Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Copy

Copy

Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
Vom Netzwerk:
als ich das hörte…
    … bis ich mich daran erinnerte, was es bedeutete. Ich war nicht der einzige Sündenbock, nicht der Einzige, der als Schuldiger dastehen sollte. Überall in der Stadt gerieten Reputationen ins Wanken, von religiösen Irren bis hin zu Dito-Manzis und Anbietern von Perversem wie der Maestra.
    Beta. Kaolin. Maharal.
    In der Erinnerung sah ich noch immer den Platin-Golem, der plötzlich auf der Wüstenstraße erschien, um mich zu erledigen. Weil ich etwas wusste? Oder weil ich mich anschickte, etwas herauszufinden – etwas, das mit Kaolins Ex-Partner und ehemaligem Freund zu tun hatte, der inzwischen zu einem Gegner geworden war? Irgendwie war ich in den verzweifelten Kampf zwischen zwei verrückten Genies verstrickt worden. Und Yosil Maharals Tod spielte dabei nicht einmal eine Rolle! Der Tod allein bietet heutzutage keine Garantien. Ich fühlte sogar Maharals Griff über sein Grab hinaus, einen Einfluss, der den heißen Krieg in Gang hielt und Kaolin zu verzweifelten Maßnahmen trieb.
    Maharal hatte bei Planung und Entwurf dieser unterirdischen Anlage mitgewirkt. Wenn man seinen Hang zu Gaunereien berücksichtigte… Vielleicht warteten hier unten zahlreiche Fallen auf den Unvorsichtigen, angelegt von Ritus Vater. Und möglicherweise machten sie sich bemerkbar, wenn man zu lange an einem Ort verweilte.
    Es war besser, ein bewegliches Ziel zu bleiben. So gern ich auch am Netzzugang verweilen und im Web nach weiteren Details suchen wollte – es wurde Zeit, zu gehen.
    Ich faltete den Regierungstschador unter meinem Gürtel zusammen und ging dann nach Osten durch einen Korridor, den ich auf der Karte entdeckt hatte, eine Passage, die nach hundertfünfzig Metern in einem großen Lagerraum endete – an den sich massiver Fels anschließen sollte.
     
    ABER ES WAR NICHT NUR ein Lagerraum.
    Sicher, es gab Regale mit zahlreichen Maschinenteilen und Werkzeugen, gefolgt von Kühlern mit hunderten von Dito-Rohlingen, noch teigig und ungeprägt, bereit dazu, von den Regierungstypen und den Dodeks benutzt zu werden, wenn sie jemals hier unten Zuflucht suchen sollten.
    Auf den ersten Blick wirkte alles einwandfrei.
    Aber inzwischen war ich an den zweiten und auch den dritten Blick gewöhnt. Mein Scout-Anzug verfügte über hervorragende Infrarotscanner, Musterdetektoren und Doppier, die Unregelmäßigkeiten im Luftstrom zeigten. Ich konnte mit all diesem Kram nicht wie ein Experte umgehen, aber ich war auch nicht völlig ahnungslos. Ich lernte beim Suchen. Außerdem kam nur eine Wand infrage.
    Die seismischen Anomalien kamen aus dem Bereich dieses Raums.
    Ich rechnete nicht damit, klar erkennbare Hinweise darauf zu finden, dass hier jemand einen Tunnel gegraben hatte, aber der Raum war praktisch makellos. Hohe, abgeschlossene Schränke standen vor der fraglichen Wand, und nichts deutete darauf hin, dass sich hinter ihnen etwas anderes befand als Felsgestein.
    Mit welchem Schrank sollte ich es probieren?, dachte ich. Und selbst wenn ich die richtige Wahl treffe… wie gelange ich auf die andere Seite? Und welche Schutzvorrichtungen erwarten mich dort?
    Meine Instrumente zeigten kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Schränken. Keine kalte unterirdische Luft, die von der anderen Seite kam. Keine verräterischen Wärmesignaturen.
    Maharal hat natürlich dafür gesorgt, dass normale Sicherheitspatrouillen nichts Verdächtiges bemerken. So überheblich und arrogant der Professor auch gewesen sein mochte, er hatte wohl kaum geglaubt, es mit der PÖZ und den ganzen Vereinigten Staaten von Amerika aufnehmen zu können. Geheimhaltung war Yosils einziger Freund gewesen. Kein Wunder, dass er so hart an der Entwicklung dieser Fähigkeit gearbeitet hatte.
    Ich betastete die kleine Waffe, die zur Ausrüstung des Scout-Anzugs gehörte: ein Laser, mit dem sich schweißen oder auch schießen ließ. Das Knacken der Schlösser stellte kein Problem dar. Anschließend konnte ich durch die Rückwand der Schränke schneiden, bis ich einen geheimen Tunnel fand… oder den Fehler in all meinen Überlegungen entdeckte.
    Was war mit Sensoren oder Sprengladungen? Konnte ich den Tunnel erreichen, ohne den zu alarmieren, der auf der anderen Seite von Urraca Mesa lauerte?
    Du denkst und verhältst dich so, als wäre Maharal noch am Leben!
    Doch selbst wenn Maharal tot war: Kaolin hatte sich als aktiv, feindlich und zu fast allem bereit erwiesen. War der Billionär vielleicht schon da und wartete auf der anderen Seite?
    Etwas anderes

Weitere Kostenlose Bücher