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Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt...

Titel: Corbins 02 - Wer ein Laecheln des Gluecks einfaengt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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fester an sich und
legte sein Kinn auf ihren Kopf.
    Doch Fancy beruhigte sich nicht und
schluchzte leise weiter. Schließlich hob Jeff sie auf und trug sie zum Bett.
Zärtlich half er ihr beim Ausziehen und deckte sie dann behutsam zu.
    Fancy schaute aus tränenglitzernden
Augen zu ihm auf. »Ich habe deine neuen Kleider zerdrückt«, murmelte sie.
    Jeff zuckte mit den Schultern und
küßte sie auf die Stirn. »Ruh dich aus«, bat er.
    »Willst du bei mir bleiben?« fragte
Fancy. »Willst du mich in den Armen halten?«
    Langsam öffnete er den Knoten seiner
Krawatte, seine Hemd- und Westenknöpfe und zog Hemd und Hose aus. Als er nackt
war, legte er sich zu Fancy ins Bett und zog sie in die Arme. Sein warmer
Körper vermittelte ihr Trost, und da er nichts von ihr zu fordern schien,
gelang es ihr endlich, sich zu entspannen. Mit dem beruhigenden Gedanken, daß
Jeff sie nie verlassen würde, daß sie ganz sicher bei ihm war, schlief sie ein.
    Es war schon dunkel im Raum, als sie
erwachte, und ein Feuer flackerte im Kamin. Fancy streckte sich wohlig, fühlte
sich wach und erholt, bis ihr bewußt wurde, daß sie allein war. Mit klopfendem
Herzen richtete sie sich auf.
    »Jeff?«
    Er lachte, und sie hörte Wasser
plätschern. »Kann man hier nicht mal in Ruhe ein Bad nehmen?« scherzte er.
    Vor Erleichterung schossen Fancy
Tränen in die Augen. Sie wischte sie rasch ab, holte tief Luft und stand dann
auf. Sie trat hinter die Spanische Wand, stemmte die Hände in die Hüften und
sagte mit gespielter Strenge: »Selbstverständlich nicht!«
    Jeff verschränkte schmunzelnd die
Hände hinter dem Kopf und lehnte sich entspannt zurück.
    Fancy ging auf die Wanne zu und
streifte noch im Gehen ihr Hemd und ihre Unterhose ab. Als sie in die Badewanne
stieg, spritzte sie Jeff mit Wasser an, und er tat so, als sei er empört.
    In jener Nacht spielten sie wie
glückliche Kinder, aber sie schliefen nicht miteinander. Nach einer wilden Wasserschlacht
und einem Dinner vor dem Kamin, nach viel Gelächter und noch mehr Geplauder
schlief Fancy glücklich in Jeffs Armen ein.

Dreizehn
    Fancy starrte auf die Uhr an der Wand
des Arbeitszimmers und wartete. Ihr war aufgefallen, daß diese Uhr immer
wieder äußerst merkwürdige Töne von sich gegeben hatte. Es war Fancy ein
Rätsel, und ihre Neugier war so groß, daß sie erfahren mußte, was es war.
    Sie hielt den Atem an, als die
Zeiger sich bewegten und ein seltsam surrendes Geräusch aus dem Innern der
geschnitzten Uhr kam. Sie sah aus wie ein kleines Haus, und die Gewichte hatten
die Form von Tannenzapfen ...
    Fancys Gesicht war nur wenige
Zentimeter von der Uhr entfernt. Plötzlich klappte eine winzige Tür des Hauses
auf, ein kleiner Vogel schnellte vor und rief mit schriller Stimme: »Kuckuck!
Kuckuck! Kuckuck!«
    Fancy wich erschrocken zurück.
»Donnerwetter!« sagte sie verblüfft.
    Hinter sich hörte sie jemanden
schallend lachen, und Fancy drehte sich verlegen um. Jeff stand da, eine Kaffeetasse
in der einen Hand und ein gerolltes Blatt Papier in der anderen. Seine blauen
Augen funkelten vor Belustigung.
    »Lach mich nicht aus!« fuhr Fancy
ihn an und strich nervös über den Rock ihres neuen gestreiften Baumwollkleids.
    »Ich lache nicht«, behauptete Jeff,
aber das Zucken seiner breiten Schultern verriet ihn.
    »Ich habe eben eine solche Uhr noch
nie gesehen!« sagte Fancy gekränkt.
    »Das merkt man«, erwiderte Jeff
lächelnd. »Du wärst fast aus deinem Korsett gesprungen.«
    Fancy errötete. »Was ist das?«
lenkte sie ab und zeigte auf die Papierrolle unter Jeffs Arm.
    Sein Gesicht verschloß sich
plötzlich. »Nur eine Zeichnung«, antwortete er, dann wandte er sich ab und
setzte sich mit abweisender Miene an seinen Schreibtisch. Aber Fancy ließ sich
nicht einschüchtern. Sie haßte Geheimnisse - von denen es in dieser Familie
ohnehin schon zu viele gab — wie zum Beispiel die Frage, was zwischen Jeff und
seinem Bruder Adam stehen mochte. Deshalb ging sie um den Schreibtisch herum
und blieb hinter dem Sessel ihres Mannes stehen.
    »Hast du nichts zu tun?« erkundigte
Jeff sich gereizt. Er hatte ganz offensichtlich nicht vor, die Zeichnung in
Gegenwart seiner Frau aufzurollen, und das ärgerte Fancy.
    »Ich könnte mit der Pferdebahn in
die Stadt fahren«, schlug sie vor, weil sie genau wußte, daß Jeff es nicht
erlauben würde. In gewisser Weise war ihre Freiheit in Spokane sehr
eingeschränkt — Jeff gestattete ihr nicht, allein das Haus zu verlassen.
    »Irrtum«,

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