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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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hatte er zwei Köpfe registriert und sich nichts dabei gedacht, bis eben gerade eine junge Frau aus dem Auto gestiegen war.
    Spencer glaubte, eine Fata Morgana zu sehen. Die Frau schien ganz nach seinem Geschmack; sie war sozusagen genau das weibliche Wesen, nach dem er in Naples die ganze Zeit vergeblich Ausschau gehalten hatte. Mit ihrem schlanken sportlichen Körper war sie nicht nur attraktiv, sondern obendrein auch noch äußerst verführerisch gekleidet. So einen Typ Frau hatte er in Florida lediglich während seiner seltenen Ausflüge an den South Beach von Miami gesehen. Zur Krönung dieses unerwarteten Lichtblicks war auch noch der Rock der jungen Frau nach oben gerutscht und offenbarte einen beinahe nackten, lediglich von einer Seidenstrumpfhose bedeckten Po.
    In Naples hätte er erst einmal gezögert, doch hier auf dem Klinikgelände in Bookford war er sozusagen in seinem Revier und fühlte sich mutig und stark. Er öffnete seine Tür und stieg aus. Leider hatte die Fahrerin des Wagens ihre Freundin auf ihren hochgerutschten Rock aufmerksam gemacht, der jetzt wieder dort saß, wo er hingehörte, doch er war ohnehin extrem kurz und aus synthetischem Material, das am Körper haftete und ihren Po und ihre Oberschenkel auf sehr erotische Weise umschmeichelte. Sie stakste ein wenig unbeholfen über die Schotterzufahrt.
    Spencer spurtete hinter dem Opfer seiner Begierde her, das zielstrebig das Pförtnerhäuschen ansteuerte. Als er den Malibu passierte, warf er einen flüchtigen Blick auf die Fahrerin und registrierte, dass sie ein gänzlich anderer Typ Frau war. An dem ersten Lastwagen angelangt, verlangsamte er seinen Schritt und näherte sich der sexy aussehenden Biene. Sie kehrte ihm den Rücken zu und redete, die Arme in die Seiten gestemmt, auf den Wachposten ein.
    »Sorgen Sie jetzt endlich dafür, dass diese Lastwagen uns den Weg frei machen!«, fuhr Deborah den Wachposten an. »Wir haben einen Termin mit Mrs Masterson, der Leiterin der Personalabteilung, und wir sind schon ein paar Minuten zu spät dran.«
    Der Wachposten mit dem Klemmbrett ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er glotzte Deborah mit hochgezogenen Augenbrauen selbstgefällig grinsend durch seine Fliegersonnenbrille an und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Spencer ihm zuvorkam.
    »Was gibt es hier für ein Problem?«, fragte er und bemühte sich, so autoritär wie möglich zu klingen. Dabei stemmte er die Hände in die Hüften und nahm unbewusst die gleiche Haltung ein wie Deborah.
    Der Wachposten bedachte Spencer mit einem kurzen Blick und teilte ihm unmissverständlich mit, dass ihn das einen feuchten Kehricht angehe und dass er sich gefälligst wieder in sein Auto setzen solle. Das Wörtchen bitte schien in seinem Wortschatz nicht vorzukommen.
    »Diese Lastwagen mit Tierfutter stehen nicht auf seiner Liste«, erklärte Deborah mit verächtlicher Miene. »Es ist wirklich nicht zu fassen, wie man hier behandelt wird. In Fort Knox kann es nicht schlimmer sein.«
    »Vielleicht könnten Sie ja mal die Farm anrufen und die Sache klären«, schlug Spencer vor.
    »Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Sir!«, schnaubte der Wachposten, wobei er das Wort Sir wie ein Schimpfwort aussprach. Dabei zeigte er mit dem Klemmbrett auf Spencers Bentley und legte die andere Hand auf seine im Halfter steckende Pistole. »Sie gehen jetzt sofort zurück zu Ihrem Wagen!«
    »Wagen Sie es nicht, mir zu drohen!«, fuhr Spencer den Mann an. »Sie wissen wohl nicht, wen Sie vor sich haben. Ich bin Dr. Spencer Wingate.«
    Der Wachposten schien völlig perplex. Während er Spencer anstarrte, entspannte sich seine bedrohliche Miene allmählich. Er schien mit sich zu ringen, wie er fortfahren sollte. Deborah sah zwischen dem Wachposten und Spencer, dem Mann mit der überraschenden Enthüllung, hin und her und musste feststellen, dass Letzterer aussah wie das Paradebeispiel eines Arztes aus einer Seifenoper: ein großer, schlanker Mann mit einem etwas kantigen Gesicht, sonnen gebräunter Haut und silbergrauem Haar.
    Bevor irgendjemand noch etwas sagen konnte, öffnete sich die schwere, fensterlose, schwarze Tür des Pförtnerhäuschens, und ein muskulöser Mann mit kurzem, dunkelblondem Haar trat hinaus. Er trug ein schwarzes Strickhemd, eine schwarze Hose und schwarze Schnürstiefel. Während er die Tür wieder zumachte, bewegte er sich wie in Zeitlupe. »Guten Morgen, Dr. Wingate«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Sie hätten uns informieren sollen, dass Sie

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