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Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Titel: Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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böse, ganz im Gegenteil. Er schwimmt um mich herum und lockt mich mit einem freundlichen Lächeln hinunter auf den Grund des Flusses. Ich folge ihm. Warum auch nicht? Ich bin SUPERFROSCH , und Wasser ist mein Element. Es ist auch überhaupt nicht mehr eiskalt, sondern richtig schön wohlig warm. MISTER HOT , der vor mir herschwimmt, zeigt mit dem Finger auf einen glitzernden Palast aus Muscheln, der hinter einem Algenwald liegt. Im Garten des Palastes tanzen Nixen und Wassermänner. Es ist so wunderschön, dass ich unbedingt da hinwill. Es ist überhaupt das Allerallerschönste, was ich jemals gesehen habe. Als ich immer tiefer tauche, fällt mir auf, dass eine der Nixen Ähnlichkeit mit Lena hat, wenn man mal von ihrem schuppigen Fischschwanz absieht. Sie winkt mich zu sich, und es gibt nichts, was ich lieber tun würde, als ihrer Einladung zu folgen. Mit ein paar kräftigen Schwimmstößen meiner Froschbeine tauche ich tiefer zu ihr hinunter. Es fehlen nur noch wenige Meter, dann habe ich sie erreicht …
    Mit einem Mal packt mich jemand von hinten und hält mich fest. Ich gehe jede Wette ein, das ist MISTER HOT , der jetzt sein wahres Gesicht zeigt und mir mein Glück nicht gönnt. Oder es ist COOLMAN , der wieder einmal eifersüchtig ist. Vielleicht haben sich die beiden auch zusammengetan, keine Ahnung. Ich strampele, trete um mich, haue, beiße, kratze, aber es hilft nichts. Irgendetwas zieht mich nach oben, raus aus dem Wasser und rauf auf die Uferböschung.
    Dann ist wieder alles schwarz.
     
    Zwei strahlend blaue Augen sind das Erste, was ich sehe, als ich wieder zu mir komme, und das ist zumindest besser als die Spinne heute Morgen oder das scheußliche Antlitz von MISTER HOT . Die beiden Augen sind ganz dicht vor meinem Gesicht, darunter befindet sich eine hübsche Stupsnase und etwas tiefer zwei gespitzte Lippen. Als die blauen Augen meine geöffneten Pupillen sehen, ziehen sie sich wieder zurück und mit ihnen die hübsche Stupsnase und leider auch die gespitzten Lippen.
    »Ich hatte schon befürchtet, ich müsste Mund-zu-Mund-Beatmung machen, damit du wieder zu dir kommst«, sagt Lena.
    Verdammt! Ich bin zu früh aufgewacht.
    Ich liege auf dem Rücken. Lena kniet neben mir im Gras und ist genauso nass wie ich.
    »Hast du mich gerettet?«, frage ich dämlich, weil die Situation ja eigentlich ziemlich eindeutig ist.
    »Eigentlich wollte ich dich ertrinken lassen, aber es tat mir um den schicken Bademantel leid«, antwortet Lena und grinst.
    Ich bin mir nicht sicher, ob sie das ernst meint. Bei ihr weiß man das nie so genau.
    »Der gehört mir gar nicht«, antworte ich.
    »Echt nicht?« Lena schaut mich mit gespielter Überraschung an. »Ich dachte, das wäre eure Uniform drüben auf der Jungsseite.«
    »Sehr witzig!«, erwidere ich und richte mich langsam auf. »Was machst du überhaupt hier? Ich dachte, du bist mit deinen Eltern in New York, Peking, Rio oder London?«
    »Schön wär’s.« Lena seufzt. »Mein Vater fand es für die Presse besser, wenn ich wie andere Kinder ins Ferienlager gehe und er mit meiner Mutter und meinem kleinen Bruder in die Lüneburger Heide fährt. Sind doch bald wieder Wahlen.«
    Lenas Vater gewinnt in Keinklagenstadt jede Wahl, obwohl ihn niemand leiden kann, und das liegt nur daran, dass es keine Gegenkandidaten gibt. Das Verwunderlichste aber ist, dass so ein Ekel von Bürgermeister so eine bezaubernde Tochter hat.
    »Hey, hör auf, mich so anzustarren!«, fährt Lena mich an, als ob sie Gedanken lesen könnte.
    »Ich habe dich nicht angestarrt«, verteidige ich mich halbherzig.
    »Hast du wohl!«
    »Nein, ich hab … ich hab …« Verdammt, mir fällt nichts ein, und dass ich sie tatsächlich die ganze Zeit angestarrt habe, kann ich ja wohl kaum zugeben.
    »Na, sag schon, was hast du?«, erkundigt sich Lena.

    Es gibt Augenblicke im Leben, da greift man nach jedem Strohhalm. Auch wenn der schon lichterloh brennt – so wie COOLMANs Tipp.
    »Ich wollte nur sehen, ob du Flügel hast. So wie ein richtiger Engel«, stottere ich, und das liegt nicht nur daran, dass mir in dem nassen Morgenmantel eiskalt ist.
    Lena sieht mich an, als wäre ich der letzte Idiot.
    »Du bist der letzte Idiot, Kai! Das ist nun wirklich die blödeste Anmache, die man sich vorstellen kann«, sagt Lena und springt auf.
    »Hey, das sollte ein Witz sein, weil du mich doch gerettet hast«, versuche ich mich rauszureden.
    »Sehr komisch! Ich lach mich gleich tot«, faucht Lena eingeschnappt. »Und

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