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Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Titel: Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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es sich nun um einen Bluff handelte oder nicht, Billings Vater und Sohn hatten im Moment mehr Trümpfe in der Hand, als ich verkraften konnte. Ich machte schnell kehrt und verschwand.
    Kein Mensch machte sich die Mühe, mich zurückzuhalten.

8

    Nachdem ich zweimal das Taxi gewechselt hatte, landete ich in einem Hotel am Markt. Allerdings war die Bezeichnung >Hotel< reichlich übertrieben für das, was einem da an Komfort geboten wurde. Mein neues Quartier war nicht viel mehr als eine Spelunke, aber für meine Zwecke gerade gut genug. In einem kleinen Laden auf der Dritten Straße kaufte ich mir ein Oberhemd, Socken und Unterwäsche und in einer Drogerie Rasierzeug und eine Zahnbürste. Dann zog ich mich in mein enges, stickiges Zimmer zurück und überdachte noch einmal in aller Ruhe die Ereignisse der letzten Tage.
    John Carver Billings der Zweite brauchte ein Alibi, und zwar so dringend, daß er sich mit einem beträchtlichen Aufwand an Zeit, Mühe und Geld ein klägliches Lügengerüst zurechtgebastelt hatte und jedem an die Kehle sprang, der daran zu rütteln wagte. Warum?
    Fahrerflucht schien mir immer noch die einleuchtendste Antwort zu sein, aber ihn hatte sie offenbar nicht beeindruckt. Folglich mußte er ein besserer Pokerspieler sein, als ich angenommen hatte, oder ich befand mich auf einer völlig falschen Fährte.
    Ich suchte mir eine Telefonzelle und rief Elsie Brand in ihrer Wohnung an. Glücklicherweise war sie zu Hause.
    »Wie geht’s Sylvia?« fragte sie.
    »Sylvia geht’s gut«, erwiderte ich. »Sie läßt Sie grüßen.«
    »Verbindlichen Dank«, sagte sie eisig.
    »Elsie, ich glaube, ich bin hier auf der falschen Fährte.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß es auch nicht, und das bedrückt mich ja gerade so sehr. Vielleicht müssen wir den Ausgangspunkt der ganzen Sache doch in Los Angeles suchen. Könnten Sie nicht mal zur Polizei gehen und versuchen, sich von dort eine Aufstellung sämtlicher Verbrechen zu beschaffen, die Dienstag nacht in Los Angeles verübt worden sind?«
    »Das dürfte eine ziemlich lange Liste werden.«
    »Beschränken Sie sich zunächst mal auf Autounfälle und Fahrerflucht. Mir schwebt ein Fall vor, bei dem ein Fußgänger verletzt, der Wagen jedoch nicht so stark ramponiert wurde, daß irgendwelche Indizien am Unfallort zurückblieben. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Ja.«
    »Der Unfall könnte sich auch in unmittelbarer Umgebung der Stadt ereignet haben. Oder, noch besser, innerhalb eines Umkreises von fünfzig bis hundert Meilen. Sehen Sie mal zu, ob sich da was tun läßt, ja?«
    »Ist es dringend?«
    »Sogar sehr.«
    »Mein freies Wochenende ist Ihnen natürlich schnuppe, wie?«
    »Wenn ich zurück bin, können Sie faulenzen, soviel Sie wollen.«
    »Ein schöner Trost! Und was hab’ ich davon?« entgegnete sie.
    »Ich glaube, ich habe Ihre letzte Bemerkung nicht ganz mitgekriegt.«
    »Ich sagte bloß, Sie sollten Sylvia von mir grüßen. Wo kann ich Sie erreichen?«
    »Überhaupt nicht. Ich werde Sie anrufen.«
    »Wann?«
    » Morgen vormittag .«
    »Was? Am Sonntag!«
    »Ganz recht.«
    »Sie werden Bertha von Tag zu Tag ähnlicher«, erklärte sie.
    »Schön, dann verschieben wir’s eben auf Montag. Ich rufe Sie mit R-Gespräch an, weil ich momentan knapp bei Kasse bin.«
    »Warum nicht am Sonntag, Donald, wenn’s wirklich so dringend ist. Ich hab’ doch nur Spaß gemacht...«
    »Nein, bis morgen können Sie sich die Auskünfte wahrscheinlich ohnehin nicht verschaffen.«
    »Woher wissen Sie das so genau? Ein Kriminalbeamter führt mich heute abend zum Essen aus.«
    »Donnerwetter! Sie kommen ganz schön herum, was?«
    »Wieso, ich bleibe daheim und nähre mich redlich. Ich hab’s nicht nötig, übers Wochenende nach San Francisco zu fahren.«
    Ich lachte. »Also dann bis Montag, Elsie. Das ist früh genug.«
    »Ehrenwort?«
    »Ehrenwort.«
    »Auf bald«, sagte sie sanft und legte auf.
    Ich machte mich zu Fuß auf den Weg bis zur Post-, Ecke Polkstraße und sah mich um. Die Kreuzung hatte es in sich und war für Unfälle aller Art geradezu prädestiniert. An einer Ecke verkaufte ein Junge Zeitungen. Es herrschte ein äußerst lebhafter Verkehr. Ich holte die Liste der Augenzeugen, die Leutnant Sheldon mir überreicht hatte, aus der Tasche und fragte mich im stillen, ob sie überhaupt vollständig war.
    Nummer eins war eine Frau, die als Beruf lediglich Verkäuferin angegeben hatte. Dann folgte ein Mann, der in einem nahegelegenen Geschäft angestellt war, sowie ein

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