Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Titel: Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
Verräter.«
    »Aber warum bist du dann nicht wenigstens zu Hause geblieben und hast dich nicht mehr um die Bande gekümmert?«
    »Seien Sie nicht so albern!«
    »Und jetzt bist du ehrlich?«
    »Aber ja.«
    »Okay. Gib mir die Wagennummer, und ich will versuchen, dich da ‘rauszuhalten.«
    Er kramte einen Fetzen Papier aus der Hosentasche, der von einer Zeitung abgerissen worden war. Die Nummer war mit einem harten Bleistift hastig niedergekritzelt und fast unleserlich. Ich las sie aufmerksam.
    »Das ist die Nummer von dem Wagen, der den Fußgänger anfuhr«, sagte er eifrig mit klagender Stimme. »Der Fahrer kam die Straße wie ein Irrer heruntergerast und hätte mich um ein Haar gestreift. Weil ich darüber so wütend war, schrieb ich mir die Nummer auf. Es war ein alter, fetter Kerl mit einer kleinen Blondine, die ihn gerade abküßte , als sie auf die Kreuzung kamen — oder er küßte sie ab, so genau weiß ich’s nicht mehr.«
    »Und du? Was hast du gemacht?«
    »Ich sprang schnell beiseite, weil ich glaubte, der Bursche würde auf dem Bürgersteig landen. Und richtig, gerade als ich die Nummer auf eine Zeitung kritzelte, fuhr er den Fußgänger um.«
    »Und dann?«
    »Dann ging er mit dem Tempo ‘runter, und ich dachte schon, er würde anhalten. Aber das Mädel neben ihm sagte irgendwas, und er gab Gas und verduftete.«
    »Hat ihn niemand verfolgt?«
    »Klar, ein anderer Wagen versuchte ihn einzuholen, aber er stieß mit irgend so einem Idioten zusammen, der ausgerechnet in diesem Moment vom Rinnstein ausscherte. Die Straße war blockiert, und der Kerl wäre ja dämlich gewesen, wenn er diese Chance nicht ausgenutzt hätte. Der war natürlich längst über alle Berge.«
    »Du weißt auch nicht, wer es ist?«
    »Nein. Ich weiß bloß, daß er einen dunkelblauen Sedan fuhr. Er drückte mächtig auf die Tube, und das Mädel und er knutschten sich die ganze Zeit über ab, direkt bis zur Kreuzung.«
    »War er betrunken?«
    »Keine Ahnung. Meiner Meinung nach kümmerte er sich zu sehr um das Mädel und zu wenig um den Verkehr. Jetzt hab’ ich Ihnen aber alles gesagt, was ich weiß, Mister. Lassen Sie mich gehen.«
    Ich gab ihm fünf Dollar. »Kauf dir ein Cola dafür, Freundchen, und mach dir über diese Sache keine Sorgen.«
    Er musterte den Geldschein prüfend, knüllte ihn hastig zusammen und schob ihn in die Hosentasche. »Sonst noch eine Frage?«
    »Würdest du den Burschen notfalls wiedererkennen?«
    Er sah mich plötzlich mißtrauisch an. »Nein.«
    Ich ließ den Zeitungsjungen stehen und orientierte mich über den Eigentümer des Wagens. Die Autonummer war auf den Namen Harvey B. Ludlow ausgestellt. Er wohnte in einem Apartmenthaus ziemlich weit draußen am Strand und fuhr eine Buick -Limousine.

9

    Am Sonntag schlief ich in meinem Ausweichquartier bis zum Mittag und frühstückte dann in einem trostlosen Lokal, das auch am Markt lag. Das Frühstück bestand aus Setzeiern, die in ranziger Butter gebraten worden waren, Kaffee, der wie Spülwasser aussah und auch so schmeckte, und kaltem, zähem Toast.
    Danach kaufte ich mir die Sonntagszeitungen und verzog mich wieder in mein muffiges Zimmer, dessen gesamtes Mobiliar aus einer eisernen Bettstelle, einem Stuhl und einem ausgefransten Läufer bestand.
    Gabby Garvanza hatte wieder einmal alle Schlagzeilen der Zeitungen für sich in Anspruch genommen. Er hatte sich aus dem Krankenhaus verkrümelt, und seine überstürzte Abreise bewies nur zu deutlich, daß er ein von Sorgen geplagter, bekümmerter Mann war. Tatsächlich war er wie eine Seifenblase in der Luft zerplatzt, und sein plötzliches Verschwinden hatte im Krankenhaus die größte Verwirrung ausgelöst.
    Angetan mit Pyjama, Hausschuhen und Bademantel hatte er die Absicht geäußert, den Korridor entlangzuspazieren und sich auf der Sonnenterrasse niederzulassen. Als seine Pflegerin ein paar Minuten später auf der Terrasse erschien, war ihr Patient nirgends zu sehen. Auch eine hastige Durchsuchung des gesamten Gebäudekomplexes förderte weder Gabby selbst noch irgendwelche Hinweise auf seinen Verbleib zutage. Alle möglichen wilden Theorien wurden laut. Unter anderem sprach man von einer Entführung durch seine Feinde, die bereits einen, wenn auch erfolglosen Anschlag auf ihn verübt hatten.
    Der Gangster hatte all seine Sachen, die ihm von Maurine Auburn ins Krankenhaus gebracht worden waren, zurückgelassen, darunter einen 350-Dollar-Anzug, mehrere seidene Oberhemden, einen handgemalten Schlips

Weitere Kostenlose Bücher