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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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nichts Wesentliches, sondern eher um irgendwelche Kinkerlitzchen. Ich hoffe, der kleine Zwischenfall hat Ihnen keinen schlechten Eindruck von unserer Klinik vermittelt.«
    Fünf Minuten später führte die Personalleiterin Joanna und Deborah durch die Feuertür zurück in den Südflügel des Gebäudes.
    »Offenbar kommt Dr. Wingate nicht besonders oft in die Klinik«, wandte sich Joanna an Helen.
    »In den vergangenen eineinhalb Jahren hat er sich gar nicht blicken lassen«, entgegnete Helen. »Wir waren alle davon ausgegangen, dass er sich endgültig zur Ruhe gesetzt hat und in Florida bleiben würde.«
    »Kommen Dr. Saunders und er nicht gut miteinander zurecht?«, hakte Deborah nach.
    »Darüber weiß ich nichts«, erwiderte Helen vage. Wie auf dem Hinweg legte sie auf dem Flur, der durch den etwa fußballfeldlangen Südflügel führte, einen solchen Schritt vor, dass Deborah und Joanna kaum hinterherkamen, was natürlich vor allem an Deborahs hochhackigen Schuhen lag.
    »So ein seltsames Vorstellungsgespräch habe ich noch nie erlebt«, flüsterte Joanna. »Dieser Dr. Saunders ist wirklich ein komischer Kauz, aber das wussten wir ja bereits.«
    »Wenigstens hat er uns nicht wiedererkannt«, stellte Deborah fest.
    »Stimmt. Aber glaub nicht, dass du eine Glanzleistung vollbracht hast.«
    »Was soll das denn heißen?«, hakte Deborah nach, während sie keuchend nach Luft schnappte.
    »Du solltest die Männer nicht so offensiv anmachen!«
    »Ich glaube, ich höre nicht richtig! Ich mache überhaupt niemanden an! Wenn, dann machen die Männer mich an und nicht umgekehrt!«
    »Jedenfalls bringt uns deine Kokettiererei nicht weiter. Ich dachte, wir wollen eine schnelle, heimliche Operation durchziehen. Im Augenblick habe ich eher das Gefühl, als wolltest du eine Clownnummer hinlegen.«
    »Du bist nur eifersüchtig.«
    »Das ist doch wohl zum Totlachen! Wenn ich auf eins mit Sicherheit verzichten kann, dann darauf, derart lüstern von Männern angestarrt zu werden.«
    »Soll ich dir sagen, was meine Typveränderung auf jeden Fall beweist?«, fragte Deborah, ohne ihren Gedanken fortzuspinnen.
    »Was denn?«, fragte Joanna nach kurzem Schweigen genervt.
    »Dass man als Blondine einfach mehr Spaß hat!«
    Joanna holte aus und wollte ihre Freundin zum Spaß in die Seite knuffen, doch Deborah wich ihr aus und sprang einen Schritt zur Seite. Sie mussten beide lachen. Die Personalleiterin wartete ein paar Meter vor ihnen in der Tür und sah sich ungeduldig um.
    »Was hältst du von dem kleinen verbalen Schlagabtausch zwischen den beiden Bossen der Klinik?«, fragte Deborah, solange sie sich noch außerhalb Helens Hörweite befanden.
    »Wie es aussieht, hat das Management der Klinik gerade schwierige Konflikte zu bewältigen«, stellte Joanna fest. »Außerdem sprechen die Worte der Personalleiterin Bände. Als sie mit der Sekretärin telefonierte, hat sie Dr. Saunders als ›Napoleon‹ bezeichnet, und uns gegenüber hat sie von ›unserem furchtlosen Führer‹ gesprochen. Meiner Meinung nach zeugt das nicht gerade von Respekt.«
    »Stimmt«, entgegnete Deborah. »Und dass sie von den Problemen zwischen den beiden Chefs angeblich nichts weiß, nehme ich ihr auch nicht ab.«
    »Aber darüber sollten wir uns keine grauen Haare wachsen lassen.«
    »Da hast du Recht«, stimmte Deborah zu.
    Als Nächstes stand ein Besuch beim Sicherheitsdienst der Klinik an. Joannas Bedenken erwiesen sich als grundlos. Das Büro des Sicherheitsdienstes befand sich in einer der Nischen im Verwaltungstrakt und war von einem Wachposten besetzt, der die gleiche Uniform trug wie der Mann mit dem Klemmbrett am Tor. Er machte Polaroidfotos von Joanna und Deborah, stellte zwei Plastik-Identifizierungskarten mit dem Logo der Wingate Clinic her und wies die beiden darauf hin, dass sie verpflichtet seien, die Karten während ihres Aufenthalts auf dem Klinikgelände immer sichtbar am Körper zu tragen.
    Der zweite Teil der Sicherheitsprozedur umfasste die Ausstellung der blauen Zutrittskarten. Der Wachposten holte sich ein Formular auf den Bildschirm seines Computers und gab die zuvor festgelegten Zutrittsberechtigungen für Joanna und Deborah ein, die er den Unterlagen der Personalleiterin entnahm. Da er lediglich mit zwei Fingern tippte, dauerte der Vorgang eine Weile. Als das Formular fertig ausgefüllt war, wurden die Karten automatisch ausgedruckt. Er übergab Joanna und Deborah je eine Karte und ermahnte sie, sorgfältig damit umzugehen.
    Als Nächstes

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