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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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Hauptflur entlanggingen.
    »Muss ich fragen was?«, entgegnete Joanna und seufzte, weil Deborah ihre Gedanken mal wieder nicht laut zu Ende dachte, »oder willst du mich freiwillig in Kenntnis setzen?« Manchmal machte es sie irre, dass ihre Freundin dazu neigte, Überlegungen in den Raum zu werfen, ohne sie weiter auszuführen.
    »Wir haben vergessen zu fragen, wie und wann wir unser Geld bekommen.«
    »In bar bekommen wir es bestimmt nicht«, stellte Joanna fest.
    »Das ist mir auch klar«, grummelte Deborah.
    »Entweder geben sie uns einen Scheck oder sie überweisen das Geld«, vermutete Joanna.
    »Okay, aber die Frage ist – wann?«
    »Laut den Verträgen, die wir unterzeichnet haben, steht uns das Geld zu, sobald wir unsere Dienste geleistet haben, und das ist jetzt. Also müssen sie uns jetzt auszahlen.«
    »Du scheinst den Leuten hier mehr zu trauen als ich«, stellte Deborah fest. »Ich glaube, wir sollten das unbedingt klären, bevor wir nach Hause fahren.«
    »Auf jeden Fall«, pflichtete Joanna ihr bei. »Am besten lassen wir Dr. Donaldson ausrufen, wenn wir sie im Hauptwartebereich nicht antreffen.«
    Auf der Schwelle zum Hauptwarteraum blieben die Freundinnen stehen und sahen sich um. Inzwischen war fast jeder Sitzplatz besetzt. Hier und da war eine leise Unterhaltung im Gange, doch im Großen und Ganzen war es ziemlich still, wenn man bedachte, wie viele Menschen in dem riesigen Bereich warteten.
    »Dr. Donaldson scheint nicht hier zu sein«, stellte Deborah fest, während sie ihren Blick noch einmal durch den Raum schweifen ließ.
    »Dann lassen wir sie ausrufen«, schlug Joanna vor.
    Sie steuerten den Empfangstresen an, hinter dem eine attraktive, rothaarige junge Frau saß. Mit ihrem prallen Schmollmund und ihrem voluminösen Busen sah sie aus wie das typische Model auf den Titelseiten der an Supermarktkassen ausliegenden Blättchen. Laut ihrem Namensschild hieß sie Rochelle Millard.
    »Entschuldigen Sie bitte«, richtete Joanna das Wort an sie. Anstatt zu arbeiten, war die Empfangssekretärin in ein Taschenbuch vertieft, das auf ihrem Schoß lag.
    Wie durch Magie verschwand das Buch. »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte Rochelle.
    Joanna bat darum, Dr. Donaldson auszurufen.
    »Sind Sie Joanna Meissner?«, erkundigte sich Rochelle.
    Joanna nickte.
    »Dann sind Sie Miss Cochrane?«, fragte sie und sah Deborah an.
    »Ja«, erwiderte Deborah.
    »Ich habe hier etwas für Sie von unserer Controllerin Margaret Lambert«, sagte Rochelle. Sie öffnete eine Schublade zu ihrer Rechten, holte zwei nicht verschlossene Fensterumschläge hervor und händigte sie den überraschten Freundinnen aus.
    Deborah und Joanna grinsten sich konspirativ an und lugten in ihre jeweiligen Umschläge. Im nächsten Augenblick strahlten sie wie Honigkuchenpferde.
    »Bingo!«, rief Deborah und lachte. Dann fügte sie, an die junge Rezeptionistin gewandt, hinzu: »Mille grazie, signorina. Partiamo a Italia.«
    »Das war Italienisch«, erklärte Joanna der verdutzten Rochelle, »und das Erste heißt tausend Dank. Beim zweiten Teil bin ich mir nicht so sicher. Ach – und Dr. Donaldson brauchen Sie nicht mehr auszurufen. Das hat sich erledigt.«
    Die Freundinnen steuerten auf den Ausgang zu und ließen die perplexe Rezeptionistin zurück.
    »Mit so einem dicken Scheck in der Hand fühle ich mich ein bisschen wie eine Diebin«, flüsterte Deborah, während sie sich ihren Weg durch den überfüllten Wartebereich bahnten. Wie Joanna hielt sie ihren Umschlag fest in der Hand und vermied es, einer der Patientinnen in die Augen zu sehen, die womöglich gezwungen war, eine Hypothek auf ihr Haus aufzunehmen, um ihre Kinderwunschbehandlungen bezahlen zu können.
    »Die Wingate Clinic hat so viele Patienten, dass unsere Aufwandsentschädigung hier mit Sicherheit kein Loch in die Kasse reißt«, entgegnete Joanna. »Ich glaube eher, dass die Klinik mit der Behandlung ungewollt Kinderloser genau auf das richtige Pferd setzt und quasi eine Lizenz zum Gelddrucken hat. Außerdem kommen für unsere Vergütung wohl eher die Kinderwunsch-Patienten auf und nicht die Klinik.«
    »Das ist es ja gerade«, entgegnete Deborah. »Andererseits kann man Patienten, die so elitär sind, dass sie ausschließlich Eizellen von Harvard-Absolventinnen akzeptieren, vielleicht ruhig ein bisschen bluten lassen.«
    »Das sehe ich genauso«, stellte Joanna klar. »Halt dir lieber vor Augen, dass wir andere Menschen glücklich machen und sie uns zur Belohnung eine

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