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Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Titel: Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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verschwinden!« entgegnete
Jeff brutal. »Lassen Sie mich allein. Sofort.«
    Verwirrt und gekränkt wandte Fancy
sich ab und verließ den Raum. In der Halle jedoch sank sie gegen die Wand und
weinte bitterlich.
    Temple Royces Geliebte, ausgerechnet! In
einem Anfall unkontrollierbarer Wut fegte Jeff das Tablett und seinen gesamten
Inhalt vom Tisch.
    Wieder ging die Tür zu seinem Zimmer
auf, und er erwartete schon, Fancy von neuem hereinkommen zu sehen. Aber es war
sein jüngerer Bruder.
    »Was hast du bloß zu Fancy gesagt?«
fragte er drohend. »Fancy!« murmelte Jeff verächtlich.
    »Ja, Fancy!« versetzte Keith hart.
»Sie weint, als bräche ihr das Herz, und ich möchte wissen, warum.«
    »Ausgeschlossen. Das Flittchen hat
kein Herz.«
    Es war Keith anzumerken, daß er sich
nur mühsam beherrschte. »Wage es nicht noch einmal, sie so zu nennen, Jeff«,
befahl er grimmig. »Fancy ist eine nette junge Frau, die versucht, sich ihren
Lebensunterhalt zu verdienen, wie wir es alle tun. Missis Thompkins sagte mir,
daß Fancy fast ihren ganzen Verdienst ihren Eltern schickt ...«
    »Wie edel von ihr!« unterbrach Jeff
ihn höhnisch und stellte sich dabei Fancy in Temple Royces Bett vor. »Ich will,
daß sie das Haus verläßt, Keith — und zwar sofort.«
    Keith verschränkte die Arme. »Das
Haus gehört mir«, erinnerte er seinen Bruder in gefährlich leisem Ton. »Fancy
bleibt. Aber wenn du glaubst, großer Bruder, meiner Entscheidung zuwiderhandeln
zu können, dann versuch es nur.«
    Jeff stand auf. »Soll das eine
Herausforderung sein?« »Nenn es, wie du willst. Fancy braucht diesen Job, und
sie bleibt hier.«
    »Laß es  uns draußen ausmachen«, schlug Jeff vor, den bei
der, Aussicht eines Kampfes eine merkwürdige Euphorie erfriff. .
    »Gern. Da Mama nicht da ist, um uns
mit ihrer Pferdepeitsche zu trennen, kommen wir vielleicht zu einer Verständigung«,
erwiderte Keith gelassen und deutete auf die Tür. »Nach dir, Jeff.«
    Die Sonne und die frische Luft taten
Jeff gut nach seinem langen Exil, und er atmete tief ein und bereitete sich
auf den Kampf mit seinem Bruder vor.
    Im Garten jedoch blieb Keith abrupt
stehen und deutete zum Himmel hinauf. »Hast du das gesehen?« fragte er.
    »Was?« fragte Jeff verwundert. »Den
Himmel?«
    »Gut, daß du dich daran erinnerst.
Du hast dich so lange in deinem Raum versteckt, daß ich befürchtete, du
könntest vergessen haben, daß er existiert.«
    Tiefe Scham erfüllte Jeff, aber nur
für einen kurzen Augenblick. Er hatte Narben davongetragen, die nichts
auslöschen konnte. Er hatte sein Schiff verloren und die einzige Frau, die er
je geheiratet hätte. Wenn jemand ein Recht besaß, sich vom Leben
zurückzuziehen, dann er! »Wer braucht den verdammten Himmel schon?« entgegnete
er gereizt.
    Keith schüttelte den Kopf. »Du, Jeff.
Wir alle brauchen den Himmel, die Erde, den Wind, die Bäume und das Land. Wir
brauchen Gott, und wir brauchen andere Menschen.«
    »Warum machst du eigentlich aus
jeder Unterhaltung eine Predigt?«
    Keith zuckte die Schultern. »Das
gehört zu meiner zweiten Natur.«
    »Ich will mich mit dir schlagen!«
»Ich weiß«, erwiderte der Pastor gelassen.
    Kann diesen Bibelreiter denn
wirklich gar nichts aus der Fassung bringen? fragte Jeff sich grollend. Er
machte einen Schritt auf seinen Bruder zu, fest entschlossen, ihn zu schlagen,
aber da stürzte sich Fancy Jordan auf ihn. Der Kontakt mit ihr versetzte ihm
einen merkwürdigen Stich.
    »Aufhören!« schrie sie.
    Jeff packte ihre Schultern, und ein
seltsam angenehmes
    Gefühl erfaßte ihn beim Kontakt mit
ihr. »Was zum ...« »Bleib ihm aus dem Weg, Fancy«, warf Keith ruhig ein. Fancy
straffte die schmalen Schultern und schaute her-
    ausfordernd zu Jeff auf. »Nein«,
antwortete sie ruhig. Jeff umfaßte ihre Taille, hob sie auf und stellte sie
beiseite wie eine Puppe.
    Fancy kehrte augenblicklich zurück,
aber diesmal schimmerten Tränen in ihren violetten Augen. »Bitte«, sagte sie,
»ich tue alles, was Sie wollen ... ich gehe fort, wenn es sein muß — aber bitte
schlagen Sie Ihren Bruder nicht.«
    Jeff starrte sie betroffen an. Sein
Bedürfnis nach Kampf war verflogen, und ein ganz anderes Verlangen begann ihn
zu beherrschen ...
    »Du wirst zu spät zur Messe kommen«,
sagte sie zu Keith.
    Keith zuckte lachend die Schultern.
»Tut mir leid, Jeff, aber sie hat recht. Kommt jemand von euch mit?«
    Jeff schnaubte verächtlich, aber es
gelang ihm nicht, den Blick von Fancys flehendem Gesicht

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