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Copy

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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Minuten verbrachte ich damit, einen schnellen Bericht zu sprechen und die Ereignisse seit meiner letzten Zusammenfassung zu schildern. Es war mir gleich, dass Beta mithörte. Er wusste bereits, was geschehen war, nachdem Palloid und ich die Kirche der Eintägigen verlassen hatten.
    »Wem schicken Sie den Bericht?«, fragte er wie beiläufig, als ich den Tschador abnahm. Eine Tastatur leuchtete in der Nähe, bereit für die Eingabe irgendeiner Netzadresse. Das elektronische Postfach des Polizeichefs. Die Verpfeiferseite der Times. Oder die Fan/Junkmail-Schlange jener Golem-Astronauten, die derzeit auf Titan waren und sich dabei abwechselten, ein oder zwei Tage lang zu forschen. Anschließend lösten sie sich auf, um Nahrung und Energie zu sparen, bis die nächsten Golems in den Einsatz geschickt wurden.
    Ich stellte mir die gleiche Frage. Wenn ich Alberts Cache eine verschlüsselte Datei übermittle, so könnte Beta sie von einem Parasiten begleiten lassen.
    Also Clara? Oder Pal?
    Wenn die Waxer meinen Freund in all dem Durcheinander nicht verletzt hatten, so war er entweder extrem sauer über den Verlust von Palloids Erinnerungen, oder er befand sich in einem Stupor, weil ihn die Bandits gezwungen hatten, Vergessen zu schnuppern. Was auch immer der Fall sein mochte, Pal konnte nichts für sich behalten.
    Mir fiel eine andere Möglichkeit ein, die auch noch den zusätzlichen Reiz hätte, dass sie Beta ärgern würde. »Inspektor Blane von der Labor Subcontractors Association«, teilte ich dem Sender mit und achtete dabei auf die Reaktion des Piloten. Beta lächelte nur und hantierte an den Kontrollen, während der Bericht gesendet wurde.
    »Fügen Sie eine Kopie des Films hinzu«, sagte er. »Ich meine Irenes Bilder.«
    »Die Aufnahmen belasten Sie…«
    »… wegen einer Industriespionage der Klasse D. Eine unbedeutende zivilrechtliche Angelegenheit. Doch der versuchte Anschlag auf UK war eine ernste Sache! Realpersonen hätten in Mitleidenschaft gezogen werden können. Die Bilder beweisen, dass Kaolin…«
    »Wir wissen nicht, dass er es war. Warum sollte er seine eigene Fabrik sabotieren?«
    »Wegen der Versicherung? Ein Vorwand für die Abschreibung von Produktionsgütern? Er hat sich große Mühe gegeben, seinen Gegnern die Schuld zu geben: Gadarene, Wammaker, Lum und mir.«
    Ich hatte über Kaolin nachgedacht. Befindet sich in der Forschungsabteilung etwas, das er zerstören wollte? Ein Programm, für dessen Beendigung er keine Rechtfertigung fand… und das nur durch einen außerhalb seiner Kontrolle liegenden Sabotageakt ruiniert werden konnte?
    Worum ging es ihm?
    Ich wusste von einem wichtigen Durchbruch: die Golem-Erneuerung, die mir diesen zusätzlichen, ereignisreichen Tag verschafft hatte. Angenommen, ich blieb deshalb loyal zu Aeneas und brachte ihm den Film. Würde er mich mit einer weiteren Verlängerung meines Pseudolebens belohnen? Es gereichte mir vermutlich zur Ehre, dass ich nicht in Versuchung geriet. Typische Dito-Angewohnheit… in Ton hält man sich selbst für entbehrlich.
    Doch warum die Erneuerungstechnik geheim halten? Damit die Leute viele Dito-Rohlinge kauften?
    Nicht unbedingt. Kilns, Kühler und Präger stellten das große Geschäft dar, und die Verkaufszahlen waren rückläufig. Man sprach auch von »Ressourcenschutz« und warnte davor, dass die Tonschichten für High-Quality-Golems in nur einer Generation erschöpft sein mochten.
    Was könnte für UK lohnender sein, als verantwortlich zu handeln, mit Produktion und Verkauf von Erneuerern – und damit Milliarden zu verdienen? Und selbst wenn Kaolin alle Ditos in der Forschungsabteilung zerstört hätte… Der technische Durchbruch wäre trotzdem innerhalb weniger Monate bekannt geworden.
    Also musste es einen anderen Grund für ihn geben. Einen, den ich noch nicht entdeckt hatte.
    »Der Film könnte zeigen, dass mich – und Sie – keine Schuld trifft«, drängte Beta. »Ich habe hier einen Scanner. Legen Sie die Filmrolle hinein und senden Sie die Bilder.« Er deutete auf eine kleine Öffnung in der Konsole.
    »Nein«, sagte ich und fühlte Argwohn. »Noch nicht.«
    »In wenigen Sekunden könnte Blane eine Kopie haben und dann…«
    »Später.« Wieder suchten mich jene seltsamen Kopfschmerzen heim. Sie dauerten nicht lange, brachten aber starke Desorientierung und ein unheimliches, klaustrophisches Empfinden, als wäre ich nicht hier, sondern an einem anderen Ort, der mir noch weniger Platz bot. Vermutlich ein Nebeneffekt meiner

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