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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

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Schultern draußen wartete. »Es tut mir so leid.«
    Kein Ton kam über Daniels Lippen,
kein äußerliches Zeichen seiner Trauer.
    »Adam wird bald hier sein«,
flüsterte Banner, um den Mann zu trösten, der schon so viel gelitten und
verloren hatte. »Ich habe eine Nachricht für ihn hinterlassen. Er wird kommen.«
    Obwohl Daniel sich nicht zu ihr
umwandte, sprach er schließlich: »Lulani braucht nicht mehr zu leiden.« »Nein.
Sie hat jetzt Frieden.«
    »Ich habe sie geliebt.«
    »Ich weiß, Daniel. Ich weiß.«
    Er ging um Banner herum, sein
entstelltes Gesicht naß vor Tränen. »Meine Katie liebte ich auch, aber ich
konnte nicht mehr mit ihr leben — ich mußte sie verlassen.«
    Banner nickte, ihre Kehle war wie
zugeschnürt. »Sie brauchen mir nichts zu erklären, Daniel.«
    »Sie dürfen nicht glauben, daß Adam
so ist wie ich daß er Sie betrügen würde wie ich seine Mutter. Er ist stark
und gut, mein Sohn.«
    »Ja«, stimmte Banner zu. »Aber Sie
sind es auch, Daniel, sonst hätten Sie nicht solche Opfer gebracht.«
    Irgendwo in den Bäumen zwitscherte
ein Vogel. »Reiten Sie zurück, Banner«, sagte Daniel ruhig. »Mein Sohn wird
sehr aufgebracht sein, wenn er Sie hier findet.«
    Banner schob trotzig das Kinn vor.
»Ich bleibe, Daniel! Adam wird wütend sein, aber er braucht mich, und deshalb
bleibe ich.«
    Daniel schaute zur Hütte hinüber, wo
Lulani nun in Frieden schlief. »Ist Adam gut zu Ihnen? Schlägt er Sie nicht?«
    Banner errötete. »Nein, er schlägt
mich nicht.«
    »Vielleicht tut er es doch, wenn er
Sie hier findet. Sie sind ein unglaubliches Risiko eingegangen, Banner. Ich
hätte Sie nie hierherbringen dürfen ...«
    »Das weiß ich. Sie kamen, um Adam zu
holen, nicht mich. Wie lange standen Sie schon draußen am Waldrand und
warteten auf ihn?«
    Der große Mann zuckte die Schultern.
»Eine Stunde? Ich wollte gerade an die Tür klopfen, als Sie mich sahen. Ich bin
Ihnen sehr dankbar für Ihre Hilfe, Banner.«
    Sie senkte betrübt den Blick. »Ich
war keine große Hilfe, fürchte ich. Lulani war schon tot, als ich zu ihr kam.«
    Daniel nickte. »Ich setze mich zu
ihr«, sagte er und ließ Banner allein mit ihren Gedanken und Gefühlen.
    Sie ging zu einem alten Baum und
hockte sich nachdenklich auf einen Ast. Plötzlich packte jemand ihren Ellbogen,
wirbelte sie herum — und sie schaute in Adams wutverzerrtes Gesicht.
    »Was zum Teufel machst du hier,
O'Brien?«
    Eine Träne löste sich von ihren
Wimpern. »Lulani«, schluchzte sie erstickt. »Lulani ist tot.«
    Adam schloß die Augen und schwankte
ein wenig. »Wann?« fragte er nach langer Pause.
    »Genau weiß ich es nicht. Sie war
schon tot, als Daniel und ich zurückkamen.«
    »Wie geht es meinem Vater?«
    Banner wischte ihre Tränen ab. »Er
ist erschüttert.« Adam nickte traurig. »Er wird sterben ohne sie.«
    Banner schlang die Arme um ihren
Mann und drückte ihn an sich. Aber die Worte des Trostes kamen ihr nicht
    über die Zunge, als sie über Adams
Schulter Sean entdeckte, der mit einem Gewehr in der Hand auf sie
zuschlenderte.
    Adam spürte, wie Banner sich
versteifte und drehte sich um, aber es war schon zu spät. Mit einem dumpfen Krachen
landete der Kolben des Gewehrs mitten in Adams Gesicht, und er sackte lautlos
in sich zusammen.
    Banner versuchte zu schreien, aber
kein Laut kam aus ihrer Kehle. Sie fiel auf die Knie und streckte die Hände
nach Adam aus, doch Sean riß sie an ihrem Haar zurück und auf die Beine.
    »Was nützt er dir jetzt noch,
Banner?« zischte er. »Kann er dir jetzt noch die Schenkel spreizen? Kann er
dich jetzt noch dazu bringen, ihn anzuflehen um . .«
    »Hör auf!« Banner hielt sich beide
Ohren zu.
    Sean stieß sie auf den Boden und zog
mit einer Hand den bewußtlosen Adam auf die Füße.
    Banner schaute in stummem Entsetzen
zu, wie Adam aus seiner Ohnmacht erwachte und sich auf einen Kampf
    mit dem Mann einrichtete, der die
Absicht hatte, ihn zu töten. Purer Haß hielt Adam aufrecht und zeigte sich in
jeder Faser seines Körpers.
    Blut strömte aus einer Platzwunde
über seinem Auge, aber er schien es nicht zu merken. »Leg das Gewehr fort!«
    höhnte Adam und streckte
herausfordernd beide Hände aus. »Laß sehen, wie gut du dich im hellen
Tageslicht zu verteidigen verstehst.«
    Sean drehte das Gewehr um und preßte
die Mündung an Banners Schläfe. »Komm mir nicht zu nahe!« warnte er.
    Adam erstarrte. Sein Blick glitt zu
Banner, die auf dem Boden kauerte, und dann wieder zu Sean. »Wenn du

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