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Copy

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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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passieren und wäre fast in den anderen Burschen geknallt – im letzten Augenblick begriff ich die Situation. Der Idiot hatte auf der Standspur meiner Seite gehalten, und zwar so, dass sein Scheinwerferlicht den entgegenkommenden Verkehr traf! Ich riss das Steuer herum und entging dem Narren nur um wenige Zentimeter!
    Dadurch geriet der Volvo ins Schleudern und drehte sich mit quietschenden Reifen. Mir blieb Zeit genug zu bedauern, während meines bisherigen Lebens selbst den elementaren Sicherheitsregeln im Verkehr keine Beachtung geschenkt zu haben. Kein Wunder, dass Clara stets darauf bestand, selbst zu fahren, wenn wir gemeinsam irgendwohin unterwegs waren. Meine wundervolle, ungestüme Clara… und kein Geist von mir, um sie zu trösten.
    Ich stellte mir vor, wie Yosil Maharal zu enden, tief unten in einer Schlucht. Doch dann hörte der Volvo auf, sich zu drehen, und stand mitten auf dem zweispurigen Highway, in seinem Scheinwerferlicht der Idiot, der fast einen fatalen Unfall verursacht hätte.
    Eine dunkle Gestalt stieg aus dem anderen Wagen, im grellen Licht kaum mehr als eine Silhouette. Ich wollte ebenfalls aussteigen, um dem Burschen meine Meinung zu sagen, doch dann sah ich, dass er einen langen, schweren Gegenstand trug. Ich schirmte mir die Augen ab und beobachtete, wie er das röhrenartige Ding zur Schulter hob.
    »Lieber Himmel!«, entfuhr es mir. Ich legte den ersten Gang ein und trat aufs Gaspedal. Der Instinkt wollte, dass ich das Steuer drehte und der Waffe zu entkommen versuchte, die der Bursche auf mich richtete! Doch Alberts Vorderhirn wusste es besser.
    Clara hatte es mir vor langer Zeit erklärt – ein grundlegendes militärisches Prinzip.
    Manchmal besteht die einzige Hoffnung darin, herausfordernd zu schreien, loszustürmen und das Beste zu hoffen.
    Diese Taktik überraschte den Unbekannten, der zurücksprang, an die Motorhaube seines Wagens stieß und dann erneut zu zielen versuchte. Ich heulte und trat erneut aufs Gas. Der Motor des Volvos röhrte.
    In jenem Augenblick, als das Scheinwerferlicht beider Wagen miteinander verschmolz, wurden mir mehrere Dinge klar.
    Meine Güte, es ist Aeneas Kaolin!
    Und… Er kann das Ding abfeuern, bevor ich ihn erreiche.
    Und… Ganz gleich, welche Waffe er gegen mich einsetzt – mir bleibt die Genugtuung, seinen elenden tönernen Arsch in Fetzen zu reißen.
    Das bot ein wenig Trost, als ein grässlicher Blitz aus Kaolins Waffe kam und meinen Wagen in Feuer hüllte. Unmittelbar darauf folgte Schmerz.
    Während es noch immer um mich herum loderte, sah ich, wie der Platin-Dito beide Arme hob und einen letzten, verzweifelten Schrei ausstieß.

 
Gedenke doch, dass du mich aus Lehm gemacht hast; und wirst mich wieder zu Erde machen?
     
    DAS BUCH HIOB

 
DOPPELTES SPIEL
 … AM MITTWOCH PROTESTIERT DIENSTAGS ERSTER GRAUE GEGEN DIE UNGERECHTIGKEIT DES LEBENS…
     
     
    Als ich erwache, gilt meine erste Erkenntnis nicht der engen Röhre, in der ich mich befinde. Ich bin so oft aus dem Hinterhalt überfallen und in irgendwelche Dinge gesteckt worden, dass mich so etwas kaum mehr überrascht. Nein, mein erster Gedanke ist: Ich hätte nicht schlafen sollen. Immerhin bin ich ein Dito, und die tickende Enzymuhr lässt mir keine Zeit für Frivolitäten.
    Dann kehren die Erinnerungen zurück…
    Ich eilte an einer Hecke vorbei, in einer für Aeneas Kaolins Bedienstete geschaffenen Wohnenklave. Ich trat über ein Fahrrad hinweg und fragte mich: Wohin war Maharals Geist geflohen? Warum rannte der letzte Golem des Erfinders fort, anstatt dabei zu helfen, das Rätsel um den Tod seines Originals zu lösen?
    Ich hastete um die Ecke, und auf der anderen Seite fand ich…
    DitMaharal! Der Graue stand dort und lächelte, richtete eine Waffe mit trichterartiger Mündung auf mich…
    Die Erinnerungen sind schmerzlich. Schlimmer noch, ich habe das seltsame Gefühl, dass mehr als nur ein wenig Zeit verstrichen ist. Stunden. Mehr als ich mir leisten kann.
    Zum Glück bezahle ich extra, um meine Dito-Rohlinge mit einem Phobienblocker auszustatten. Andernfalls hätte ich vielleicht einen Anfall erlitten in diesem engen Zylinder, gefüllt mit sirupartiger, öliger Konservierungsflüssigkeit. Na schön, Albert… DitAlbert… hör auf damit, an die Wände zu klopfen. Mit Gewalt kannst du dich nicht befreien. Denk nach!
    Ich erinnere mich daran, gelaufen zu sein, um Maharals Geist einzuholen, und er hat mich hinter der hohen Hecke erwartet und eine Sprühwaffe auf mein Gesicht

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