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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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Nacken, den Schmerz vorwegnehmend, der ihn dort treffen sollte.
    Da stand sie, als er eintrat, mitten in der Kochkammer, die Arme verschränkt und mit wutblitzenden Augen. Ihr gegenüber hatte sich Ethel, die alte Küchenmeisterin, postiert, flankiert von Tweet und Hessie, ihren beiden Gehilfinnen – ein Bild der Entschlossenheit! Hinter dem freistehenden Herd waren Kinder zusammengelaufen und spähten jetzt neugierig durch den Kochdunst auf die Szene. Noch weiter hinten saßen zwei sehr betagte Frauen beim Bohnenausdöppen und verfolgten gespannt, was sich zwischen der Nonne und den Köchinnen abspielte.
    »Was in Teufels Namen geht hier vor?« fragte Peril gereizt. Obwohl vorgewarnt, traf ihn Schwester Eloises Missbilligung jetzt mit voller Wucht.
    »Ich bemerkte nur, dass man die angebrannte Suppe wegschütten soll. Wozu denn im Nachhinein schlechtes Essen mit guten Zutaten verfeinern und dennoch allen damit den Magen verderben?« Sie stolzierte an den wutschnaubenden Köchinnen vorbei zu dem großen schwarzen Eisenkessel, der über dem lodernden Feuer hing, griff nach der eisernen Kelle und schöpfte etwas von dem Eintopf. »Kostet selbst!«
    Er tat wie geheißen, doch auf halbem Weg zum Mund sichtete er nicht näher definierbare schwarze Teilchen in der Tagessuppe, aus welcher ihm ein widerlicher Geruch wie von verbranntem Fisch in die Nase stieg.
    Betont lässig nickte er seinen Küchenfeen zu und schluckte die Kostprobe hinunter, die nach Pech mit Fischaroma mundete. Mannhaft bekämpfte er den Brechreiz – diese Genugtuung gönnte er der Nonne nicht.
    »Nicht gerade … die Krönung der Kochkunst«, räumte er allerdings ein, mit Seitenblick auf die Köchinnen.
    »Nicht gerade … zum Verzehr geeignet …«, berichtigte sie ihn streng. »Übrigens … die Hälfte der Lebensmittel im Vorratskeller ist verdorben, in den Hülsenfrüchten wimmelt es von Rüsselkäfern, und die Hefe ist auch schlecht.« Sie reckte das Kinn. »Eure Tranchierbretter sind halb verrottet, die Becher von einer dicken Fettschicht überzogen, und neue Schüsseln und Löffel braucht Ihr auch. Aber was am schlimmsten ist …« Sie kniff die Augen voller Abscheu zusammen. »Niemand hier hat eine blasse Ahnung, wie man flämische Eiersuppe zubereitet.«
    Er sah zu seiner Hauptköchin hinüber, welche mit den Achseln zuckte. Tweet und Hessie taten es ihr nach. Eine nach der anderen schüttelte den Kopf, als er sie fragend ansah. Peinlich berührt, wandte er sich wieder an seine Inquisitorin.
    »Welche Bewandtnis hat es denn mit der vermaledeiten ›flämischen Eiersuppe‹?«
    »Sie wirkt beruhigend auf den Magen und fördert den Heilungsprozess. In einem guten Haushalt ist sie unverzichtbar.«
    »Wir sind ganz gut ohne sie ausgekommen.«
    »Ach, wirklich?«
    »Nun gut, dann zeigt uns doch, wie man sie kocht.«
    Vor dieser Herausforderung hatte sie sich gefürchtet, denn sie hatte nie selbst flämische Eiersuppe zubereitet. Aber diesem hochwohlgeborenen Lord musste sie beweisen, dass sie nicht nur Kritik üben konnte, wenn sie nicht in seiner Achtung sinken wollte.
    »Eier«, verlangte sie, an die Köchinnen gewandt. »Aber frische!«
    Es war eine Herausforderung für die Köchinnen, ihr alles, was sie verlangte, zu bringen, darunter einen sauberen Topf mit Wasser und etwas Weißwein, der noch gut war. Dann lag die Herausforderung bei ihr: Eier aufschlagen, Dotter und Eiweiß trennen und Letzteres zu Schnee schlagen, dann einen Schuss Wein dazu, in genau der richtigen Menge, die Mischung unter ständigem Rühren … in erhitztes Wasser über dem Feuer rinnen lassen … nach Belieben würzen, nicht zu viel, nicht zu wenig. Sie hielt den Atem an, betete, dass es nicht klumpte oder gerann und dass sie nicht zu viel Wein genommen hatte.
    Bald goss sie die Brühe, perfekt legiert und nahrhaft, in eine saubere Schale und stellte diese auf ein Tablett, das sie mit einem Tuch aus sauberem Linnen drapiert hatte, und legte einen Löffel aus Metall dazu.
    »Das, Sir, ist eine echte flämische Eiersuppe«, erklärte sie und betrachtete ihr Werk nicht ohne Stolz. Es war ihre erste selbstständige kulinarische Glanzleistung.
    Peril tauchte den Zeigefinger in die Schale und dann in den Mund. Seine Miene erhellte sich.
    »Und wie sollen wir wissen, wie es schmecken soll?« fragte er.
    Sie sah, wie sich seine Pupillen weiteten, als er den Finger zum zweiten Mal eintunkte und ihn ableckte.
    »Ist sie warm und süßlich und leicht zu schlucken?« fragte

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