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Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition)

Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition)

Titel: Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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Brillen immer Kopfschmerzen. Als ich »Avatar« im Kino gesehen habe, war es sogar so schlimm, dass ich tatsächlich die ganze Zeit glaubte, die Figuren auf der Leinwand hätten alle schlumpfblaue Haut.
    Das gesparte Geld investiere ich in Süßigkeiten. An der Kinokasse hat man die Wahl zwischen drei Tage altem Popcorn, Nachos mit ekliger blutroter Sauce und Schokoriegeln, die schon so alt und angelaufen sind, dass man denkt, sie wären aus weißer Schokolade.
    Ich entscheide mich für das kleinste Übel und nehme eine Tüte Popcorn.

    COOLMAN will mir nur den Appetit verderben, damit er das Popcorn für sich allein haben kann.
    Aber darauf falle ich nicht rein.
    Ich gehe in den Kinosaal und suche mir einen freien Platz. Das ist nicht schwer, weil außer mir kaum jemand da ist. Zwei Reihen vor mir sitzt ein Pärchen, sonst ist alles frei.
    Wie ich geahnt hatte, läuft noch Werbung. Auf der Leinwand nebelt sich gerade ein unscheinbar aussehender Mann mit Deo ein. Dann sieht man einen wunderschönen Engel auf einer Wolke sitzen. Die Schauspielerin streckt die Nase in die Luft und fällt dem Mann mit dem Deo direkt vor die Füße. Das soll wohl bedeuten, dass diesem Duft nicht mal Engel widerstehen können, aber ich glaube ja eher, dem Engel ist von dem Gestank schlecht geworden, oder die Treibgase in dem Deo haben die Ozonschicht so durchlöchert, dass er in ein Ozonloch gestolpert ist und deswegen auf die Erde geknallt ist.
    Zum Glück war es die letzte Werbung vor dem Film. Das Licht geht an, weil der Vorführer in seiner Kabine die Filmrolle wechseln muss.
    Das Mädchen, das neben dem Jungen zwei Reihen vor mir sitzt, hat einen Pferdeschwanz, der mir bekannt vorkommt.
    Lena!
    Und den Typen neben ihr, den kenne ich auch. Zumindest vom Sehen. Er heißt Carl-Philipp, und seinen Eltern gehört die größte Apotheke in Keinklagenstadt. Carl-Philipp geht in die Jahrgangsstufe über uns und ist der Mittelstürmer der Fußballmannschaft unserer Schule. Der Kerl schießt pro Spiel drei Tore, sieht aus wie ein männliches Topmodel und ist der Schwarm aller Mädchen, was wieder mal beweist, dass die nur auf Äußerlichkeiten stehen und nicht auf innere Werte wie Treue, Ehrlichkeit oder einen unsichtbaren Begleiter.
    Bis jetzt dachte ich immer, Lena wäre anders.
    Falsch gedacht.
    Das Geld für den Film hätte ich mir sparen können. Statt auf die Leinwand starre ich die ganze Zeit auf die beiden Hinterköpfe vor mir. Die Handlung des Films kriege ich so nur am Rande mit. Es geht um einen kleinen, schmächtigen Jungen, der mit seiner Mutter irgendwo neu hingezogen ist und bei einem wichtigen Karatekampf antreten muss. Eigentlich hat er nicht den Hauch einer Chance, aber dann trifft er einen uralten Japaner, der ihm ein paar Tricks beibringt.
    Was weiter passiert, weiß ich nicht.
    Vermutlich gewinnt der Junge am Ende den aussichtslosen Kampf.
    Mal ehrlich, habt ihr schon mal einen Hollywood-Streifen gesehen, wo der Held am Ende der Loser ist?

    Der Grund, warum ich nur ahnen kann, wie »Karate Kid« endet, ist Carl-Philipps linker Arm. Den legt er ungefähr nach der Hälfte des Films um Lenas Schulter. Ich kann sehen, dass sie ein wenig von ihm wegrückt. Immerhin. Aber das scheint ihn nicht zu stören. Er rückt einfach hinterher.
    Zum Glück beiße ich genau in dem Augenblick auf eines dieser knallharten Maiskörner, die beim Popcorn-Machen nicht aufgepoppt sind. Normalerweise hasse ich die Dinger, weil man sich daran die Zähne ausbeißen kann.
    Jetzt kommt es wie gerufen.
    Ich nehme die angesabberte schwarze Kugel zwischen Zeigefinger und Daumen und schnipse sie nach vorn.
    Ihr dürft mich Robin Hood nennen!
    Ich treffe Carl-Philipp am Hals, genau an der schmalen, ungepanzerten Stelle zwischen seinem hässlichen Hemdkragen und seinen gegelten Haaren.
    Empört dreht er sich zu mir um. Dazu muss er den Arm von Lenas Schultern nehmen.
    »Warst du das, du Zwerg?«
    Das ist eine selten dämliche Frage, weil außer mir niemand im Kino ist. Aber was will man erwarten, er ist halt Sportler.
    »Ich? Nein, ich war das nicht!«, erwidere ich so unschuldig wie möglich.
    »Kai?! Was machst du denn hier? Spionierst du mir etwa hinterher?« Jetzt hat sich auch Lena umgedreht, und dass ich nur rein zufällig im selben Kino sitze, wird sie mir kaum glauben. Selbst wenn es stimmt.
    »Du kennst den?« Carl-Philipp sieht sie an, als wäre es für ihn ganz und gar unvorstellbar, dass jemand wie Lena jemanden wie mich kennen könnte.
    »Der

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