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Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Titel: Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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nicht alle Tage.«
    Ich ging zum Wagen zurück, fuhr zur nächsten öffentlichen Fernsprechzelle und rief Elsie Brand an. »Elsie, ich fliege über das Wochenende nach San Francisco. Falls Bertha nach mir fragen sollte, können Sie ihr sagen, das Schwergewicht unserer Ermittlungen hätte sich nach San Francisco verlagert.«
    »Wieso?«
    »Weil ein dürrer Hecht von 1,85 Meter mit Jachtmütze und Lederjacke in unserer Flitterwochenkabine aufgekreuzt ist.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Flitterwochen! Daß ich nicht lache! Grüßen Sie Sylvia von mir.«

6

    Als ich vor dem Haus in der Geary Street stand, sah ich mir die Namensschilder neben der Klingelleiste an. Etwa in der Mitte entdeckte ich einen Kartonstreifen, der sorgfältig aus einer Visitenkarte herausgeschnitten war und die Aufschrift > Millicent Rhodes< trug. Ich drückte auf die Klingel.
    Niemand rührte sich.
    Ich läutete noch einmal sehr lange und danach dreimal kurz hintereinander. In der Sprechanlage begann es zu knacken, und dann sagte eine Mädchenstimme protestierend: »Gehen Sie weg. Es ist Samstag morgen .«
    »Ich muß aber mit Ihnen sprechen«, antwortete ich. »Außerdem ist es nicht mehr Morgen, sondern bereits Nachmittag.«
    »Wer sind Sie denn?«
    »Ein Freund von Sylvia — Donald Lam.«
    Sie brach zwar nicht in Begeisterungsstürme aus, aber nach ein oder zwei Sekunden ertönte der Summer und zeigte mir an, daß sie bereit war, Sylvias Freund zu empfangen. Ich warf noch einen schnellen Blick auf die Nummer ihrer Wohnung und ging hinein. Millie hatte das Apartment 342. Das Vestibül lag im Halbdunkel, und der Fahrstuhl befand sich am anderen Ende. Ich ging auf den rechteckigen Lichtausschnitt zu, betrat den Aufzug und gondelte unter Quietschen und Geratter zum dritten Stock hinauf.
    Millie Rhodes öffnete in dem Moment die Tür, in dem mein Finger den Klingelknopf berührte. »Ich setze voraus, daß es wirklich wichtig ist«, sagte sie abweisend.
    »Es ist sehr wichtig.«
    »Na, schön, dann kommen Sie rein. Heute brauch ich nicht zu arbeiten, und deshalb laß ich mir Zeit. Das Herumtrödeln am Samstag ist so ziemlich der einzige Luxus, den ich mir erlauben kann.«
    Ich blickte sie überrascht an. Sie war ein hübsches Persönchen, rothaarig, mit einer ausgezeichneten Figur und, obwohl ihr Gesicht nicht zurechtgemacht war, eine wahre Augenweide. Mein Klingeln mußte sie anscheinend mitten im schönsten Schlaf gestört haben, denn es war ihr gerade noch so viel Zeit geblieben, einen seidenen Morgenrock überzuziehen, bevor sie zur Tür ging.
    »Nach der Beschreibung, die ich von Ihnen erhielt, hatte ich Sie mir ganz anders vorgestellt«, begann ich.
    »Mein Herr, wenn Sie so unangemeldet hereinschneien, können Sie auch nicht erwarten, daß ich Sie in großer Aufmachung empfange...«
    Sie sah ganz danach aus, als könnte sie jetzt eine Zigarette gebrauchen. Ich hielt ihr ein Päckchen hin, und sie griff hastig zu. Sie klopfte mit dem einen Ende der Zigarette leicht auf den Rand eines niedrigen Tischchens, beugte sich vor, um sich von mir Feuer geben zu lassen, und setzte sich wieder auf die Bettkante. Dann stopfte sie sich nach kurzem Zögern ein paar Kissen in den Rücken und zog die Füße hoch. »Vermutlich hätte ich das Zimmer erst ein bißchen aufräumen müssen, bevor ich Sie hereinließ. Aber ich dachte mir, wenn Sie mich schon am Samstag stören, können Sie auch mal ein Auge zudrücken. Also, was ist mit Sylvia?«
    »Sylvia erzählte mir eine interessante Geschichte.«
    »Das tut sie öfters.«
    »Ich wollte sie mir von Ihnen bestätigen lassen.«
    »Wenn Sylvia sie Ihnen erzählt hat, dann stimmt sie auch.«
    »Es handelt sich dabei um eine Fahrt nach Hollywood — um eine kurze Ferienreise .«
    Sie warf plötzlich den Kopf zurück und lachte hellauf. »Ach so! Sylvia wird mir meinen Streich wohl niemals verzeihen, aber sie war ein bißchen beschwipst und bekam Zärtlichkeitsanwandlungen, und außerdem hatte es ihr der Bursche anscheinend wirklich angetan. Dabei war die Sache ganz uninteressant — für Sylvia, meine ich. Ich hielt es jedenfalls für angebracht, beizeiten einen Riegel vorzuschieben, und deshalb verabreichte ich ihm das Schlafmittel. Sie hätten sehen sollen, wie er von einer Minute zur anderen einnickte. Es war zum Schreien komisch.«
    »Er schlief ganz plötzlich ein?«
    »Ja, sozusagen mitten in einer Liebeserklärung. Wir legten ihn auf die Couch, deckten ihn zu und gingen auch schlafen.«
    »Sylvia erzählte

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