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Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Titel: Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Fancy?«
    Die zärtliche Besorgnis in Jeffs Ton
ließ sie fast wieder die Beherrschung verlieren; es dauerte einen Moment, bis
sie sich umdrehen und ihn ansehen konnte, ein fragendes Lächeln auf den Lippen.
    »Alles in Ordnung?« fragte er
stirnrunzelnd und beugte sich vor, um sie genauer betrachten zu können.
    »Ich ... ich hatte Kopfschmerzen«,
log Fancy. Ihr Lächelnd war wie festgefroren und fast nicht mehr aufrechtzuerhalten.
»Haben wir Besuch?«
    Jeff nickte stirnrunzelnd. »0 ja.
Willst du nicht herunterkommen und guten Tag sagen?«
    »Ich ... wenn es Meredith ist, dann ...«
    »Es ist nicht Meredith«, versicherte
Jeff lachend und reichte Fancy eine Hand.
    Sie nahm sie dankbar, und dann gab
es kein Zurück mehr, denn Jeff zog sie einfach mit sich hinaus, über den
Korridor und die Treppe hinunter.
    Phineas Pryor saß im Arbeitszimmer,
etwas blaß, aber ansonsten ganz der Alte. Er stand auf, als er Fancy sah,
machte eine höfliche Verbeugung und sagte lächelnd: »Missis Corbin?«
    Fancy stieß einen Freudenschrei aus
und warf sich ziemlich undamenhaft in die Arme ihres Freundes. »Es geht dir
besser!« rief sie froh.
    Phineas drückte sie an sich, dann
zuckte er mit den Schultern. »Meine Schwester ist eine barmherzige Seele«,
sagte er. »Ihre zärtliche Pflege hat mich wieder hergestellt.«
    Fancy erinnerte sich an ihren
abrupten Aufbruch im Heißluftballon und errötete vor Scham. »Wir hatten dich
nicht einfach so zurücklassen wollen ...«
    Phineas lachte und nahm, als Fancy
sich gesetzt hatte, wieder Platz. »Ihr hattet ja wohl auch kaum eine andere
Wahl. Als ich hörte, was passiert war, dachte ich mir schon, daß mir nichts
anderes übrigbleiben würde, als mich um mich selbst zu kümmern. Und so stand
ich auf und fuhr mit meinem Wagen hierher.« Er schwieg und zeigte auf den
Stapel neben sich. »Ich hab' deine Sachen alle mitgebracht. Nur gut, daß dieser
Temple euch nicht erwischt hat«, fügte er besorgt hinzu.
    Ein grimmer Ausdruck erschien auf
Jeffs Gesicht. »Um den werde ich mich schon kümmern«, sagte er.
    Fancy schaute ihn erschrocken an.
»Soll das heißen, daß du vorhast, ihn zu suchen? Er hat uns bis jetzt in Ruhe
gelassen — meinst du nicht, es sei besser, schlafende Hunde nicht zu wecken?«
    »Schlafende Klapperschlangen sind
etwas anderes«, entgegnete Jeff, und wieder erschien dieser merkwürdig
abwesende Blick in seinen Augen.
    Fancy schwieg, bemüht, sich ihre
Sorgen nicht anmerken zu lassen. Aber der Gedanke an Jeffs bevorstehende
Rückkehr zur See und die Bedrohung, die Temple für ihr Glück darstellte, war
fast zuviel für sie.
    Phineas blieb auf Jeffs Einladung
hin zum Essen, doch Fancy war nicht in der Lage, sich an der Unterhaltung zu
beteiligen. Sie war froh, als er sich verabschiedete und sie sich ungehindert
ihren düsteren Betrachtungen überlassen konnte.
    Am nächsten Morgen fuhr die gleiche Kutsche vor, in der
Phineas erschienen war, aber diesmal stieg eine schlanke junge Dame mit
kupferrotem Haar und braunen Augen aus — Bethany Pryor.
    Fancy war sehr verblüfft, denn sie
hatte sich Phineas' Schwester ganz anders vorgestellt.
    »Ich habe das Gas für den Ballon
gebracht«, sagte Bethany, nachdem Fancy sie ins Haus geführt hatte. »Es ging
Phineas heute nicht so gut, deshalb bin ich selbst gekommen.«
    »Ist er sehr krank?« fragte Fancy
besorgt.
    Bethany versicherte ihr, es sei
nichts Schlimmes und fügte lächelnd hinzu: »Aber ich hoffe, daß Sie uns trotzdem
einen Besuch abstatten werden, Missis Corbin, selbst wenn Phineas noch nicht
auf dem Totenbett liegt.«
    »Bitte nennen Sie mich Fancy«, sagte
Fancy rasch. Phineas' Schwester gefiel ihr, und sie bedauerte nun, Spokane so
bald verlassen zu müssen.
    »Und Sie müssen mich Beth nennen«,
erwiderte die Besucherin munter. »Leider kann ich nicht lange bleiben sobald
der Kutscher die Gasflaschen abgeladen hat, muß ich weiter und meine
Besorgungen erledigen.« Fancy wünschte, sie hätte auch etwas zu erledigen —
Jeff war seit dem Frühstück fort, und sie langweilte sich. Zum Glück mußte jeden
Augenblick Evelyn zur Anprobe erscheinen.
    Bethany stand auf, bevor Miriam mit
dem Tee erschien. »Es tut mir wirklich leid, Fancy, aber jetzt muß ich wieder
gehen. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.«
    Fancy war enttäuscht. »Könnten Sie
nicht wenigstens auf eine Tasse Tee bleiben?« fragte sie hoffnungsvoll.
    »Tut mir leid«, wiederholte Bethany,
dann war sie fort. Die Gasflaschen standen ordentlich

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