Copy
Privatdetektiv.«
Beta nickte. »Über Monate hinweg habe ich einen heißen Atem am Nacken gespürt. Jemand nahm nacheinander meine Geschäfte aufs Korn, brach plötzlich ein, erledigte meine Kopien – und die gestohlenen Schablonen – mit Prionenbomben oder übernahm den Laden für einige Tage, um dann alles niederzubrennen und damit Hinweise zu vernichten.«
»Hm. Das erklärt, was beim Teller-Gebäude geschehen ist«, sagte ich. »Am Montag geriet mein grüner Scout in Ihre Gewalt. Zumindest dachte ich, dass Sie ihn erwischt hatten. Doch diesmal wurde der Grüne weitaus schlechter behandelt als sonst, von Leuten, die den Eindruck erweckten, außer sich zu sein. Sie versuchten es sogar mit Folter…«
»Das war ich nicht«, versicherte Beta grimmig.
»Mir gelang die Flucht. Und am Dienstagmorgen kehrte ich mit Inspektor Blane und LSA-Polizisten zurück, die den Laden ausnahmen. Die Aktion war erfolgreich. Später, hinter dem Gebäude, begegnete ich einem sich auflösenden Gelben, der behauptete, Sie zu sein, und etwas von einem Rivalen murmelte, der seine Geschäfte ›übernahm‹.
Haben Sie eine Ahnung, wer dahintersteckt?«
»Zuerst fiel mein Verdacht auf Sie, Morris. Dann wurde mir klar, dass es jemand sein muss, der wirklich kompetent ist…« Beta sah mich an, aber ich ließ mich nicht von ihm ködern und wahrte einen neutralen Gesichtsausdruck. Nach einigen Sekunden fuhr der sardonische Dito fort: »Jemand, der alle meine geheimen Kopierzentren nacheinander fand, so sehr ich mich auch um Sicherheit bemühte. Als verzweifelte Maßnahme habe ich für den Notfall bestimmte Kopien in geheimen mobilen Kilns versteckt, darauf programmiert, nach einer bestimmten Zeit aufzutauen.«
»Sind Sie eine dieser Kopien?«, fragte Lum. »Wie alt sind Ihre Erinnerungen? Wann wurden Sie hergestellt?«
Betas Dito schnitt eine Grimasse. »Meine Erinnerungen sind mehr als zwei Wochen alt! Ich hätte vielleicht für immer in dem kleinen Kiln geschlafen, wenn nicht die Nachricht von Albert gekommen wäre und die Aktivierung ausgelöst hätte. Nach meinem Erwachen setzte ich mich mit Mr. Montmorillin hier in Verbindung, der mich freundlicherweise zu diesem Treffen einlud.« Der Spiralen-Golem deutete auf Pal.
Ich beugte mich vor. »Die ›Nachricht von Albert‹…«
Die andere anwesende Realperson James Gadarene, stampfte mit dem Fuß auf. »Moment mal! Lassen Sie uns zunächst feststellen, ob dieser Beta, eine berüchtigte Unterweltgestalt, an einer Verschwörung mit ›Queen‹ Irene und Gineen Wammaker beteiligt war…«
»Wir wissen noch nicht, ob die Maestra wirklich…«
Gadarene warf mir einen zornigen Blick zu. Ich erinnerte mich an meinen Status, murmelte eine Entschuldigung und schwieg.
»Wir sollen also glauben, dass Beta, Irene und Wammaker den halb unschuldigen Versuch unternehmen wollten, bei UK einzudringen, um gehortete Technologien zu entdecken«, fuhr Gadarene fort. »Selbst wenn das stimmt… Ich bezweifle, dass sie dabei an das Wohl der Öffentlichkeit dachten. Vermutlich ging es ihnen darum, ein Druckmittel in die Hand zu bekommen. Sie wollten Aeneas Kaolin erpressen und sich von ihm für ihr Schweigen bezahlen lassen.«
Beta zuckte mit den Schultern. »Geld ist nicht schlecht. Wir wollten aber auch die Erneuerungstechnik für Ditos. Irene stieß an die Grenzen ihrer organischen Erinnerungsfähigkeit und musste die Inloads verlangsamen. Wammaker und ich sahen den möglichen geschäftlichen Nutzen durch eine Lebensverlängerung der Duplikate – ihrer legalen und meiner Raubkopien.« Beta lachte. »Unser Bündnis basierte auf vorübergehendem beiderseitigem Nutzen.«
»Und wenn schon«, brummte Gadarene. »Für die Durchführung Ihrer Spionagemission beabsichtigten Sie, auf die Dienste Ihrer alten Nemesis zurückzugreifen, auf die Hilfe von Ditektiv Albert Morris. War das nicht riskant?«
Beta nickte. »Deshalb schlüpfte ich in die Rolle von Rik Collins. Und außerdem: Warum Albert nicht engagieren? Der Job passte zu seinen Fähigkeiten.«
Eine fast schrille Version von Pals Stimme erklang von einem nahen Tisch. Der kleine Frettchen-Golem – Palloid – betätigte die Kontrollen eines Holo-Projektors. »Ich habe die Filmrolle eingefügt, die wir in der Regenbogen-Lounge gefunden haben. Sollen wir ihnen zeigen, was wir entdeckt haben, Kumpel?«
Ich nickte. Bilder kamen aus dem Projektor und zeigten mehrere geheime Treffen in Limousinen, zwischen Irene und ihren Verbündeten. Ich erzählte
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