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Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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… vor zwanzig neugierigen und verstohlenen und doch unverhohlenen Blicken … brachte ihn noch etwas ganz anderes zum Schwitzen: die leuchtenden Augen und die rosenroten Lippen und der zarte Duft wie von Linnen und Lavendel, die ihn bis in die Haarspitzen erregten. Er sah, wie sich die schlanken weißen Hände der Mädchen gegenseitig berührten, sich an den Schultern der anderen festhielten, wie ihre Brüste bebten und Locken von weichem Haar vor Erregung zitterten.
    Ach, du heiliger Bimbam! Auf was hatte er sich da nur eingelassen? Er räusperte sich vor Verlegenheit.
    Unter einem Hagel von Anweisungen näherte sich erst eins, dann ein anderes der älteren Mädchen, griff nach Seife und Wasser … um sich mit gesenktem Kopf und schamroten Wangen wieder zurückzuziehen. Nach einigen weiteren Anläufen gelang es schließlich einer holden Maid, ihm das Gesicht einzuseifen. Eine andere nahm das Messer und hob es ängstlich, um zum ersten Zug anzusetzen.
    Es kostete ihn fast seine ganze, in offener Feldschlacht erworbene Selbstbeherrschung, jene kühlen, glitschigen Finger über Wangen, Lippen und Hals gleiten zu lassen. Aber als er sah, wie die Hand, die das Messer hielt, zitterte, musste er hart an sich halten, die Stuhllehnen fest umklammern und sich zwingen, ruhig zu bleiben. Es war ja nur eine Rasur. Was konnte denn schon passieren?
    Dann schaute er auf, und sein Blick fiel auf den alten Gärtner, der sich auf den Stiel seines Rechens stützte und ihm voller Anteilnahme zulächelte. Peril entdeckte Dutzende winziger Narben in dem wettergegerbten Gesicht, manche davon waren noch frisch.
     
    Eloise schlug die Augen auf und beugte sich über ihre Betbank, rutschte auf wundgescheuerten Knien hin und her und schloss die Augen wieder, um sich ein weiteres Bittgebet abzuringen. Nicht dass das etwas nützen würde, soweit sie das beurteilen konnte. Sie hatte Zellenarrest, durfte nicht an gemeinschaftlichen Mahlzeiten teilnehmen und hatte noch nicht einmal das Herunterbeten unzähliger Bußlitaneien auferlegt bekommen, die sie sicherlich noch zu erwarten hätte. Fast schien es, als ob die Äbtissin sie vergessen hätte … doch Eloise wusste nur zu gut, dass die Mutter Oberin nie etwas vergaß.
    Es war die schlimmste Strafe, die man ihr auferlegen konnte: Müßiggang und Einsamkeit. Ein Übermaß von beidem konnte tödlich wirken. Doch sie musste sie erleiden, musste Gehorsam lernen, und die Gnade des Leidens, und wenn es sie umbrächte.
    Auf ein leises Klopfen hin sprang sie auf und humpelte mit schmerzenden Knien zur Tür. Herein kam eine etwas ältere Nonne mit erhitztem Gesicht, die rasch die Tür hinter sich schloss und Eloise umarmte.
    »Ich habe mir solche Sorgen gemacht …« Schwester Maria Clematis trat zurück, um ihre ramponierte Freundin prüfend zu betrachten. »Wie siehst du nur aus!« Sie klopfte Mehl von Eloises Rock, feuchtete den Zipfel ihres eigenen Schleiers mit der Zunge an und rieb damit einen Flecken auf Eloises Wange fort. »Du siehst ja aus wie ein ausgewrungener Wischlappen!«
    Maria Clematis dagegen wirkte stets so, als ob sie schon wie aus dem Ei gepellt zur Welt gekommen war. Ihr schwarzes Habit und das weiße Gebende mit dem Schleier – der ihr gemäß der Tracht ihres Ordens über Hals und Schultern herabwallte – waren stets tadellos. Sie war immer heiter, barmherzig, hilfsbereit und bescheiden … nie eigensinnig oder schlecht gelaunt. Sie war die fleischgewordene nonnenhafte Tugend, und dennoch war sie Eloises beste Freundin geworden.
    Als Eloise ins Kloster kam, oblag es Schwester Maria Clematis, sie zu beaufsichtigen, anzulernen und zu züchtigen … was vielleicht einige Versäumnisse in Eloises klösterlicher Erziehung erklärte. Feierlicher Ernst, Strenge und eifriger Gebrauch von Disziplinarmaßnahmen lagen einfach nicht in Maria Clematis’ Natur.
    »Was macht es schon, wie ich aussehe, wenn ich hier drinnen hocke?« fragte Eloise und hielt die Hände der Freundin fest. »Weißt du, wie lange ich büßen muss, Clemmie? Hat die Äbtissin mich schon erwähnt?«
    »Sie ist anderweitig beschäftigt«, sagte Maria, senkte den Blick und bückte sich, um den Saum von Eloises Habit zu säubern. Sie wollte ihr schlicht und ergreifend ausweichen. Das gelang ihr indes nicht, da sie keinerlei Übung darin hatte. Zur Äbtissin würde sie es deshalb nie bringen.
    »Womit denn?« fragte Eloise und zog die Freundin hoch. »Geht es um den Edelmann und seine Kämpen?« Maria Clematis zuckte

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