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Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Titel: Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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Mal öffne. Dabei kann ich genau sehen, dass sie durch einen Schlitz zwischen ihren Fingern hindurchlinsen.
    Wir haben uns nicht verguckt.
    Leider.
    Der Koffer ist voll mit rosa Mädchenklamotten!
    » IHHH !«, brüllt Alex. »Mach das schnell wieder zu, Alter!«
    »Echt, davon kriegt man Augenkrebs!«, schreit Justin.
    Ich glaube das nicht und wühle mit spitzen Fingern in den Kleidern herum. Vielleicht finde ich irgendwo einen Hinweis auf die Besitzerin, denn die hat nun ja wohl meinen Koffer. Der wird am Flughafen irgendwie vertauscht worden sein, und für einen Moment muss ich grinsen. Ich stelle mir vor, wie das arme Mädchen in meinen Jeans und meinen Kapuzenpullis an einem Strand liegt und furchtbar schwitzt. Viele Urlaubsflirts wird die Ärmste in diesem Jahr nicht haben. Es sei denn, dort, wo sie ihre Ferien verbringt, ist auch ein Skaterpark in der Nähe. Da könnte sie mit ihren neuen Sachen punkten.
    Weil ich aber nichts finde außer ihren Klamotten, schließe ich den Deckel und setze mich obendrauf, so als wollte ich verhindern, dass da irgendwelche rosa Geister herausgekrochen kommen.
    Sieht so aus, als ob ich noch einige Zeit in dem Morgenmantel herumlaufen müsste. Und eigentlich könnte ich mir genauso gut eines von den geblümten Sommerkleidern aus dem Koffer anziehen. Das war ein Witz.

    Es dauert eine Weile, bis ich kapiere, was mir COOLMAN da gerade vorgeschlagen hat.
    Das ist völlig verrückt.
    Eine typische COOLMAN -Idee ist das.
    Niemals würde ich freiwillig Mädchenkleider anziehen!
    In diesem Moment erklingt von der anderen Seite des Flusses lautes, fröhliches Lachen, und gleichzeitig ist aus der Ferne schon das Stöhnen und Ächzen unserer Abendsport treibenden Kameraden zu hören.
    »Ha…ha…atschi!« Jetzt habe ich mir auch noch einen Schnupfen geholt. Kein Wunder, wenn man ständig in nassen Klamotten rumläuft, so wie ich.
    »Was hast du gesagt, Alter?«, fragt Alex.
    »Irgendwas von einer Uschi«, antwortet Justin für mich.
    Von der anderen Flussseite erklingt wieder glockenhelles Lachen, und außerdem strömen jetzt Gerüche über das Wasser zu uns herüber, die nicht nach Mockturtlesuppe duften, sondern so richtig, richtig lecker.
    Vielleicht sollte ich doch noch einmal ernsthaft über COOLMANs Vorschlag nachdenken.
     
    Für das Mädchencamp spricht:
    1 ) Besseres Essen
    2 ) Bessere Stimmung
    3 ) Lena
     
    Gegen das Jungencamp spricht:
    1 ) Schlechtes Essen
    2 ) Schlechte Stimmung
    3 ) Major Horst
    4 ) Meine Zukunft als Camp-Sklave
     
    Das ist sogar noch ein Grund mehr, der für einen zügigen Seitenwechsel spricht.
    Und warum eigentlich nicht?
    Soweit ich weiß, tragen die Männer bei den Schotten schon seit Jahrhunderten Röcke, und die Toga der Römer war ja auch so eine Art Kleid. In meinem Geschichtsbuch steht außerdem, dass die Römer damals die Hosen der Germanen total unzivilisiert und barbarisch fanden.
    »Uschi, das bist du«, sage ich und zeige auf Justin. »Du, Alex, du heißt ab sofort Chantal. Und ich bin für euch von jetzt an nur noch die Zoe.«
    So hieß ein Mädchen in meinem Kindergarten, für das ich mal heimlich geschwärmt habe. Sie mochte mich aber nicht, und COOLMAN weiß genau, warum.

    Alex und Justin schauen mich an, als wäre ich jetzt komplett durchgedreht. Das ändert sich erst, als ich ihnen meinen Plan erklärt habe.
    »Alter, das klingt nach ’ner Menge Spaß!«
    »Echt, ich wollte immer schon mal wissen, was die Mädels sich so erzählen, wenn keine Jungs dabei sind.«
    »Gut, dann gehe ich mich jetzt als Erster umziehen.« Schließlich war das meine Idee, und da ist es nur gerecht, dass ich mir die schönsten Klamotten aussuchen darf.
    Ich verschwinde mit dem Koffer in unserem Zelt und wühle mich durch die Sachen. Am besten gefällt mir ein Kleid mit aufgedruckten Schmetterlingen in Zartrosa. Es passt wie angegossen, und da ist es fast schon ein bisschen schade, dass im Zelt kein Spiegel ist. Den könnte ich jetzt wirklich gut gebrauchen, weil ich in einem Kulturbeutel einen Lippenstift gefunden habe. Außerdem gibt es dort auch Puder, unter dem ich meine verschnupfte Nase verstecke, und ein Haargummi, mit dem ich mir einen kurzen Pferdeschwanz binde.

    In dem Koffer ist so ein Ding, das mit ganz viel Schaumstoff ausgepolstert ist. Genau das, was ich brauche. Jetzt noch ein paar Schuhe, aber keine mit so ganz hohen Absätzen.
    Als ich aus dem Zelt trete, fallen sich Uschi und Chantal lachend in die Arme.
    »Alter, äh, Alte, du siehst

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