Coopers Sehnsucht
kosten bekommt, von dem ich weiß, dass er es nie zu schätzen wissen wird. Geh nach Hause! Such dir einen netten jungen Mann fürs Leben und für Kinder, und schätze dich glücklich, dass der Teufel heute Nacht gute Laune hatte!“
Gute Laune? Sein Schwanz war so verdammt hart, dass er sich wie aus Titan anfühlte. Er hätte Eisenbahnschwellen damit festnageln können. Und das Ding war auch noch so gegen Sarahs Kreuz gedrückt, dass nur noch die Kleidung ihn von ihrem Körper trennte.
Kleidung, die er aus dem Weg haben wollte.
„Wirklich?“ Da war etwas in ihrer Stimme, dass ihm die Nackenhaare aufstellte. „Ich glaube nicht, dass er gute Laune hatte.“ Sie zog die Autotür auf, und Cooper wich zurück. „Vertrauen Sie mir, Mr Cooper! Wenn es um den Teufel geht, gibt es so was wie gute Laune nicht.“
Er sah zu, wie sie den Wagen startete und wegfuhr. Und er konnte diesen leicht verlorenen, einsamen Ausdruck auf ihrem stillen Gesichtchen nicht vergessen. Als wäre sie Dämonen gegenübergetreten und hätte festgestellt, dass sie stärker waren, als sie je gedacht hätte.
„Fuck!“ Er stemmte die Hände in die Hüften und starrte dem Auto hinterher. Er wusste es. Hölle, er konnte es in der Magengegend spüren. Er wusste, dass Sarah dabei war, ihn völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Doch bevor das passierte, brauchte er Antworten. Seine Sair war zu misstrauisch und viel zu verschlossen. Langsam ging er zurück in die Bar und machte sich im Geiste eine Notiz, Jake Nachforschungen anstellen zu lassen, wer genau Sarah Fox war.
3
Sarah hatte schon vor langer Zeit gelernt, nicht zu weinen. Sie hatte gelernt, wie wenig Tränen halfen und wie elend sie sich dabei fühlte, und sie hatte gelernt, dass es sowieso niemanden kümmerte, wenn sie weinte.
Ethan Cooper hatte Männer in der Bar davor gewarnt, ihr zu nahe zu kommen. Hatte sich seine Warnung in der Stadt verbreitet? War das der Grund, warum alle so distanziert ihr gegenüber blieben?
Am nächsten Nachmittag fuhr sie wie jeden Tag zum Lebensmittelladen, um etwas fürs Abendessen einzukaufen. Sie wanderte durch den Laden, wählte Gemüse, eine reife Tomate, obwohl sie keine Ahnung hatte, was sie eigentlich zubereiten wollte. Sie sah sich ein Stück Wassermelone an und ging dann weiter. Als Nächstes nahm sie einen Apfel und steckte ihn in eine Plastiktüte, die sie in ihren Einkaufskorb legte.
Sarah fühlte sich irgendwie wie unter einer Käseglocke, als sie so an den Regalen vorbeischlenderte. Sie wollte kein Rinder-oder Schweinesteak. Sie wollte auch nicht noch einmal Hähnchenbrust. Und sie hatte sich vor Jahren selbst das Versprechen abgenommen, nie wieder im Leben ein TV-Dinner nachzukochen.
Also was wollte sie?
Sie wollte tanzen und im Arm gehalten werden. Sie wollte berührt werden. Doch nicht von einem Fremden. Sie wollte keine unverbindliche Nummer. Sie wollte mehr.
Sie wollte Ethan Cooper.
Zum zweiten Mal hielt sie vor dem Gang mit Fleisch und sah stirnrunzelnd auf das Angebot. Hier gab es alles. Das Problem war nur, dass der Hunger, der an ihr nagte, so gar nichts mit Nahrung zu tun hatte, sondern mit etwas Triebhafterem.
„Der Seewolf ist frisch.“
Bei dem Klang von Coopers Stimme hinter ihr spannte sie sich an. Sie strich sich ein paar lose Strähnen aus dem Gesicht, die dem Knoten am Hinterkopf entflohen waren, und starrte auf das Hähnchenfleisch hinab.
Dann nahm sie eine einzeln verpackte Hähnchenbrust, legte sie in ihren Korb und ging weiter. Okay, ein Apfel, eine kleine Selleriestange, eine einzelne grüne Paprika. Im Kühlschrank war noch Schnittsalat. Gott, sie hatte so gar keine Lust auf Hähnchen!
„Willst du mir vergeben, Sair?“
„Mein Name ist Sarah“, erklärte sie ruhig. „Oder Miss Fox, falls Ihnen das lieber ist.“
Er atmete hinter ihr schwer aus. „Niemand sonst nennt dich Sair. Damit gehört ein Teil von dir nur mir.“
Er war ihr nahe. So nahe, dass sie die Wärme seines Körpers an ihrem Rücken spüren konnte. So nahe, dass ihre Brustwarzen sich aufrichteten, ihre Klitoris zu einem festen, harten Knopf wurde und ihr Bauch sich vor Verlangen zusammenzog.
„Du willst mich nicht, weißt du noch?“, erwiderte sie.
Verdammt sei er! Sie wollte ihn nicht begehren.
„Du bekommst kein Wasser mehr in der Bar. Versprochen.“ Seine Stimme war ein leises Grollen. Mit einer Spur von Belustigung und einem Hauch von etwas Dunklerem, tiefer Liegendem. „Und ich habe nicht gesagt, dass ich dich nicht
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