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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

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resigniert.
    »Deshalb muß ich bei dir bleiben.«
    Aber beide wußten, daß das nicht
möglich war. Eines Tages — bald schon — würde sie sterben. Das sagten ihr die
immer unerträglicher werdenden Schmerzen, und Adam hatte es ihr bestätigt. Und
dann würde Daniel ganz alleine sein.
    Banner und Adam betraten das Haus durch
die Küche. »Besteht keine Hoffnung für Lulani?« fragte Banner, als Adam die
Kaffeekanne nahm. »Wirklich nicht?«
    »Nein.« Er ließ die Schultern
hängen. »Sie hat Krebs, Banner, und es ist ein Wunder, daß sie überhaupt noch
lebt.«
    Banner schaute traurig zu, wie ihr
Mann zwei Tassen füllte und an den Tisch brachte. »Was wird er ohne sie
anfangen?«
    »Das weiß ich nicht, Kleeblatt.«
    »Er liebt sie, nicht wahr?«
    Adam nickte grimmig. »Sie ist alles,
was er hat.«
    Banner senkte noch mehr die Stimme.
»Hat er deine Mutter nicht geliebt?«
    »Auf die Frage habe ich gewartet«,
erwiderte Adam, während er Zucker in den Kaffee gab. »Du fragst mich, wieso er
Lulani überhaupt kennengelernt hat, nicht?«
    »Ja.«
    »Sei ganz beruhigt, O'Brien.
Ehebruch ist nicht vererbbar — wie blaue Augen oder ein cholerischer
Charakter.«
    »Es tut mir leid, daß ich dich für
untreu gehalten habe«, sagte Banner leise. »Aber ...«
    »Aber es sah ziemlich schlecht für
mich aus, nicht wahr? Laß dir etwas gesagt sein, Banner — ich bin an jenem
Abend wirklich mit der Absicht auf die Silver Shadow gegangen, mir eine
Frau zu nehmen.«
    Banner versteifte sich. »Und?«
    »Aber ich brachte es nicht über
mich, sie anzufassen. Ich konnte nur an dich denken.«
    Banner sah, daß er die Wahrheit
sprach. »Ich dachte in all jenen Nächten ...«
    »In jenen Nächten war ich entweder
in meinem Büro, O'Brien, oder in meinem einsamen Bett, bereit, auf Händen und
Füßen zu dir zurückzukriechen.«
    Die Vorstellung brachte Banner zum
Lachen. »Das ist ein Witz, Adam! Niemand könnte dich in die Knie zwingen.« Er
schaute sie nicht an. »Du schon«, murmelte er. Banner wurde unbehaglich zumute.
»Erzähl mir von
    Lulani«, forderte sie ihn auf.
    »Ich weiß nicht viel von ihr«, gab
Adam schulterzuckend zu. »Die Fahrt nach Hawaii war sehr lang, und mein Vater
ertrug es offensichtlich nicht, über Monate hinweg ohne Frau zu sein. Vorher
war er meiner Mutter immer treu, soviel ich weiß, aber Mama war weit entfernt,
und Lulani war zur Stelle.«
    »Würdest du das tun, Adam? Würdest
du dir eine andere suchen, wenn wir getrennt wären?«
    »Die Frage ist überflüssig, O'Brien.
Wir werden nie getrennt sein.«
    »Es könnte passieren. Würdest du dir
eine Geliebte nehmen?«
    Adam hob die Schultern. »Ich würde
es gern abstreiten, Banner, aber woher soll ich das jetzt wissen?«
    Banner war empört, doch sie
respektierte Adams Aufrichtigkeit. Wer wußte besser als sie, wie
leidenschaftlich dieser Mann war, wie tief seine Bedürfnisse gingen? »Wenn ich
dick und rund bin in den letzten Monaten der Schwangerschaft ...« sagte sie
bedrückt.
    »Wirst du schöner sein als je
zuvor«, schloß Adam für sie. »Und noch viel begehrenswerter, O'Brien, glaub
mir.«
    Bevor Banner etwas erwidern konnte,
erklang ein lauter Schrei.
    »Adam!« kreischte Maggie. »Komm her,
Adam!« Adams Stuhl kippte um, als er aufsprang und in die Eingangshalle rannte.
Banner folgte ihm.
    »Gott sei Dank!« schluchzte Maggie
vor der offenen Tür. »Ich wußte nicht, ob du zu Hause warst.«
    Adam drängte sich an der Haushälterin
vorbei und schnappte entsetzt nach Luft. »Hol meine Tasche, Maggie!« befahl er
rauh.
    Banner schrie leise auf, als sie
Jeff in seltsam unnatürlicher Haltung auf der Veranda liegen sah. Sein Gesicht
war bis zur Unkenntlichkeit geschwollen, und einer seiner Arme schien
gebrochen. Er atmete, aber er war ohne Bewußtsein.
    »Sean?« sprach Banner ihre Gedanken
aus.
    »Vielleicht«, antwortet Adam knapp,
während er den Puls seines Bruders maß.
    »Wer sonst würde so etwas tun?«
    Adam antwortete nicht, und Banner
erwartete es auch nicht. Als Maggie mit der Tasche zurückkam, schickten sie sie
erneut fort, um zwei Stallburschen zu holen, die Jeff in sein Zimmer tragen
sollten.
    Jeff war böse zugerichtet und
stöhnte vor Schmerzen, als Adam und Banner seinen gebrochenen Arm richteten und
die Platzwunden in seinem Gesicht reinigten.
    »Wer hat dir das angetan?« fragte
Adam scharf, als sein Bruder für einen Moment die Augen aufschlug.
    Jeff versuchte zu sprechen und
konnte es nicht.
    »Wo ist es passiert?«

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