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Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb

Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb

Titel: Cool und Lam 27 - Friss Vogel oder stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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waren Männer mit ihren Ehefrauen. Die anderen, meist ältere Herren mit wesentlich jüngeren Frauen, verschwanden schnell, aber möglichst unauffällig. Ein paar von ihnen warfen vorher noch einen Geldschein auf ihren Tisch. Andere wollten nur schnell weg und scherten sich einen Dreck um die Rechnung. Die Kellner standen machtlos vor dieser Stampede.
    Ich sah Bertha an.
    Sie gebrauchte ihren Lieblingsausdruck. »Nun brat mir doch einer ’nen Storch!«
    »Du gibst eine feine Zeugin ab.«
    Sie lief rot an. »Was?« Ihre harten kleinen Augen glitzerten vom vielen Champagner.
    »Denk doch mal an die Schlagzeilen: >Mord im Grill — Vor den Augen eines Polizeisergeanten<.«
    »Da ist was dran«, gab Bertha zu.
    »Und dann«, fuhr ich fort, »dann schleppen sie Frank Sellers auf den Zeugenstand. Und die Anwälte bepflastern ihn mit Fragen. In welche Richtung hat er gerade geblickt? Was hat er gesehen? Warum hat er nicht mehr gesehen? Wer betrat die Nische? Wer kam heraus? Und dann die Gretchenfrage: > Wieviel hatten Sie getrunken, Sergeant?< Hat er etwas gesehen, dann setzt ihm die Verteidigung im Kreuzverhör zu. Hat er nichts gesehen, fragt der Staatsanwalt, ob es vielleicht daran lag, daß er betrunken war.«
    Berthas Stuhl ächzte, als sie ihn zurückstieß. »Raus hier, Donald!«
    »Wir sind ja schon dabei.«
    Alle Leute, die das Restaurant panikartig verlassen hatten, drängten sich auf dem Bürgersteig vor dem Eingang. Einige winkten den Pagen mit Geldscheinen zu, um nur schnell ihr Auto zu bekommen.
    Ich packte meinen Bengel am Schlafittchen.
    Er sah auf. »Augenblick, Mr. Lam.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Keinen Augenblick.« Gleichzeitig steckte ich ihm einen Fünf-Dollar-Schein zu.
    Er musterte den Schein kurz, grinste und meinte: »Keinen Augenblick.«
    In Sekundenschnelle stand der Agenturwagen vor uns. Ich wollte Bertha hineinhelfen.
    »Laß das Getue, mach, daß du ans Steuer kommst, und dann nichts wie ab!« Sie fauchte förmlich.
    Wir kamen glücklich aus dem Wirrwarr hinaus. Ich fuhr sie nach Hause. Sie saß still und grübelnd da.
    »Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn wir beide geschäftlich verreisen würden«, schlug ich ihr zum Abschied vor.
    »Haben wir uns denn was zuschulden kommen lassen?« fragte Bertha.
    »Noch nicht.«

7

    Ich habe nie herausgefunden, wie Frank Sellers in den Besitz meiner Telefonnummer kam. Die Nummer stand in keinem Buch. Wahrscheinlich hatte er sie von Bertha.
    Auf jeden Fall klingelte der Apparat, als ich hereinkam. Ich meldete mich.
    »Lam?«
    »Am Apparat, Frank.«
    »Von wegen diesem Essen heute abend «, fing er an. »Sie wurden ans Telefon gerufen. Ein Kellner kam deswegen an den Tisch.«
    »Stimmt.«
    »Ich werde Sie jetzt über diesen Anruf aufklären.«
    »Was wissen denn Sie davon?«
    »Dieser Anruf«, erklärte Sellers, »kam von meinem Kollegen Gillis Adams. Er sagte Ihnen, er wäre in einem Fall, den wir gerade bearbeiten, auf einen wichtigen Hinweis gestoßen. Und ich sollte sofort kommen, um die Sache mit ihm zu erörtern.«
    »Warum rief er mich an und nicht Sie selbst?«
    »Er befürchtete, mein Name würde über den Lautsprecher ausgerufen. Das wollte er nicht.«
    »Eine ausgezeichnete Version«, lobte ich. »Gibt es auch einen Beweis dafür?«
    »Ja, Sie.«
    »Sonst nichts?«
    »Mein Kollege kann sich genau an die Sache erinnern.«
    »Wo sind Sie jetzt?«
    »In der Sauna natürlich, Sie Esel. Muß die Fahne loswerden und den verfluchten Champagner ausschwitzen. Dann geh’ ich ins Präsidium. Und morgen werde ich dieses Restaurant auseinandernehmen. Die Sache stinkt.«
    »Inwiefern?«
    »Das war eine Falle. Nichts anderes. Hätte ich nur einen Blick in die Nische geworfen, wäre ich erledigt gewesen. Das wissen Sie genausogut wie ich.«
    »Wissen Sie, wer die Leiche ist?« fragte ich.
    »Offiziell nicht.«
    »Und inoffiziell?«
    »Inoffiziell hat man mir zu verstehen gegeben, daß es sich um einen gewissen Starman Calvert handelt. Laut den Papieren in seiner Brieftasche war er verheiratet und wohnte in den Dromedar-Apartments. Als die Polizei seine Frau benachrichtigen wollte, war niemand zu Hause.«
    »Was war Calvert von Beruf?«
    »Genau das wollte ich Sie gerade fragen«, erwiderte Sellers.
    »Warum mich?«
    »Ich dachte mir, Sie hätten den Kerl vielleicht gekannt.«
    »Wie sieht er denn aus?«
    »Alter zweiundvierzig, hundertfünfundfünfzig Pfund schwer, ein Meter sechsundsiebzig groß, dunkles gewelltes Haar, blaue Augen, grauer

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