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Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika

Titel: Cora - MyLady 334 - Clay, Merilyn - Miss Tessa aus Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merilyn Clay
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Liste hervor, auf der er die Verhaltensmaßregeln für junge Damen vermerkt hatte. Schnell überflog er sie. Flirten kam darauf nicht vor.
    Zum Teufel! Man erwartete von Frauen, dass sie flirteten.
    Den Erwartungen nicht gerecht zu werden, die an einen gestellt wurden, grenzte an… nun, es grenzte fast an Täuschung, jawohl!
    Und außerdem war es verteufelt beunruhigend!
    Dieses neue Ärgernis brachte den plötzlich sehr verwirrten Earl noch weiter aus der Fassung.
    Miss Darby in der hohen Kunst des Flirtens zu unterrichten überstieg seine Fähigkeiten. Die seiner Mutter ebenfalls, hatte er den Verdacht.
    Zum Henker mit dem Mädchen!
    Sie brachte sein wohlgeordnetes Leben vollkommen durcheinander. Wie sollte er seinen täglichen Geschäften nachgehen, an parlamentarischen Ausschüssen teilnehmen, nach einer geeigneten Gattin für sich Ausschau halten und dabei gleichzeitig die unberechenbare Miss Darby genauestens im Auge behalten?
    Schließlich konnte es nicht angehen, dass sie ihre Tischnachbarn übermäßig mit Beschlag belegte, sich heimlich mit Herren traf oder Anträge ausschlug, die ihren Ruf retten sollten! Es ging einfach nicht an!
    Zum Teufel! In einem untypischen Anfall von Zorn knüllte er das feste Papier zusammen und schleuderte es in die Flammen. Mit einem weiteren Fluch verließ er den Raum.
    Es entsprach nicht seiner Art, sich seiner Pflicht zu entziehen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als den Schützling seiner Mutter auf das Genaueste zu überwachen.
    Schließlich konnte man nicht wissen, in welchen Skandal einen die unkonventionelle junge Dame als Nächstes verwickelte.

9. KAPITEL
    »So enttäuscht war ich noch nie«, erklärte Tessa wütend.
    Sie und Miss Deirdre Montgomery saßen im Tilbury der Montgomerys und ließen sich zu Hatchard’s Book Shop kutschieren. Tessa hatte die Einladung zu diesem Ausflug am Morgen mit Freuden angenommen. Lord Penwyck hatte natürlich Bedenken gehabt, doch seine Mutter hatte sie zerstreut.
    »Ich bin sicher, die Mädchen werden wohlbehütet sein«, hatte sie gesagt. »Grace lässt Deirdre dieser Tage doch kaum noch aus den Augen!« Lady Penwyck hatte die Stimme gesenkt. »Sie wissen immer noch nicht, wer Deirdres Verehrer ist.« Misstrauisch hatte sie Tessa, die ihr gegenüber am Frühstückstisch saß, beäugt.
    Auch wenn Tessa ihrer Gastgeberin direkt in die Augen gesehen hatte, war sie doch viel zu besorgt gewesen, man könnte ihr die Erlaubnis zu dem Ausflug verwehren, als dass sie Lady Penwycks argwöhnischen Blick wahrgenommen hätte.
    Als schließlich entschieden war, dass auf diesem Ausflug keinerlei Gefahren drohten, war Tessa so entzückt gewesen, dass sie die Treppe zu ihrem Zimmer förmlich hinaufschwebte, um sich umzuziehen.
    Auf der Fahrt zum Piccadilly, wo der berühmte Buchhändler seinen Laden hatte, erzählte Tessa, was bei der Abendgesellschaft der Chalmers vor ein paar Tagen geschehen war.
    »Lord Penwyck bestand darauf, dass ich den armen Lord Dickerson heirate! Er hat behauptet, andernfalls wäre mein Ruf ruiniert!« rief sie aus.
    Deirdre schüttelte traurig den Kopf. »Ich bin sicher, dass du dir keiner Verfehlung bewusst warst, Tessa, doch es überrascht mich nicht, dass Lord Penwyck so unerbittlich war. Er ist fest entschlossen, jeden weiteren Skandal zu vermeiden.«
    »Jeden weiteren?« Tessa runzelte die Stirn.
    Deirdre sah ihre Freundin an und blickte dann schnell wieder weg.
    »Deirdre«,
    begann
    Tessa
    leise,
    »ich
    mag
    Klatschgeschichten genauso wenig wie du, aber falls irgendetwas Schlimmes passiert ist, hilft es mir vielleicht, Lord Penwyck besser zu verstehen. Ich kam nach England, um der Tyrannei meines Stiefvaters zu entrinnen, und nun stellt sich heraus, dass Lord Penwyck ebenso hartnäckig ist wie er. Ich will überhaupt nicht heiraten, ich will meinen eigenen Weg gehen, meine eigenen Entscheidungen treffen. Stattdessen stellen sich mir dauernd Leute entgegen, die darauf bestehen, dass ich mein Leben nach ihrem Geschmack einrichte.« Tessas Unterlippe begann zu zittern. »Ich will frei sein!«
    »Vielleicht hättest du in Amerika bleiben sollen«, entgegnete Deirdre trocken, »denn dort ist das Leben weniger streng reglementiert.«
    »Insgesamt vielleicht schon, aber was Männer betrifft, gibt es keinen Unterschied«, rief Tessa. »Sie haben uns überall in ihrer Gewalt.«
    Deirdre sog scharf die Luft ein. »Nun, auf Jeffrey trifft das jedenfalls nicht zu. Er versucht nicht, mir seine Ansichten und Ideen

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