Copy
alten Sumerer etwas von einer verlorenen Wahrheit ahnten. Um die Motivationsessenz, die Bevvisow und ich anschließend in Aeneas Kaolins wundervolle Tonautomaten prägten, mit Ergebnissen, die uns alle erstaunten und die Welt veränderten.«
»Und? Wo ist der Zusammenhang mit…«
»Dazu komme ich gleich. Die Stehende Welle besteht wie auch alles andere aus Feldern und Atomen, aber trotzdem ist sie viel mehr als die Summe ihrer Teile: unsere Erinnerungen und Reflexe, unsere Instinkte und Triebe. Man könnte es mit den Kräuselungen auf einem See vergleichen, die nur das an der Oberfläche sichtbare Ergebnis von komplexeren Vorgängen in der Tiefe sind.«
Ich fühle, dass sich ein weiterer Impuls anbahnt. Beim Beobachten der hängenden Plattform stelle ich fest, dass sie zwischen jeder Aktivitätsphase der Maschine genau dreiundzwanzigmal hin und her schwingt.
»Das klingt ja alles ganz nett«, sage ich. »Aber was ist mit diesem Experiment? Sie lassen meine Stehende Welle hin und her schwingen, benutzen mich und mein Duplikat als Spiegel. Weil ich ein so guter Kopierer bin, dass…«
Der nächste Impuls trifft mich hart! Ich stöhne und erbebe unter den Gurten. Manchmal ist der Effekt schlimmer, so als wollte etwas einer Darmsaite Töne entlocken, während sie noch im Darm steckt. Und dann, ganz plötzlich, empfange ich wieder jene Echos…
… und sehe eine Landschaft im Mondschein, bestehend aus dunklen Ebenen und Schluchten, in opalblauem Glühen und voller Schatten. Sie streicht unter mir dahin, wie von einem fliegenden Geschöpf betrachtet.
Das Bild löst sich auf.
Ich versuche, an meinem Gedankengang festzuhalten, das Gespräch als einen Anker zu benutzen… da mein realer Anker, der organische Albert Morris, tot ist, wie Maharal behauptet.
»Sie verwenden meine Stehende Welle… weil ich ein guter Kopierer bin. Und weil Sie ein armseliger sind. Stimmt das, Yosil?«
»Es ist von Ihnen unklug ausgedrückt, aber grundsätzlich korrekt. Letztlich ist es eine Frage der Buchführung…«
»Der was?«
»Der Buchführung, so wie Physiker und Seelisten sie betreiben. Addieren, einteilen, die Ansammlungen identischer Partikel zählen. Und das gilt auch für alles andere! Nehmen Sie einen Haufen Murmeln aus einem Beutel… Spielt es eine Rolle, welche von ihnen welche ist, wenn sie alle gleich aussehen? Auf wie viele verschiedene Arten kann man sie sortieren, wenn sie alle gleich sind? Es stellt sich heraus, dass die Statistik ganz anders ist, wenn jede Murmel etwas Einzigartiges hat! Eine Delle, einen Kratzer, eine Bezeichnung…«
»Wovon reden Sie da…?«
»Im Quantenbereich ist die Unterscheidung besonders wichtig. Partikel können auf zwei verschiedene Arten gezählt werden, als Fermionen und Bosonen. Protonen und Elektronen werden als Fermionen sortiert, die gezwungen sind, auseinander zu bleiben, aufgrund eines Exklusionsprinzips, das fundamentaler ist als Entropie. Selbst wenn sie identisch zu sein scheinen und aus der gleichen Quelle kommen, müssen sie individuell gezählt werden und befinden sich in quantengetrennten Zuständen, die durch ein gewisses Minimum voneinander getrennt sind.
Doch Bosonen vermischen sich gern. Sie überlappen sich, verschmelzen, gehen Verbindungen ein und marschieren miteinander – zum Beispiel in den verstärkten und kohärenten Lichtwellen, die ein Laser erzeugt. Photonen sind Bosonen und alles andere als reserviert! Fröhlich identisch kommen sie zusammen, überlagern einander…«
»Kommen Sie endlich zur Sache!«, rufe ich, damit dies nicht die ganze Nacht dauert.
Yosils Geist runzelte die Stirn.
»Zur Sache? Eine Golem-Kopie kann zwar große Ähnlichkeit mit ihrem Original haben, aber etwas verhindert immer, dass das Seelenduplikat genau identisch ist… oder mithilfe der Bose-Statistik gezählt werden kann. Das bedeutet, sie kann nicht Kohärenz- multipliziert werden, so wie ein Laser. Das heißt: Das war unmöglich, bis ich einen Weg fand! Ich begann mit einem guten Kopierer und einem Ego, das über genau die richtige Dehnbarkeit verfügte…«
»Es ist also wie bei einem Laser, und Sie benutzen mich und den Roten als Spiegel. Woraus besteht Ihre Rolle bei dieser Sache?«
Maharal lächelt.
»Sie stellen die reine Trägerwelle zur Verfügung, Morris, weil Sie darin so gut sind. Aber die Substanz der Seele, die wir verstärken, stammt von mir.«
Als ich das höre und seinen Gesichtsausdruck sehe… Oh, er hat Smersh-Foxleitner, kein Zweifel. Mindestens
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