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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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überwand er den Abstand, der sie noch trennte.
    Ihre Lippen widerstanden den seinen nicht – offenbar war sie zu erschrocken, auf die eigene Wahrnehmung zu reagieren. Er verringerte den Druck seiner Lippen und begann, die ihren sanft zu kneten, lockte, neckte sie … offenbarte ihr eine ganze Palette unbekannter Gefühle und Freuden. Und sie begann, darauf einzugehen.
    Vorsichtig zunächst kam ihm ihr Mund entgegen. Dann trafen sich ihre Lippen in einem leidenschaftlichen Kuss, der sie vollends dahinschmelzen ließ. Seine Hände durchpflügten ihr Haar, das exquisite Gefühl versetzte ihn in einen Sinnenrausch. Und dann zog er sie abrupt von dem Schemel auf die Knie, so dass sie ihm gegenübersaß.
    Die unsanfte Berührung mit dem Fußboden brachte Eloise gleichzeitig wieder auf den Boden der Realität – und da hatten Küsse keinen Platz, sie waren nicht nur unerwünscht, sondern ausdrücklich verboten.
    Sie riss sich von ihm los, warf den Kopf zurück und ließ sich wieder auf den Schemel fallen. Entsetzt führte sie sich vor Augen, was soeben geschehen war. Sie sprang auf, nahm den Schemel und schob ihn zwischen Clemmies Krankenbett und den Ritter. Geküsst hatte er sie, und – hol ihn der Teufel – sie hatte ihn gewähren lassen!
    Sofort war auch er wieder auf den Beinen, immer noch wilde Leidenschaft im Blick, die zu zügeln er sich vergeblich bemühte. Er kniff die Augen zu und ballte die Hände zu Fäusten.
    Erst jetzt wurde sie sich des Umstands bewusst, dass sie im Hemd vor ihm stand, daher kreuzte sie die Arme schützend vor der Brust. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Doch er wich rasch aus der Kammer zurück und ließ die Tür krachend ins Schloss fallen.
    Als sie wieder Luft bekam, griff Eloise sich ans Herz. Es hämmerte wie nach einem Wettlauf – und ein Wettlauf war es ja auch. Gegen die ausschweifenden und Verderben bringenden Verlockungen des Fleisches! Sie bedeckte ihre brennenden Wangen mit den eiskalten Händen. Ein Wettlauf gegen die sündigen Machenschaften eines verzweifelten und skrupellosen Mannes. Eines Mannes, der eine Frau küsste und bedrängte, die unter seinem Schutz stand; der es darauf anlegte, dass sie ihr Amt, wenn nicht gar ihre Ehre, seinen flüchtigen Begierden opferte.
    Im Kloster hatte man sie vor dem schändlichen Treiben der Welt dort draußen gewarnt; wie die Mächtigen mit List und Tücke ihr Ziel zu erreichen suchten. Doch bis jetzt hatte sie nicht geglaubt, dass auch der Earl of Whitmore zu jenen zählte.
     
    Peril blieb einen Augenblick auf dem Treppenabsatz stehen, starrte völlig entgeistert auf die schwere Holztür, konnte sich sein Benehmen überhaupt nicht erklären. Was zum Teufel hatte er sich dabei gedacht – die Hände in ihr Haar zu versenken und sie zu küssen?
    Er taumelte in seine Kammer zurück, knallte die Tür hinter sich zu und starrte sie an, als ob er befürchten müsse, dass zwei eisenbeschlagene Eichentüren und eine Welt voller Verbote nicht ausreichten als Schranke zwischen ihm und der Nonne … zumindest zwischen ihm und der unheimlichen Anziehungskraft, die von ihr ausging.
    Aber war sie es denn, die ihn so gefangen nahm oder einfach nur ihr Haar? Er wankte zu seiner großen hölzernen Bettstatt und streifte erneut Stiefel und Hemd ab. Zweimal schon war der atemberaubende Anblick des Haars zu seinem ganz persönlichen Brennenden Dornbusch geworden … hatte sich seiner Sinne bemächtigt und ihn gezwungen, sich seine eigene fleischliche Natur und die Gefährdung durch die Schlingen des Versuchers einzugestehen. Er schüttelte den Kopf, um ihn zu klären. Hätte er doch auf Bassets Ermahnungen bezüglich der Versuchung des Fleisches gehört! Er schnaubte verächtlich.
    Die Schlingen des Versuchers, fürwahr! Wohl eher die Schlinge der Prüferin.
    Er hielt mitten im Ausziehen der Hose inne und war gelähmt vor Entsetzen. Sie war die Prüferin, die etwas von Männern verstand: Sie kannte deren Stärken und ganz besonders auch ihre Schwächen.
    Er war ihr geradewegs in die Falle getappt … sie hatte die »Krankheit« ihrer Gefährtin und ihre eigenen weiblichen Attribute vorgeschoben, um seinen Anstand und Charakter auf die Probe zu stellen. Das Teufelsweib! Bis jetzt hatte er keine Ahnung, dass sie selbst Teil der Prüfung war. Doch was wäre sie sonst, mit jenem bezirzenden Haar, das ihr wie ein Banner herabhing und jedem Kirchenbann auf weibliche Eitelkeit Hohn sprach?
    Peril verschränkte die Hände hinter dem Kopf und legte sich hin,

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