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Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb

Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb

Titel: Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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rief ihn an.
    »Baffin?«
    »Wer ist da?« Seine Stimme klang mißtrauisch.
    »Donald Lam.«
    »Ach so.«
    »Treibt sich die Polizei bei Ihnen herum?«
    »Im Augenblick nicht.«
    »Aber sie war da?«
    »Ja.«
    »Ich komme zu Ihnen«, erklärte ich.
    »Lassen Sie das!« rief er. »Um Himmels willen, nicht hierher!«
    »Ich glaube doch, das ist der geeignete Platz, mich mit Ihnen zu unterhalten.«
    »Nein, hier nicht.«
    »Wo denn? Etwa im Grill?«
    »Auch da nicht. Von wo aus rufen Sie an?«
    »Aus einer Telefonzelle.«
    »Weshalb wollen Sie mich sprechen?«
    »Nur so«, erwiderte ich. »Warten Sie, bis ich da bin.«
    »Nein, nein, Sie dürfen nicht herkommen.«
    »Ich komme aber.« Damit legte ich auf.
    Aus der gleichen Zelle rief ich das Büro an und ließ mich mit Elsie Brand verbinden. Die Gute meldete sich.
    »Elsie, hören Sie mir aufmerksam zu. Ich bin unterwegs und arbeite an einem wichtigen Fall. Erpressung. Ich werde versuchen, mit Ihnen in Verbindung zu bleiben, aber Sie können mich nicht erreichen. Nehmen Sie alle Nachrichten und Botschaften für mich entgegen, und verhalten Sie sich ruhig.«
    »Okay«, lautete die Antwort. »Bertha brennt darauf, Sie zu sprechen. Falls Sie anrufen, soll ich sofort mit ihr verbinden.«
    »Nur zu.«
    Nach einer Pause erklang Berthas Stimme, süß wie frischer Honig. »Na, mein lieber Donald«, zirpte sie. »Wie geht es dir denn so heute morgen?«
    »Blendend.«
    »Kommst du bald ins Büro?«
    »Nein.«
    »Wann denn?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich bearbeite einen wichtigen Fall.«
    »Donald, hör mal, ich muß mit dir reden. Damit wir uns recht verstehen.«
    »Inwiefern?«
    »Wegen der Geschichte gestern abend . Wie sich die Sache ereignete.«
    »Wie denn?«
    »Na ja, natürlich war das Ganze ein unglücklicher Zufall. Wir drei aßen zu Abend. Du und ich, wir beide tranken etwas Champagner. Nicht aber Frank Sellers. Er war schließlich im Dienst. Dann bekamst du den Anruf von Gillis Adams. Frank Sellers sollte wegen einer wichtigen Sache sofort ins Präsidium kommen. Frank ging. Das war etwa eine Minute, bevor die Kellnerin in die Nische sah und zu schreien anfing.«
    Bertha machte eine Pause. Offenbar war ich jetzt an der Reihe. Ich nahm mein Taschentuch und hielt es an die Sprechmuschel des Apparats. Dann sagte ich: »Bertha? Ich kann dich kaum hören. Was hast du gesagt?«
    Ich hörte sie fluchen. »So ein Mist, die Verbindung ist miserabel. Ich höre dich auch kaum.«
    »Wie bitte? Lauter!«
    »Ich sagte, ich kann dich auch kaum hören. Als ob du eine Million Kilometer weit weg wärst.«
    »Wer ist eine Million Kilometer weit weg?«
    »Du!«
    »Wo?« fragte ich durch die verstopfte Muschel.
    »O verdammt«, schrie Bertha. »Ruf noch mal an. Vielleicht ist die Verbindung dann besser. Es geht um wichtige Sachen.«
    »Von welchem Sachbearbeiter redest du?« schrie ich.
    »Ruf mich sofort an!« kreischte Bertha und knallte den Hörer hin.
    Ich zog mein Taschentuch aus der Muschel, hängte ein und machte mich auf den Weg zu Nicholas Baffin.
    Sein Haus war der reinste Anachronismus. Gebaut vor mindestens einer Generation, als Dienstpersonal noch kein Problem bedeutete, erhob es sich majestätisch inmitten einer Reihe aristokratischer Backsteinburgen. Der Grund und Boden hier stieg jeden Tag im Wert, im gleichen Tempo aber stieg die Steuerlast auf diesen alten Luxusvillen. Ein Haus in der Nachbarschaft war bereits in eine Schule für Sekretärinnen umgewandelt worden, ein zweites in eine Poliklinik, aber das Baffinschloß stand in voller Würde da, mit geschwungener Auffahrt, Palmkübeln und einer Ära nutzloser Hochwohlgeborenheit.
    Der Hausherr war bleich vor Zorn. »Sie haben kein Recht, sich hier einzudrängen, Lam.«
    »Ich muß mit Ihnen reden.«
    »Ich bin jeden Tag ab drei Uhr im Büro zu sprechen.«
    »So lange kann ich nicht warten. Was, zum Teufel, haben Sie sich dabei gedacht, als wir Frank Sellers ausgerechnet zum Zeitpunkt eines Mordes in Ihr Restaurant locken mußten?«
    »Denken Sie etwa, daß ich auch nur das geringste von diesem Mord wußte?«
    »Andernfalls war es ein außerordentlich merkwürdiger Zufall.«
    »Lam«, erklärte er. »Ich weigere mich, mit Ihnen zu reden. Vielleicht wissen Sie es nicht, aber was diesen Fall anbelangt, so sind Sie selbst heißer als ein Ofendeckel.«
    »Und wieso?«
    »Zwei Leute sahen Sie aus Nische 13 kommen. Und das weniger als zwei Minuten, bevor der Mord entdeckt wurde. Sie sind einwandfrei identifiziert worden. Zwar

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