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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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sollten sie ihre Zugangsberechtigung zum Computersystem der Klinik erhalten. Dafür mussten sie in eine andere Nische wechseln, wo man sie mit Randy Porter bekannt machte. Laut Helen hatten sie großes Glück, ihn ausnahmsweise an seinem Arbeitsplatz anzutreffen. Randy war ein rotblonder, schmächtiger junger Mann, der noch als Teenager hätte durchgehen können. Er erklärte Joanna und Deborah, dass sie beim Anschalten ihrer Computer ihre jeweiligen blauen Karten durch den Schlitz an der oberen Seite ihrer Tastaturen führen müssten und dass sie beim ersten Mal automatisch aufgefordert würden, ein Passwort einzugeben. Dann müssten sie, erklärte er weiter, NEU anklicken und ein Geheimwort eingeben, das nur sie kannten und das sie nicht vergessen sollten.
    »Muss das Passwort eine bestimmte Anzahl von Buchstaben oder Zahlen enthalten?«, fragte Joanna.
    »Nein«, erwiderte Randy. »Das bleibt vollkommen Ihnen überlassen. Allerdings verwenden Sie am besten sechs oder mehr alphanumerische Zeichen. Und achten Sie darauf, sich Ihre Zahlen- oder Buchstabenkombination gründlich einzuprägen. Wenn Sie sie vergessen, muss ich mich um das Problem kümmern, und das kann eine Weile dauern.«
    Helen lachte kurz auf, als wollte sie Randys letzten Satz unterstreichen.
    »Noch irgendwelche Fragen?«, fragte Randy.
    »Mit was für einem System arbeiten Sie?«, erkundigte sich Joanna.
    »Als Betriebssystem verwenden wir den Windows 2000 Data Center Server.«
    »Und welche Hardware?«
    »Wir haben einen IBM Server x-Series 430 mit einer Shiva-Firewall«, erklärte Randy. »Habe ich Ihre Frage zufrieden stellend beantwortet?«
    »Ja, danke«, entgegnete Joanna.
    »Ich habe kein Wort verstanden«, gestand Helen. »Sind wir dann so weit?«
    »Von meiner Seite war das alles«, erwiderte Randy. »Es sei denn, unsere beiden neuen Mitarbeiterinnen haben noch Fragen.«
    Sie verließen die Arbeitsnische des Netzwerkadministrators. Helen warf einen Blick auf die Uhr. Es war bereits kurz vor eins. Auf dem Flur blieb sie stehen.
    »Eigentlich würde ich Sie jetzt gern mit den Abteilungsleitern bekannt machen«, sagte sie. »Aber es ist Mittagszeit. Darf ich Sie vielleicht in unsere Kantine einladen? Wie ich Dr. Saunders’ Äußerungen entnommen habe, wäre es sicher böse, wenn ich Sie hungrig nach Hause schicken würde.«
    Joanna wollte die Einladung gerade ausschlagen, doch Deborah kam ihr zuvor und stellte fest: »Das klingt verlockend. Mein Magen könnte durchaus eine Kleinigkeit vertragen.«
    »Prima«, entgegnete Helen. »Ich für meinen Teil habe einen Bärenhunger.«
    Die Kantine befand sich in der ersten Etage eines zweistöckigen geschwungenen Pavillons, der an den hinteren Teil des mittleren Gebäudetrakts angebaut worden war. Sie nahmen zunächst den gleichen Weg, der sie zu den Büros der Klinikleiter geführt hatte, bogen jedoch hinter der Feuertür nach rechts ab anstatt nach links.
    »Spinnst du?«, zischte Joanna Deborah leise zu, als sie sicher war, dass Helen sie nicht hören konnte. »Warum willst du denn hier essen?«
    »Weil ich Hunger habe«, erwiderte Deborah kurz angebunden.
    »Ist dir denn nicht klar, was für ein Risiko wir eingehen? Je mehr wir hier herumlaufen und je länger wir uns in dem Gebäude aufhalten, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Tarnung auffliegt!«
    »Ich glaube, die Gefahr ist relativ gering«, versuchte Deborah ihre Freundin zu beruhigen. »Außerdem haben wir morgen, wenn es ernst wird, bessere Chancen, unser Vorhaben erfolgreich in die Tat umzusetzen, wenn wir die Umgebung schon mal ein wenig ausgekundschaftet haben.«
    »Ich wünschte, du würdest das Ganze ein bisschen ernster nehmen.«
    »Ich nehme es doch ernst!«, protestierte Deborah.
    Helen wartete bereits, und Joanna bedeutete Deborah zu schweigen.
    Die Kantine war halbkreisförmig angelegt und verfügte an der Rückseite des Gebäudes über eine durchgehende Fensterfront. Da das Gelände an dieser Stelle abschüssig war, bot sich den Speisenden ein herrlicher Weitblick in Richtung Osten. Deborah freute sich, dass sie vom Labor einen ähnlichen Blick haben würde, auch wenn er wegen der kleineren Fenster nicht ganz so beeindruckend war. In der Ferne erhoben sich zwischen den gerade ergrünenden Bäumen die Dächer und Schornsteine einiger Mitarbeiterwohnungen sowie der alles überragende Schornstein des Kraftwerks. Zwischen dem Kraftwerk und den Mitarbeiterunterkünften war das rote Dach eines Silos zu

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