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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Sie mir!«
    Der Schimpanse spuckte erneut, etwas Braunes mit dem Glanz von Arsen. »Und warum sollte ich Ihnen glauben?«
    Ärger brodelte in mir, doch ich versuchte, ruhig zu sprechen.
    »Wenn Sergeant Clara Gonzales herausfindet, dass Sie mich an einem Kontakt mit ihr gehindert haben, schnappt sie sich Ihren Archi und gibt ihm eine Erinnerung, die er nie wieder loswird.«
    Der Affe blinzelte mehrmals.
    »Das klingt so, als würden Sie Clara kennen. Wer sind Sie?«
    Es war ein gefährlicher Moment. Aber welche Wahl blieb mir?
    Ich sagte es ihm… und der Schimpanse sah mich aus großen Augen an. »Sie sind also der Geist des armen Ditektivs Albert und den ganzen weiten Weg hierher gekommen, um Abschied von ihr zu nehmen. Verdammte Sauerei, was mit Ihnen passiert ist, Mann! Von einer Rakete abgefackelt zu werden… Unangenehme Sache. Kann mir nicht vorstellen, wie sich das anfühlt, wenn man es persönlich erlebt.«
    »Äh, ja. Ich habe gehofft, mit Clara sprechen zu können, bevor sie davon erfährt.«
    »Ts, ts«, erwiderte der Pseudoschimpanse und schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, Kumpel. Ich fürchte, Sie haben Ihre kostbare restliche Zeit vergeudet, indem Sie hierher kamen. Als Clara davon hörte, hat sie sich sofort auf den Weg gemacht!«
    Daraufhin riss ich überrascht die Augen auf.
    »Sie hat sich… unerlaubt von der Truppe entfernt? Mitten in einem Krieg?«
    »Nicht nur das. Sie hat sich einen Helikopter der Regierung geschnappt und ist damit zur Stadt geflogen. Unserem Gruppenkommandeur hat das gar nicht gefallen!«
    »Ich fasse es nicht.« Mir wurden die Knie weich, und mein Herz schlug schneller.
    »Ja, komische Sache. Clara lässt alles stehen und liegen, fliegt zur Stadt und verpasst Ihren Geist, der hierher kommt, um sie zu trösten.«
    Der Militärscout sprang von der Säule, landete neben mir und streckte die Hand aus. »Ich bin Gordon Chen, Corporal in der 177. Reserveeinheit. Ich glaube, wir sind uns begegnet, als Sie letztes Jahr für die Entscheidungsrunde hierher kamen.«
    Vor dem inneren Auge sah ich einen recht großen Halborientalen mit perfektem Gebaren und einem sanften Lächeln – weniger affenartig konnte ein Mensch kaum aussehen. Und als Realperson wirkte er ruhig und gelassen. »Ja«, antwortete ich geistesabwesend. »Bei einer Party nach dem Halbfinale der Usbeken. Wir haben über Gartenbau gesprochen.«
    »Mhm. Sie sind es also wirklich.« Seine Dito-Zähne sahen sehr beeindruckend aus, wenn er lächelte. »Gautama! Ich habe mich oft gefragt, wie es sich anfühlt, ein Geist zu sein. Ist es seltsam?« Er schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie’s. Kann ich irgendetwas für Sie tun, Albert? Sie brauchen nur zu fragen.«
    Es gab etwas, das er für mich tun konnte. Aber es hatte noch einige Sekunden – oder Minuten – Zeit, ihn darum zu bitten. Zuerst musste ich alles verarbeiten. Die Enttäuschung darüber, Clara verpasst zu haben. Plus die Überraschung, dass sie so impulsiv sein konnte. Und vor allem eine wichtige Tatsache.
    Ich habe immer gewusst, dass ihr etwas an mir liegt. Wir sind enge Freunde und gut im Bett. Wir bringen uns gegenseitig zum Lachen.
    Aber dass sie sich auf etwas so Verrücktes einlässt! Alles stehen und liegen lassen, um in der Asche meines Hauses zu suchen, in der Hoffnung, dass ich nicht zu Hause gewesen bin, als die Rakete einschlug… Das deutete darauf hin, dass sie mich liebte!
    Im Lauf der letzten beiden Tage hatte ich erfahren, dass ich sowohl ein mutmaßlicher Verbrecher war als auch das Ziel von Assassinen. Man hatte mich aus dem Hinterhalt überfallen und dem Tod preisgegeben. Ich war durch die Wüste marschiert und mit weiteren Problemen konfrontiert worden. Trotzdem stellte ich erstaunt fest, dass ich glücklich war.
    Wenn ich die Bemühungen meiner Feinde überlebe und weder als Leiche noch im Gefängnis ende, muss ich mit Clara reden. Wir sollten unser Zögern in Hinsicht auf eine feste Bindung überdenken und…
    Die Hintergrundgeräusche des Kampfes, dumpfes Grunzen und Brüllen, wichen plötzlich einem lauten Zischen, gefolgt von einem feuchten Patschen. Hunderte von enthusiastischen Archis standen auf und schrien, was die Tribüne erbeben ließ, als ein stacheliges rundes Objekt in hohem Bogen aus der Arena flog und dabei einen Schweif aus Schleim hinter sich herzog.
    »Lieber Himmel!«, entfuhr es Corporal Chen, und er sprang mit der Agilität eines Affen zurück. Ritu und ich folgten seinem Beispiel und entgingen nur knapp einem

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