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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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den anderen von meinen Untersuchungen der Karomuster von »Rik Collins«.
    Beta lächelte bei dem Kompliment, als ich sagte: »Es war ein geschickter Trick, winzige Pixel-Emitter zu verwenden, um die Farbmuster Ihrer Haut blitzschnell zu verändern. Es erklärt, wie Sie mir manchmal entkommen konnten. Offenbar wusste Ihr Gegner nichts davon. Oder es war ihm gleich. Denn als er übernahm, kopierte er einfach nur Ihr letztes Muster und nahm Ihren Platz ein. Irene bemerkte nichts.
    Anschließend fiel es ihm leicht, Ihren Plan zu verändern. Er ersetzte die Spionageausrüstung, die Sie in Alberts Grauem installieren wollten, durch eine Prionenbombe – das Ziel war nicht mehr Industriespionage, sondern Sabotage. Stimmt das?«
    Beta hob und senkte die Schultern. »Wie gesagt, meine Erinnerungen sind zwei Wochen alt. Ich weiß nichts von den jüngsten Ereignissen… aber sie entsprechen meinen Befürchtungen. Offenbar hat der Feind alle meine Geschäfte übernommen.« Er schüttelte den Kopf. »Wenn ich doch nur wüsste, wer er ist!«
    Wäre es falsch, Genugtuung darüber einzugestehen, dass Beta auf die gleiche Weise litt wie Albert über Jahre hinweg, dass er sich den Kopf über die Identität seines Erzfeinds zerbrach?
    »Nun, ich kann nicht behaupten, kompetent zu sein, Beta. Aber wenn Sie einen Hinweis wollen…«
    Auf mein Nicken hin projizierte Palloid das letzte Bild. Es zeigte einen späteren »Rik Collins« mit einem unveränderlichen Schottenmuster auf der Haut. Erst als der Zoom die Haut näher heranholte, viel näher, sahen wir die kleine abblätternde Stelle, wo unter der Tarnung eine andere Farbe zum Vorschein kam. Etwas glänzte wie Metall, aber viel heller als Stahl. Lums grüner Golem ging näher an das dreidimensionale Bild heran und rieb sich das Kinn, als gäbe es dort einen Bart, an dem er sich kratzen wollte. »Das sieht aus wie…«
    Sein ideologischer Widersacher Gadarene beendete den Satz für ihn. »Es sieht aus wie Weißgold oder Platin. He, wollen Sie etwa, behaupten, Aeneas Kaolin…« Er schnappte nach Luft. »Aber warum sollte sich ein Tycoon die Hände schmutzig machen, indem er sich mit solchem Abschaum einlässt?«
    Gadarene deutete auf Beta, der beleidigt den Kopf hob.
    »Was noch wichtiger ist…«, sagte Pal und kratzte sich an seinem sehr realen zwei Tage alten Bart. »Was hätte er durch die Sabotage seiner eigenen Fabrik zu gewinnen?«
    »Versicherungsbetrug?«, spekulierte Lum. »Eine Möglichkeit, veraltete Lagerbestände abzuschreiben?«
    »Nein«, sagte Gadarene und biss kurz die Zähne zusammen. »Bei dem Plan ging es darum, alle seine Feinde gleichzeitig zu eliminieren.«
    Ich nickte. »Denken Sie an die verschiedenen Schichten, mit denen wir es hier zu tun haben. Zunächst einmal haben sich Ihre beiden Gruppen…« Ich deutete auf Lum und Gadarene. »… mit den dummen Tunneln selbst eine Falle gegraben. Besonders verdächtig mussten Sie wirken, nachdem jemand in der Nacht vor dem Anschlag zwei Ditos zu Ihnen schickte, die dem vermeintlichen Bombenleger ähnelten. Selbst wenn es Ihnen gelingt, dem Gefängnis zu entgehen und Geldstrafen zu vermeiden… Es ist eine große Demütigung für Sie gewesen. Sie sind in Verruf geraten und stehen wie Narren da.«
    »Herzlichen Dank«, brummte Lum. Gadarene bedachte mich mit einem finsteren Blick.
    »Dann musste Kaolin auch Albert loswerden«, sagte Pal. »Hat man deshalb eine Rakete auf dich abgefeuert, alter Freund? Um dich daran zu hindern, deine Beteiligung an dieser Sache zu leugnen? Verdammt üppig! Immerhin nimmt die Polizei einen Mord viel ernster als das Abschlachten von Ditos.«
    Dem pflichtete ich bei.
    »Dieser Teil ergibt noch immer nicht viel Sinn. Der arme Albert hat Aeneas Kaolin doch nie etwas getan.
    Aber die nächste Schicht passt zu allem, was wir heute Nachmittag gehört haben. Als Queen Irene von der versuchten Sabotage erfuhr, begriff sie, dass alles schrecklich schief gelaufen war. Sie beschloss, das Diesseits auf eine von ihr selbst bestimmte Weise zu verlassen. Damit blieben Rik Collins und Gineen Wammaker als die letztendlichen Verantwortlichen zurück.«
    »Und Irene hinterließ Hinweise darauf, dass Collins Beta war«, fügte Palloid hinzu.
    »Ja. Und dort hätte die Spur aufgehört. Bei einem berüchtigten Dito-Entführer und bekannten ›Perversen‹, der sich auf eine hinterhältige Verschwörung einließ, die zum Glück nicht ihr Ziel erreichte. Ein hübsches Paket, das eine ganze Reihe von Leuten

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