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Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition)

Titel: Coolman und ich - Auf die harte Tour (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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»Er kann dich doch auch mit einem Arm noch liebevoll umarmen. Außerdem gibt es mittlerweile wirklich gute Prothesen.«
    Alex und Justin sehen mich an, als wäre ich verrückt geworden.
    »Was soll Major Horst denn mit Prothesen, Alter?«, fragt Alex.
    »Na, weil er doch seinen Arm verloren hat«, erkläre ich geduldig. »Da kann er sich doch eine Prothese anfertigen lassen. Die sind heute oft schon viel besser als echte Arme.«
    »Mein Vater hat doch nicht seinen eigenen Arm verloren, sondern den Arm von seiner Tarnjacke. Echt!« Justin schüttelt den Kopf über so viel Begriffsstutzigkeit meinerseits.
    Dabei ist das eigentlich meine Rolle.
    »Oh!«, nuschele ich verlegen und wechsele schnell das Thema. »Wo sind denn überhaupt die anderen?«
    »Beim Abendsport, Alter«, erklärt Alex einsilbig.
    »Und Major Horst?«
    »Der hat Besuch«, erwidert Justin und zeigt auf ein Kanu, das auf einer Sandbank am Ufer liegt und das ich noch gar nicht bemerkt hatte, weil es von Major Horsts Jeep verdeckt wird.
    »Wen denn?«
    »Keine Ahnung, Alter. Als der Besuch kam, waren wir gerade beim Holzholen«, erklärt Alex und zeigt auf das große Zelt von Justins Vater. »Die sind schon mindestens eine Stunde da drin.«
    Dann starren die beiden wieder ins Feuer. Ich kenne das. Das ist wie Hypnose. Wenn man nur lange genug in die Flammen stiert, wird man mit der Zeit irgendwie ganz traurig und sentimental. Ich habe jedenfalls noch nie jemanden erlebt, der in ein Feuer blickt und dabei lacht.

    Den Koffer! Den hätte ich fast vergessen, so sehr habe ich mich schon an den rosa Morgenmantel gewöhnt.
    Ich stehe auf und öffne ihn. Oder, um genauer zu sein, ich versuche, den Koffer zu öffnen, aber das geht nicht. Dabei bin ich mir fast sicher, dass ich ihn nicht abgeschlossen habe. Womit auch? Ich habe ja gar keinen Schlüssel dafür.
    »Warte, wir helfen dir, Alter!«, sagt Alex, der meine vergeblichen Bemühungen mitleidig beobachtet hat.
    »Keine Ahnung, warum der nicht aufgeht. Das ist ganz bestimmt mein Koffer, da bin ich mir vollkommen sicher. Er ist genauso groß und genauso dunkelblau wie meiner«, erkläre ich, damit sie nicht denken, ich hätte den geklaut oder so.
    »Ist echt ’n Klacks für uns«, bestätigt Justin, den es überhaupt nicht zu interessieren scheint, ob das jetzt mein Koffer ist oder nicht. Und wenn es nicht meiner ist, wo ich ihn dann herhabe.
    Justin legt sein Ohr auf den Koffer, direkt neben das Schloss, und Alex kramt in seiner Tasche nach einem Stück Draht. Das verbiegt er ein bisschen und lässt es dann im Schlüsselloch verschwinden.
    »Etwas weiter nach links, jetzt wieder rechts, ein Stückchen nach links«, kommandiert Justin, der immer noch angestrengt in das Schloss hineinhorcht.

    Keine Ahnung, warum Alex und Justin so etwas können, und ehrlich gesagt will ich das auch gar nicht wissen, sonst werde ich noch als Mitwisser oder sogar als Komplize verhaftet. Tatsache ist, die zwei machen das garantiert nicht zum ersten Mal, denn schon nach wenigen Minuten erklingt ein leises »Klick!«, und das Schloss springt auf.
    Endlich!
    Als ich den Koffer aufmache, drängeln sich Alex und Justin hinter mir, weil sie auch sehen wollen, was drin ist.
    Ich hebe den Deckel, spinkse hinein … und lasse ihn sofort wieder zuklappen.
    »Das ist nicht mein Koffer!«, stammele ich, weil es wirklich nicht meiner ist. Anscheinend gibt es auf dieser Welt mehr dunkelblaue Rollkoffer, als ich gedacht habe.
    »Alter, nicht so laut!« Alex hält sich warnend den Draht vor die Lippen.
    »Echt, das interessiert uns nicht die Bohne, wo du den Koffer herhast«, ergänzt Justin. »Hauptsache, die Beute wird nachher ehrlich geteilt.«
    Dass er in diesem Zusammenhang das Wort »ehrlich« benutzt, irritiert mich für einen Moment. Alex und Justin nutzen das aus, um selbst nachzusehen, was zum Teilen überhaupt da ist.
    Sie klappen den Koffer auf und schauen hinein, genau wie ich vorhin. Dann lassen sie den Deckel schnell wieder zuklappen, genau wie ich vorhin.

    Alex und Justin stehen wie erstarrt vor dem Koffer, und mir geht es auch nicht besser.
    »Was sollen wir denn damit anfangen, Alter?«, fragt Alex.
    »Das ist echt eklig«, stöhnt Justin.
    Und damit liegen die beiden ausnahmsweise mal völlig richtig. Ich überwinde mich und sehe noch einmal hin. Vielleicht habe ich mich ja auch nur verguckt. Vielleicht haben wir uns alle drei nur verguckt.
    Alex und Justin halten sich die Augen zu, als ich den Kofferdeckel ein drittes

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