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Copy

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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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nicht mit ihm – vielleicht lag es an fehlerhaftem Prägen oder zu schnellem Backen. Was auch immer der Fall sein mochte, die Gestalt wurde nicht langsamer und gab durch nichts ihre Bereitschaft zu einem vernünftigen Gespräch zu erkennen!
    Ich musste eine Entscheidung treffen.
    Versuch auszuweichen. Oder schieß. Beides ist nicht möglich.
    Ich schaffte es endlich, die Waffe zu entsichern. Beruhigende Energie vibrierte plötzlich im Laser, und ich entschied mich.
    Ein heißer Strahl zuckte dem Golem entgegen, schnitt einen Arm ab und bohrte sich in den Rumpf.
    Das tönerne Geschöpf brüllte und griff an. Es stieß schwer gegen mich, als ich den Arm hob.
    Falsche Entscheidung.

 
SCHWINGENDE SCHMERZEN
 … EINE MISCHUNG AUS ROT UND GRAU…
     
     
    »Wussten Sie, dass die allerersten Lebensformen aus Ton bestanden, Albert?«
    Yosils verdammter Geist hört nicht auf zu reden. Er quasselt die ganze Zeit, während die Qualen, die mir sein Seelenstrecker-Apparat zufügt, immer schlimmer werden. Ich hätte das graue Phantom gern zum Schweigen gebracht und seinem Spuk ein Ende gesetzt. Ich hätte es gern zu seinem Schöpfer geschickt, den es vor Tagen verraten und ermordet hatte.
    Und genau das will Maharal natürlich: meinen Zorn. Um mir einen Fokus zu geben. Der Schmerz soll ein Zentrum sein, um das ich mich drehe, während alles andere zerbröckelt.
    »Ein Schotte hatte diese Idee, Albert, vor fast hundert Jahren, und es war verdammt clever.
    Zu jener Zeit kamen die Biologen überein, dass auf der Erde relativ schnell eine dicke Suppe aus organischen Verbindungen entstanden sein muss, als der Planet für das Entstehen von Meeren kühl genug geworden war. Doch was geschah dann? Was führte dazu, dass sich all die umhertreibenden Aminosäuren zu Verbänden organisierten, die sich selbst kopieren konnten? Zellen mit DNS und der Maschinerie für Vermehrung entwickelten sich nicht einfach so! Etwas muss ihre Entstehung stimuliert haben!
    Jenes Etwas waren vielleicht ausgedehnte Schichten aus halb porösem Ton, aus denen große Teile des Meeresgrunds bestanden und die eine riesige gemusterte Oberfläche boten, die das Wachstum von molekularen Haufen ermöglichte – Schablonen für die frühesten Organismen.«
    Maharals grauer Geist strafft die Schultern und klopft sich auf die Brust.
    »Und jetzt schließt sich der Kreis – der Weg führt dorthin zurück, wo er begonnen hat, zu unserer ursprünglichen Form! Keine organischen Geschöpfe mehr, sondern Wesen geschaffen aus dem Mineralienfleisch von Mutter Erde! Finden Sie das nicht interessant?«
    Mich interessiert vor allem die Frage, wie ich diesen Ort verlassen kann, und dieses Interesse wächst immer dann, wenn die Maschine eine weitere Welle durch mich schickt, mich unter den Gurten zittern und am ganzen Leib beben lässt. Wenn das geschieht, möchte ich nicht nur weg von hier, sondern vorher die Hände um DitYosils Hals schließen – ich würde seine untoten Knochen so fein mahlen, dass die Atome nie wieder zusammenfänden!
    Irgendwo in der Nähe – näher als nah – erklingt eine widerhallende Antwort.
    Amen, Bruder.
    Die Stimme ist keine Einbildung. Ich weiß, dass sie vom kleinen roten Golem kommt, den Maharal vor einigen Stunden von mir kopiert hat. Seine Gedanken strömen mir entgegen, schwellen an und werden schwächer, verschmelzen mit meinen eigenen. Dies muss Teil von DitYosils komplexem Experiment sein, und er wirkt sehr zufrieden. Eine Verbindung ist nun geschaffen, und die nächste Phase besteht aus einem Gedächtnistest. Wie gut erinnere ich mich an Dinge, die »ich« nie erfahren habe?
    Maharal winkt, und hundert Bilderblasen schweben vor meinen Augen und zeigen alles, von Mondlandschaften bis zum letzten Robohockey-Spiel. Ich kann meinen Blick nicht daran hindern, über die Bilder zu streichen und dort zu verharren, wo er etwas Vertrautes bemerkt. Die entsprechenden Blasen werden größer…
    … eine griechische Urne, die Wein aus der Zeit von Perikles enthielt…
    … eine dralle Venus-Figur aus der paläolithischen Ära…
    … die lebensgroße Terrakotta-Statue eines alten chinesischen Soldaten, die Yosil vom dankbaren Sohn des Himmels erhalten hatte, für seine Mitarbeit bei den Ausgrabungen von Sian…
    Ich erkenne die Bilder nicht nur, ich erinnere mich daran, wie sie mir in Maharals privatem Museum gezeigt wurden. Irgendwie überträgt der kleine Rote Erinnerungen auf mich, ohne ein Seelensieb oder dicke Kryokabel! Wir inloaden uns

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