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Coolman und ich. Ganz großes Kino (German Edition)

Coolman und ich. Ganz großes Kino (German Edition)

Titel: Coolman und ich. Ganz großes Kino (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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kleine Spritztour ausleihen. Sie haben ihn aber bisher noch nicht wieder zurückgebracht. Dabei sind sie längst überfällig. Wenn der nicht ganz schnell wieder auftaucht, bin ich meinen Job los.«
    Ich bin gerührt.
    So viele Wörter hat Opa noch nie an einem Stück mit mir gesprochen.
    Er scheint wirklich in Schwierigkeiten zu stecken und vielleicht kann ich ihm irgendwie helfen. Vielleicht ist er dann auch etwas netter zu mir.

    Das ist endlich mal eine gute Idee von COOLMAN: Ich bringe Opa seinen Wagen zurück.
    Kein Problem! In
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war ich schließlich auch ein Topagent mit der Lizenz zur finalen Problemlösung. Außerdem habe ich in Keinklagenstadt schon mal Kontakt mit echten Gangstern gehabt. Das ist nicht neu für mich. Gefälschte Papiere, Ballermänner, dunkle Bahnhofskaschemmen: Ich kenne mich aus in der Welt des Verbrechens. Und außerdem warten unten meine beiden Bodyguards.
    »Fünf Euro, dass du es nicht schaffst«, verabschiedet mich Opa, nachdem ich ihm von meinem Plan erzählt habe.
    Ich schlage zu, denn ich weiß: Die fünf Euro gehören schon so gut wie mir.

7. Kapitel
    Die Gefährten

    Alex und Justin hocken ein paar Häuser weiter auf dem Bürgersteig. Sie verfüttern einen Döner an einen Pitbull-Terrier, der vor einem Imbiss angeleint ist.
    Als ich sie erreiche, stehen die beiden auf und werfen dem Hund die Reste des Döners zu. Der Pitbull verschlingt sie mit einem Biss. Kurz darauf würgt er die Salatblätter wieder heraus und spuckt sie auf den Bürgersteig.
    Das sieht eklig aus, weil viel zu viel Rotkohl dabei war. Aber ich kann ihn verstehen. Ich mag den Salat im Döner auch nicht.
    »Voll der Kannibale, Alter!«, sagt Alex und betrachtet das Tier mitleidig.
    »Wieso das denn?«, frage ich irritiert.
    »Na, weil Döner doch echt aus Hundefleisch ist«, beantwortet Justin meine Frage.
    »Weil die Türken doch kein Schwein essen dürfen, Alter«, klärt mich nun auch Alex auf. »Sag bloß, du wusstest das nicht?«
    »Blödsinn! Döner ist aus Lammfleisch«, widerspreche ich, weil ich mir da ziemlich sicher bin.

    Auch Alex und Justin haben die Neuigkeit nicht gut aufgenommen.
    »Alter, du meinst, Döner wird aus süßen, knuddeligen weißen Lämmchen gemacht?«
    »Warum weiß das denn keiner?! Das muss man doch echt mal bekannt machen! Das ist voll der Skandal!«
    Seit unserer gemeinsamen Sprachreise nach England haben die zwei ein besonders inniges Verhältnis zu Hühnern, Schafen und Gummibändern.
    »War nur ein Scherz, Jungs«, beruhige ich die beiden. »Natürlich ist Döner aus Hundefleisch.«
    Für das, was wir vorhaben, ist es besser, wenn Alex und Justin gute Laune haben, und augenscheinlich sind ihnen Hunde nicht ganz so wichtig wie junge Schafe.
    »Puh, Alter! Da hast du uns aber einen ziemlichen Schrecken eingejagt.«
    Alex haut mir lachend auf die Schulter und auch Justin sieht erleichtert aus.
    Ich fühle mich plötzlich furchtbar müde, und das liegt nicht nur daran, dass ich die letzte Nacht nicht geschlafen habe.
    Während wir die Straße entlanglaufen, erkläre ich den beiden meinen Plan. Mein Opa hat mir erzählt, dass die Typen, bei denen er die Spielschulden hat, einen Laden für Gebrauchtwagen haben. Der liegt in Kreuzberg, und das ist hier gleich um die Ecke.
    Eigentlich ist alles ganz einfach: Mit etwas Glück können wir Opas Schulden mit meinen Haaren bezahlen und den Wagen gleich mitnehmen. Wenn Jonny Ponys Kurzfilm auf dem Festival gelaufen ist, dort alle Preise abgeräumt hat und ich berühmt bin, sind meine Haare ein Vermögen wert.

    Wenn die Kerle von dem Gebrauchtwagenladen keine Ahnung haben, wie das im Filmgeschäft läuft, können wir sie immer noch bar mit den Einnahmen aus Alex’ und Justins bisherigen Haargeschäften bezahlen.
    So ein iPhone ist eine tolle Sache. Das sagt einem genau, wo man hinmuss. Mit dem Navigationssystem ist der Weg ein Klacks. Es wäre sogar noch einfacher, wenn Alex und Justin sofort den Stadtplan von Berlin ausgewählt hätten und nicht erst den von Paris.
    »Das ist für Touristen, Alter. Da werden die Straßennamen gleich ins Französische übersetzt«, sagt Alex, als ich mich wundere, warum die Straßen auf dem Display so komisch heißen.
    Dass da etwas ganz grundsätzlich falsch läuft, wird mir endgültig klar, als uns das Navigationssystem unbedingt am Eiffelturm vorbeiführen will.
    Alex und Justin sind der lebende Beweis dafür, dass die Evolution nicht stehen bleibt. Es behauptet ja niemand, dass Entwicklung

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