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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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sein ganzer Körper war angespannt. Diese Prüfung mochte er nicht bestanden haben, doch der Teufel sollte ihn holen, wenn ihm noch ein Patzer unterlaufen sollte. Von nun an würde die Prüferin ihn alles andere als weich, arglos oder zu empfänglich finden.

7. KAPITEL
    Voller Tatendrang schickte sich Eloise früh am nächsten Morgen an, die Begehung der Küchenräume in Angriff zu nehmen. Maria Clematis war bei Tagesanbruch mit nicht mehr ganz so schwerem Kopf und leicht besänftigtem Magen aufgewacht. Nach dem Morgengebet verharrte Eloise zunächst noch ein Weilchen auf dem Treppenabsatz vor der Tür, hinter der sie Seine Lordschaft wähnte. Ein Wunder, dass unter ihrem sengenden Blick keine Flammen aus den Eichenbohlen der Tür schlugen. Sie stieg die Treppe hinab, um eine flämische Eiersuppe für die Freundin in Auftrag zu geben, und blieb unterwegs kurz in der Großen Halle stehen.
    Relikte einer wüsten Nacht lagen kreuz und quer über den Brettertischen, auf Bänken und an die Wände gelehnt … immer noch in ihrem Sonntagsstaat. Alle schnarchten um die Wette. Ein säuerlicher Geruch waberte vom anderen Ende des Saals herüber. Sicherlich waren die Mannen nicht zu krank gewesen, um ihr übliches Schlafquartier aufzusuchen. Sie hatten einfach weitergezecht, lange nachdem sie selbst sich mit Maria Clematis zurückgezogen hatte. Erzürnt nahm sie zur Kenntnis, dass die Schüsseln und die Brotfladen, die als Teller gedient hatten, immer noch dort standen. Kopfschüttelnd entdeckte sie eine Treppe am gegenüberliegenden Ende der Großen Halle, die nach unten führte.
    Verantwortlich für das heillose Durcheinander waren die Bierleichen, die auf Strohmatten neben der Treppe schliefen. Das Gesinde lag auch noch in den Federn. Schon war die Zeit für die Terz vorüber und der halbe Tag vergangen … Wo blieb denn nur die Haushälterin, Madame Fleurmort? Wo trieben sich der Haushofmeister und die Köchin herum? Und sollte Seine Hochwohl-und-stolz-Geboren etwa auch noch in tiefem Schlummer liegen?
     
    Tatsächlich war Peril schon seit Tagesanbruch auf den Beinen und stand jetzt zwischen seinem Stallmeister und seinem obersten Pflüger. Er hielt beide am Schlafittchen gepackt, um zu verhindern, dass sie sich die Köpfe einschlugen.
    »Aufhören! Alle beide!« brüllte er.
    »Ich geb kein einziges meiner Pferde her, um einen Pflug zu ziehen«, erklärte der Stallmeister und holte zum Schlag aus, traf aber nur die Luft.
    »Ich brauche gute, starke Tiere, um die eiserne Pflugschar zu ziehen. Wenn ich die nicht bekomme, müssen Eure feinen Mähren im Winter verhungern!« Auch der Bauer war ganz versessen darauf, seine Faust auf der Nase des Gegners zu platzieren.
    »Dann hol dir was, das einem tumben Bauern geziemt«, höhnte der Stallmeister. »Nimm einen Ochsen!«
    Es war Perils Faust, die den ersten Schlag austeilte – auf des Stallmeisters Nase. Als der Pflüger beflissen herbeisprang, um das Werk seines Herrn zu vollenden, traf ihn die Faust Seiner Lordschaft, und er ging zu Boden.
    »He, du da!« befahl Peril einem der Stallburschen. »Bring mir einen Strick! Einen langen.«
    Mit etwas Hilfe und der Androhung von noch mehr Prügel schob der Earl den benommenen Stallmeister und seinen Ersten Pflüger zusammen, so dass sie Rücken an Rücken auf dem Boden saßen. Dann band er sie mit einem langen Strick zusammen und stellte einen Wassereimer und einen Stallknecht daneben.
    »Wenn sie Durst haben, gib ihnen Wasser zu trinken«, befahl Whitmore, während alle Umstehenden den Vorgang gespannt verfolgten. Er bückte sich und raunte dem Stallburschen ins Ohr: »Und hol mich sofort, wenn einer von ihnen Wasser lassen muss.«
    Der Mann stutzte, doch dann begriff er, grinste breit und nickte. Peril schlug ihm auf die Schulter und begab sich geradewegs zum Großen Saal. Im Feld hatte diese Taktik geklappt, wenn Soldaten aneinander gerieten; warum sollte sie nicht auch hier Wirkung zeigen?
    Wenn er sie nur auch auf die Kandidatenprüferin anwenden könnte …
    Im Vorraum traf er auf Milla, eine der älteren Hausmägde. Sie richtete ihm aus, dass man ihn in der Küche dringend benötige.
    »Sucht nach der Madame«, antwortete er.
    »Sie ist schon da, Mylord.«
    »Warum behelligt Ihr mich dann?«
    »Ich meine, sie ist da.« Milla warf ihm einen bedeutungsschwangeren Blick zu, bekreuzigte sich und faltete die Hände wie zum Gebet. Endlich begriff er, wen sie meinte.
    Sie schon wieder! In seiner Küche. Stöhnend rieb er sich den

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