Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer
Dienstag nacht in einem Autohotel in Los Angeles mit mir zusammen waren. Er verschaffte mir tatsächlich in erstaunlich kurzer Zeit die Namen und Adressen der betreffenden Personen und bestätigte mir in einem schriftlichen Bericht, daß er wenigstens mit einer von ihnen gesprochen hat und daß deren Aussage mit meiner Darstellung übereinstimmt. Heute kreuzt er hier auf, um mich zu erpressen. Er behauptet schlankweg, mein Alibi wäre gefälscht, und schiebt mir als Motiv einen Fall von Fahrerflucht unter, der sich am Dienstagabend an der Kreuzung Post- und Polkstraße ereignete. Was soll ich dagegen tun?«
John Carver Billings der Erste betrachtete mich mit einer Miene, als wäre ich ein ekelerregendes Ungeziefer, das sich durch einen Türspalt ins Haus geschlichen hatte. »Setz diesen Schuft vor die Tür«, sagte er kalt.
»Mr. Billings, Ihr Sohn war Dienstag nacht nicht in dem Autohotel. Sein Alibi ist eine Fälschung, und zwar eine so ungeschickte, laienhafte Fälschung, daß es einer ernstlichen Überprüfung niemals standhält. Folglich wird es ihm, sollte es jemals zu einer Verhandlung kommen, mehr schaden als kein Alibi und ihm außerdem die Sympathie des Gerichtes und des Publikums verscherzen. Begreifen Sie denn nicht, daß ich dem Burschen bloß zu helfen versuche?«
Der ältere Billings musterte mich auch weiterhin mit kühler Verachtung. »Sonst noch ewas , Mr.... Mr....?«
»Lam, Donald Lam.«
»Sind Sie fertig, Mr. Lam?«
»Ja.«
Billings wandte sich an seinen Sohn. »Worum handelt es sich eigentlich, John?«
John befeuchtete seine Lippen mit der Zungenspitze. »Also, es ist vielleicht besser, wenn ich mit der Wahrheit herausrücke, Dad. Dienstag nachmittag strolchte ich in Los Angeles herum und gabelte in einem Lokal ein Mädchen auf. Das heißt, eigentlich forderte ich sie bloß zum Tanz auf, aber danach ging sie mit mir in eine andere Bar und ließ mich dort sitzen. Später erfuhr ich aus der Zeitung, daß es sich bei dem Mädchen um die Freundin eines berüchtigten Gangsters handelte, die seit dem fraglichen Abend spurlos verschwunden ist. Natürlich war diese Entdeckung nicht gerade angenehm für mich, und deshalb gab ich Lam den Auftrag, die beiden Mädels aufzuspüren, mit denen ich den Rest des Abends und die ganze Nacht in einem Autohotel verbracht hatte. Sie können nämlich jederzeit bezeugen, daß ich mit dem Verschwinden des Gangsterliebchens nicht das geringste zu tun habe.
Ich wußte von den beiden nur die Vornamen und daß sie aus San Francisco kamen. Lam stöberte sie sehr schnell auf, aber jetzt versucht er das Resultat seiner eigenen Ermittlungen wieder zu entkräften, indem er behauptet, die ganze Geschichte wäre ein abgekartetes Manöver zwischen mir und den Mädchen. Es ist mir schleierhaft, was er eigentlich damit bezweckt. Er müßte sich doch klar darüber sein, daß ich auf einen so plumpen, erpresserischen Trick nicht hereinfalle .«
»Ist das alles, was du mir zu sagen hast, John ?«
»Ehrenwort, Dad, das ist alles.«
Billings senior drehte sich zu mir um. »Dort ist die Tür. Hinaus mit Ihnen!«
Ich lächelte ihn an. »Jetzt beginne ich mich für Sie zu interessieren.«
Er ging zum Telefon, nahm den Hörer ab und sagte: »Das Polizeipräsidium, bitte.«
»Sie müssen Leutnant Sheldon verlangen«, warf ich ein. »Er bearbeitet die Unfallsache vom letzten Dienstagabend.«
John Carver Billings der Erste verzog keine Miene. »Ja? Ist dort das Polizeipräsidium?... Ich möchte mit Leutnant Sheldon sprechen...«
Natürlich konnte das Telefongespräch bloß ein Bluff sein. Der Haken dabei war nur, daß ich keine Möglichkeit hatte, mich davon zu überzeugen. Ich stand da und wartete. Nach einer Weile kam aus dem Hörer ein quakendes Geräusch, und Billings antwortete: »Hier ist John Carver Billings, Leutnant. Ich werde von einem Privatdetektiv belästigt, der meinen Sohn offenbar zu erpressen versucht... Er hat mir Ihren Namen genannt... Wie sagten Sie? Ja, ein Privatdetektiv aus Los Angeles. Er heißt Donald Lam.«
»Die Firma nennt sich Cool und Lam, Dad«, soufflierte sein Sohn.
»Ich glaube, er kommt von der Detektei Cool und Lam aus Los Angeles«, fuhr Billings senior fort. »Er versucht anscheinend einen Kerl aufzuspüren, der letzten Dienstag einen Unfall verursachte... Ja, ja, ganz recht, Ecke Post- und Polkstraße ... was soll ich tun?... Sehr schön, dann werde ich ihn aufhalten, bis Sie kommen...«
Ich wartete das Ende des Gesprächs nicht ab. Ob
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