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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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möglicherweise ein Hinweis auf einen weiteren Buchstaben oder einen Laut.«
    »Ja!« rief Gillian aus und beugte sich über die Seite.
    Lord Cordrays Hand streifte ihre Wange. »Sehen Sie«, fuhr Gillian ziemlich zittrig fort, »da sind Hunderte von Symbolen, die die gleiche vertikale Linie haben. Wie kann man nur…? Aber sie gruppieren sich nicht, wie Buchstaben das bei Wörtern tun. Falls jedes Symbol, wie Sie vermuten, einen Laut oder mehrere Laute darstellen soll, dann könnte jedes für sich genommen ein Wort sein.
    O Christopher! Ich glaube, Sie sind da etwas auf der Spur!«
    Er schmunzelte. »Nun, natürlich ist diese Theorie nicht neu.« Eingehend betrachtete er die geheimnisvollen Zeichen und furchte die Stirn. »Die Sache ist, dass ich mir jedes Mal, wenn ich diese Krakel anschaue, sicherer bin, dass ich so etwas schon einmal irgendwo gesehen habe.«
    »Das einzige andere Tagebuch, von dem ich weiß, dass es zur gleichen Zeit verfasst wurde, stammt von John Evelyn. Aber es ist in Englisch geschrieben.«
    »Ja. Ich frage mich, warum Mr. Pepys seins verschlüsselt hat.«
    Gillian lachte. »Vielleicht enthüllte er damalige Staatsgeheimnisse. Ich glaube, er hatte einen sehr hohen Posten in der Admiralität.«
    »Oder vielleicht wollte er auch nur seiner Gattin Geheimnisse vorenthalten.«
    Gillian zog wieder die Augenbrauen hoch, und Christopher glaubte, einen Hauch von Missbilligung in ihren verschleierten Augen zu entdecken. Sie lächelte jedoch, als sie äußerte: »Man kann sich darauf verlassen, dass ein überzeugter Frauenheld eine solche Theorie befürwortet.
    Natürlich kann ich mir gut vorstellen, dass der alte Halunke eine Liste der Verabredungen mit seinen Geliebten zu Papier brachte.«
    Christophers Miene drückte verkannte Unschuld aus.
    »Sie kränken mich mit solchen Verleumdungen, Madam«, sagte er dramatisch und legte die Hand auf die Brust.
    »Aber es ist spät geworden. Ich muss fort, ehe Ihre Tante mir Vorhaltungen macht. Sie muss sich fragen, warum ich nicht schon längst gegangen bin.«
    Gillian schwieg und folgte ihm aus dem Arbeitszimmer.
    Im Korridor wandte sie sich dem Vestibül zu, wurde jedoch aufgehalten, weil Lord Cordray ihr die Hand auf den Arm legte.
    »Es ist nicht nötig, einen Bediensteten herbeizurufen, damit er Zeus zum Hauseingang bringt. Ich werde durch die Hintertür direkt zum Stall gehen.«
    Das Haus war ungewöhnlich dunkel und still, als man zum rückwärtigen Teil ging. Das einzige Licht kam von einer Kerze, die Christopher aus dem Arbeitszimmer mitgenommen hatte. Es erzeugte verzerrte, seltsame Schatten, die über die Wände zuckten.
    Als man die Küchentür erreicht hatte, gab Seine Lordschaft Gillian den Leuchter. Ihrer beider Finger berührten sich, und erschrocken zuckte sie zurück. Lord Cordray war ihr sehr nah. Er streckte die andere Hand aus und legte sie auf ihre Finger.
    Nun beging Gillian einen folgenschweren strategischen Fehler. Sie hob den Kopf und schaute den Earl an. Seine glänzenden Augen reflektierten das Kerzenlicht auf eine erregende Weise, die sie nicht unbeteiligt ließ. Vage wurde sie sich bewusst, dass er den Leuchter auf den geschrubbten Eichentisch stellte. Als er sacht ihre Schultern ergriff, wusste sie, dass sie sich ihm hätte entziehen müssen, aber der faszinierende Anblick des Glitzerns in seinen grünen Augen hielt sie in Bann.
    Er neigte sich zu ihr, und nicht einmal in diesem Moment regte sie sich. Ihr ganzes Sein schien auf das Gefühl konzentriert zu sein, das Lord Cordrays auf ihren Schultern liegende Hände ihr vermittelten, und auf das Feuer in seinen Augen, das sich ihr näherte, bis sie seinen Mund mit sanfter Eindringlichkeit auf ihren Lippen spürte.
    Sie war erstaunt über ihre Reaktion. Zumindest wäre sie erstaunt gewesen, hätte ihr Verstand noch funktioniert. Stattdessen bestand sie nur noch aus Gefühlen, schwelgte in dem Bewusstsein von Lord Cordrays Lippen auf ihren und empfand den Drang, sich enger an ihn zu schmiegen. Sie genoss die Wärme seiner Finger, die sich um ihr Gesicht legten, und schob ihrerseits die Hände in sein dunkles, lockiges Nackenhaar. Nun löste er die Lippen von ihren und drückte ihr Küsse auf das Kinn und den Hals. Erschrocken vernahm sie ein Wimmern, das sich ihrer Kehle entrang. Abrupt wich Christopher einen Schritt von ihr ab, als er es hörte. »Es tut mir Leid«, flüsterte er rau. »Das heißt, es tut mir nicht Leid, aber… aber es müsste mir Leid tun.«
    Gillian fühlte sich

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