sind Wohnhäuser.« Sie wies in Richtung Südosten, wo das Gelände im Vergleich zur sonstigen Umgebung noch dramatischer abfiel, und lenkte Deborahs Aufmerksamkeit auf ein

Weitere Kostenlose Bücher