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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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sich endlich. »Seid Ihr wohlauf, Mylord?«
    »Es geht. Wir haben den Jungen gefunden«, rief er ihnen zu.
    Pascoe und die beiden anderen kamen mit Fackeln und zogen einen Lichtkreis um ihren Herrn. Die Männer entdeckten die Verletzungen an Schulter und Bein und etwas weiter weg die Kadaver, die auf der kleinen Lichtung lagen. Pascoe stieß einen bewundernden Pfiff aus.
    »Seht mal!« Er klopfte sich lachend auf die Schenkel. »Ich sagte doch, Seine Lordschaft kommt auch ohne Hilfe zurecht!«
     
    Als sie aus dem Wald kamen, trafen sie auf einen kleinen Menschenauflauf, der schon auf sie wartete. Nach den ersten Schreien von »Lichter – zwischen den Bäumen!« und »Sie sind’s!« entstand eine plötzliche und schreckliche Stille. Pascoe und William of Wright gingen zuerst, Fackeln tragend, und Peril und Eloise folgten ihnen hinaus in das qualmende gelbe Licht. Kein Wort fiel, als die Leute ihre Blicke auf den blutdurchtränkten Verband auf der Schulter ihres Herrn hefteten und erst danach ihr Augenmerk auf Eloise, die den Jungen im Schoß hielt.
    Ausrufe des Erstaunens gingen durch die Menge. Man machte Platz für die Eltern. Dora stieß einen Freudenschrei aus und rannte auf die Pferde zu.
    »Er ist wieder da!« schrie sie. »Sie haben meinen Tad gefunden!«
    Peril saß ab, und plötzlich wurde es ganz still, als er den Jungen seinen Eltern übergab. Dann war es, als ob sich ein Feuer entzündete; alles brach in Jubel- und Hochrufe aus. Tad wurde geherzt, gehätschelt und getätschelt und ritt schließlich auf den Schultern seines überglücklichen Vaters heimwärts.
    Da sich die Kunde von der Rettung wie ein Lauffeuer ausbreitete, schlossen sich immer mehr Menschen dem Zug an, der schließlich im Großen Saal endete. Eimer und Fässer voll Bier wurden gebracht, und die Menschen fielen sich in die Arme und prosteten einander zu und tranken. Und als William of Wright sein Instrument zur Hand nahm, tanzten sie sogar vor Freude.
    Maria Clematis kam die Treppe heruntergehumpelt, um zu sehen, was es mit dem Lärm auf sich hatte, und schrie erschreckt auf, als sie Eloises blutverschmierten Kragen und Schleier sah. Sie fiel fast in Ohnmacht, bevor Eloise ihr versichern konnte, dass sie ja gar nicht blutete … dass das verlorene Kind gefunden worden sei … dass Seine Lordschaft für die Rettung des Jungen verantwortlich war.
    Man erzählte sich die Geschichte von den drei Wildschweinen und dem Jungen auf dem Baum. Als Lord Whitmore sich weigerte, etwas über seinen Beitrag zur Rettung beizusteuern, wollte man von Eloise Einzelheiten erfahren. Sie schilderte seinen heldenmütigen Kampf aus ihrer Sicht, ohne Ausschmückungen, aber auch ohne die Gefahr oder seine Tapferkeit zu schmälern.
    Peril lauschte ihren gewissenhaften und sorgsam lobenden Worten mit gelinder Überraschung. Sie billigte offenbar, was er getan hatte … rechnete es ihm hoch an, dass er so viel gewagt hatte, um ein Kind zu retten, das er kaum kannte. Zum ersten Mal seit zwei Wochen machte er sich Hoffnungen, diese Prüfung zu bestehen.
    Er ertappte sich dabei, wie er das Kompliment zurückgab und erwähnte, wie die Schwester im Auge der Gefahr einen kühlen Kopf und ein tapferes Herz bewahrt habe.
    Nun lauschte Eloise der farbigen Schilderung ihrer Person durch den Earl mit Verwunderung. Er erkannte ihr Bemühen und ihre Bereitschaft an, die eigene Bequemlichkeit und Sicherheit für andere zu opfern, und rühmte ihre Tapferkeit ohne Schmeichelei und falsches Lob.
    Sie errötete und begann zu stammeln, was die Necker auf den Plan rief. Sie meinten, sie hätten sie ja noch nie sprachlos erlebt.
    Dann brachten Samuel und Dora ihren Sohn, um sich beim Earl zu bedanken. Der Knabe verneigte sich, und Dora knickste und küsste Seiner Lordschaft die Hand, und schlang im Überschwang der Gefühle die Arme um seine Knie. Ein wehmütiger süßer Schmerz durchzuckte Eloise, als der Earl freundlich Tad das Haar verwuschelte und lächelte.
    Solch ein Lächeln hatte sie noch nie zuvor gesehen. Es war erfüllt von Freude, Genugtuung und vielleicht einem klein wenig Stolz. Gerade als sie dachte, sie hätte ihn sich nie so stattlich und charmant – so glücklich – vorgestellt – sah er zu ihr hinüber und merkte, dass sie ihn anstarrte. Sie sah schnell weg, sicher, dass das Flämmchen der Bewunderung, das in ihrem Herzen aufloderte, in ihrem Gesicht zu sehen sei.
    Sie entschuldigte sich, verließ die Tafel und ging zur Treppe. Dort trat ihr der Earl

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