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Coolman und ich. Ganz großes Kino (German Edition)

Coolman und ich. Ganz großes Kino (German Edition)

Titel: Coolman und ich. Ganz großes Kino (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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Das reicht für ’ne Weile«, erklärt Justin stolz.
    »Kai! Wo bleibst du denn?«, ruft Lena. Sie steht ungeduldig neben einem Portier in einer roten Uniform, der ihr die Tür aufhält.
    Auf der Fahrt nach Berlin habe ich einen wichtigen Entschluss gefasst. Noch ist er geheim. Nicht einmal COOLMAN weiß etwas davon. Jetzt, wo ich meinen Ersatzopa wegen der eingestürzten Zugspitze verloren habe, ist es Zeit, endlich meinen echten Großvater kennenzulernen. Das ist wichtiger als eine Filmpremiere und vielleicht schaffe ich ja sogar beides. Aber bestimmt nicht allein.
    »Ich bin gleich wieder da. Wartet hier auf mich«, flüstere ich Alex und Justin zu. Dann drehe ich mich wieder zu Lena um, rufe ihr »Ich komme schon« zu und eile durch die Tür in die Lobby des Hotels.
    WOW! Hier drinnen sieht es wirklich edel aus. Alles, was hart ist, glitzert wie Silber und Gold, und alles, was weich ist, sieht aus, als wäre es aus Samt und Seide. Auch die Menschen, die in der Lobby herumstehen, sehen edel aus. Das sind bestimmt alles berühmte Filmleute und einen davon kenne ich sogar. Mike Taenner! Ich bin ein Riesenfan von Mike Taenner. Er ist einer meiner Lieblingsschauspieler, weil er in seinen Filmen immer selbstlos für das Gute kämpft und jedem beisteht, der in Gefahr schwebt. Genau wie ich in
008 1/2.

    Sogar Anti scheint der Luxus zu beeindrucken. Das erkenne ich daran, dass sie sich ihren schwarzen Haarvorhang aus dem Gesicht gestrichen hat, um besser sehen zu können. Lena steht mit großen Augen neben ihr und ist ebenfalls sprachlos. Das könnte aber auch daran liegen, dass ihr Vater gleich losgestürmt ist, um den Filmleuten Prospekte aus Keinklagenstadt in die Hand zu drücken und dabei in einer Sprache, die er für Englisch hält, für unser Kaff als Provinz-Hollywood zu werben.
    Pech für ihn, dass eines seiner ersten Opfer kein Produzent aus Los Angeles ist, sondern der Hotelmanager.
    Wir anderen stehen immer noch staunend in der Lobby, als Jonny Pony auf uns zukommt. Mit offenen Armen läuft er uns entgegen, als wenn nie etwas geschehen wäre.
    »Endlich! Endlich seid ihr da, meine Kleinen!«, ruft er so laut, dass sich alle Köpfe nach uns umdrehen. »Wie schön, euch zu sehen!«
    »Papa lässt fragen, wo die Handtücher, sein Bademantel, der Duschvorhang, unsere Joghurtmaschine, der Laptop und all die anderen Sachen sind«, begrüße ich ihn.
    Jonny Pony ist ein echter Profi. Er ignoriert die Frage einfach.
    »Oben in meiner Suite warten schon ein paar Journalisten, die euch interviewen wollen, und über die Premiere morgen Vormittag müssen wir auch noch reden.«
    »Was gibt es denn da zu reden?«, fragt Lena neugierig.
    »Kleinigkeiten, Kleines.«
    »Was für Kleinigkeiten?«, beharrt Lena.
    »Na ja, dass ich natürlich vorn stehe und ihr hinter mir«, antwortet Jonny Pony, der sich bereits wieder umgedreht hat und auf einen der Aufzüge zusteuert. »Sagen wir, so zwei bis drei Meter hinter mir. Aber jetzt kommt erst einmal mit, damit ich euch ein paar wichtigen Leuten vorstellen kann.«

    »Ich kann nicht. Ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen.«
    »Das ist nicht dein Ernst, Kleiner!« Jonny Pony dreht sich langsam zu mir um und sieht mich verdutzt an. Lena sieht auch ziemlich überrascht aus.
    Anti hat von meiner Ankündigung gar nichts mitbekommen. Sie hat in einem der Ledersessel Elijah Wood entdeckt. Das ist der Zwerg, der in
Herr der Ringe
Frodo gespielt hat. Frodo ist Antis absolute Lieblingsfigur aus
Herr der Ringe
. Obwohl ich gedacht hätte, dass sie Gollum oder Sauron süßer findet.
    Lenas Vater ist auch abgelenkt. Er streitet mit dem Hotelmanager, der es überhaupt nicht lustig findet, dass auf seinem teuren Teppich überall die achtlos weggeworfenen Prospekte von Keinklagenstadt herumfliegen.
    »Wo willst du denn hin? Du kennst hier doch niemanden«, fragt Lena.

    »Stimmt, aber ich hoffe, das ändert sich bald«, antworte ich vielsagend. Dann krame ich in meinem Rucksack und reiche ihr den Karton mit den Autogrammkarten, den ich neben ihrem Mülleimer gefunden habe. »Die habe ich für dich aufgehoben. Ich wette, du kannst sie hier brauchen. Zur Premiere bin ich wieder zurück. Versprochen!«
    Ehe sie sich bedanken kann, laufe ich durch die Lobby nach draußen. Ich muss nicht mal die schwere Glastür aufmachen, weil der Portier sie extra für mich aufreißt.

    Ich stehe vor dem Hotel und suche nach Alex und Justin. Kurz darauf entdecke ich sie in einer Gruppe von Filmfans. Sogar aus

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