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Copy

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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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gegenseitig, obwohl zwanzig Meter und eine dicke Glaswand uns trennen.
    Es geht also nicht nur um Dit-zu-Dit-Kopien. Nicht um ein weiteres industrielles Verfahren von Universal Kilns. Maharal versucht einen wahren Durchbruch, eine wirklich große Sache!
    Der graue Geist schwatzt aufgeregt über die Ergebnisse des Gedächtnistests. Für eine Weile findet er daran größeren Gefallen als am Vortrag über tönerne Evolution. Ich gebe mir alle Mühe, seine Stimme aus meiner Wahrnehmung zu verbannen, Ärger und Zorn zu unterdrücken. Er möchte mich durch Hass ablenken, einen emotionalen Zustand, der sich leicht modellieren und kontrollieren lässt. So rein, dass er die Beschränkungen eines einzelnen körperlichen Gefäßes überwinden könnte.
    Ich muss Widerstand leisten, aber es ist sehr schwer, nicht zu hassen. Immer wieder kratzt seine grässliche Maschine an meinen pseudoneuralen Strukturen, schickt starke Schmerzen durch meinen Pseudoleib und stimuliert den Lachsreflex, den Drang, nach Hause zurückzukehren, zu meinem Original. Zu einem Original, das er am Dienstag gegen Mitternacht mithilfe einer Rakete zerstört hat.
    Das hatte er dem kleinen Roten erzählt. Dass er mich ermordet hatte. Damit dieses Experiment funktionieren kann, war es nötig gewesen, den »Anker« meines organischen Selbst zu entfernen, in der Hoffnung, dass dadurch eine Verbindung zwischen zwei Kopien entstand.
    Ich verstehe. Sein Ziel besteht darin, eine Stehende Welle durch offenen Raum schwingen zu lassen. Eine echte Leistung, zugegeben. Wie der Versuch, einen ganzen Raum von einem Elektron mit einem einzelnen, klar definierten Quantenzustand einnehmen zu lassen. Aber warum? Was steckt dahinter?
    Auf den Nobelpreis kann er es wohl kaum abgesehen haben. Immerhin ist er durch Selbstmord und Mord bis hierher gelangt. Ist er verrückt genug zu glauben, er könnte die Sache für immer geheim halten? Heutzutage sind Geheimnisse wie Schneeflocken: selten und kaum für lange Zeit zu bewahren.
    Es muss um mehr gehen, um etwas, das schon bald Früchte tragen soll.
    Ich spüre Zustimmung beim Roten, meiner anderen Hälfte. Mit jedem Pulsschlag der großen Maschine kommen wir uns näher. Fühlen uns mehr wie eine einzelne Person, vereint. Und doch…
    … und doch gibt es noch etwas anderes. Etwas außerhalb von uns. Etwas, das gleichzeitig vertraut und seltsam ist. Ich empfange etwas, das sich wie Echos anfühlt… wie glitzernde Reflexionen von fernen Teichen. Sind sie Teil von Yosils Plan?
    Vielleicht nicht.
    Darauf setze ich ein wenig Hoffnung.
     
    »SEHR GUT, ALBERT«, sagt der irre Graue und sieht auf seine Anzeigen. »Ihre Beobachter-Zustandsprofile sind ausgezeichnet, alter Freund!«
    Er beugt sich über mich und versucht, meinen Blick einzufangen.
    »Ich habe dieses Experiment zahllose Male durchgeführt, Albert, in dem Bemühen, eine stabile Seelenresonanz zwischen zwei fast identischen Ditos zu schaffen. Meine eigenen Kopien funktionierten nicht – das Egofeld ist fehlerhaft. Zu viel Misstrauen gegenüber mir selbst. Eine angeborene Eigenschaft, fürchte ich, die oft bei einem Genie auftaucht.«
    »Wenn Sie es sagen«, kommentiere ich. Yosil schenkte der sarkastischen Bemerkung keine Beachtung.
    »Nein, meine eigenen Golems lassen sich dafür nicht verwenden. Ich brauchte jemanden, der sauber kopiert. Deshalb habe ich vor Jahren damit begonnen, Ihre Ditos zu entführen. Aber es war nicht leicht, vor allem zu Anfang nicht. Mehrmals hätte ich es fast verpatzt und musste Ihre Grauen zerstören, damit sie nicht entkamen. Sie zwangen mich, ganz neue hinterlistige Fähigkeiten zu lernen, Albert. Aber schließlich konnten wir mit ernsthafter Arbeit beginnen. Und wir haben gute Forschritte erzielt, nicht wahr?«
    Er klopft mir auf die Wange, und ich muss meine Anstrengungen verdoppeln, nicht zu hassen.
    »Natürlich erinnern Sie sich nicht, Albert. Aber unter meiner Anleitung haben Sie neues geistiges Terrain erforscht. Es scheint uns beiden bestimmt zu sein, gemeinsam Geschichte zu schreiben.
    Doch dann stießen wir auf eine Barriere! Der Beobachtereffekt, von dem ich Ihnen erzählt habe, erinnern Sie sich? Ihr Original beeinflusste aus der Ferne das Seelenfeld und verankerte Sie in dieser Realitätsebene, was sich immer dann als Hindernis erwies, wenn ich versuchte, die paarige Resonanz auf ein neues Niveau zu heben.
    Schließlich wurde mir klar, was für die Lösung des Problems erforderlich war.
    Ich musste den organischen Albert Morris

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