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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gehen Sie nach Hause zurück, Kleines — es ist eine große,
brutale Welt dort draußen.«
    »Glauben Sie, ich wäre ein Kind? Ich
verfüge über ein abgeschlossenes Universitätsstudium, Mister Rafferty, und
hätte fast geheiratet!«
    Wieder flackerte Ärger in seinen
Augen auf. In einer spöttischen Geste legte er eine Hand auf seine Brust. »Ich
gebe zu, daß ich für einen Moment vergessen hatte, wie welterfahren Sie schon
sind, Miss Corbin!«
    In diesem Augenblick stoppte der
Zug, und die Bewegung warf Melissa und Quinn aufs Bett zurück.
    Melissa schnappte überrascht nach
Luft, aber Quinn lachte und rollte sich auf den Bauch, um sie zu betrachten.
Als sein Blick über ihre rosig angehauchten Wangen glitt, wurde er ernst.
    »Verdammt«, murmelte er, bevor er
beinahe widerstrebend seine Lippen auf Melissas Mund preßte.
    Ein heißes Sehnen erfüllte sie, als
der Kuß intensiver wurde, und ein leises Stöhnen entrang sich ihren Lippen. Ihr
ganzer Körper sehnte sich plötzlich danach. Quinns Gewicht zu spüren, während
ihr Geist sich mit aller Macht dagegen auflehnte.
    Als Quinn sich von ihr löste,
versetzte Melissa ihm eine schallende Ohrfeige und versuchte sich aufzurichten.
    Er starrte sie verwundert an. »Was
...?«
    »Lassen Sie mich aufstehen!« schrie
Melissa.
    Er gehorchte sofort. »Mit
Vergnügen«, sagte er lächelnd, und irgendwie machte das Melissa noch wütender,
als sie gewesen wäre, wenn er sie den ganzen Nachmittag auf dem Bett
festgehalten hätte.
    Ihr Gesicht brannte vor Scham. Sie
richtete sich auf, strich sich übers Haar und griff nach ihrem Kleiderbündel.
»Tausend Dank!« zischte sie, während sie auf das Ende des Waggons zustürmte.
»Auf Wiedersehen!«
    Sie riß die Tür auf und trat auf die
Plattform hinaus.
    Der Bahnhof war ein lauter,
betriebsamer Ort. Die seltsame Mischung aus Gerüchen und Geräuschen hätte
Melissas Aufmerksamkeit unter anderen Umständen erregen können, aber jetzt
hatte sie nichts anderes im Sinn, als aus Mister Raffertys Nähe zu kommen. Eilig
durchquerte sie die Bahnhofshalle und trat durch die Eingangstür auf die
Straße hinaus.
    Doch sie war noch keine zwei Blocks
weit gekommen, als Quinn auch schon an ihrer Seite war und ihren Ellenbogen
ergriff. Unter der breiten Krempe seines eleganten schwarzen Huts schaute er
schmunzelnd auf Melissa herab.
    »Sie könnten mir wenigstens
gestatten, Sie zum Frühstück einzuladen, Miss Corbin — zum Dank, daß ich Sie
vor dem ewigen Mitleid Ihrer Familie und vor einem schrecklichen Tod bewahrt
habe.«
    »Ich will nichts von Ihnen, nicht
einmal ein Frühstück«, antwortete Melissa unfreundlich.
    »Gehen Sie und lassen Sie mich in
Ruhe, bevor ich die Polizei rufe.«
    »Das würden Sie nicht tun.« Sie
hatten ein Hotel erreicht, und Quinn schob Melissa in die Halle, wobei er ihr
mit verschwörerischer Miene zuflüsterte: »Denn dann wären Sie gezwungen
zuzugeben, daß Ihre berühmte Familie überall nach Ihnen sucht. Ich wäre
übrigens gar nicht überrascht, wenn sie bereits eine beachtliche Belohnung
ausgesetzt hätte.«
    Melissa dachte an die Zeit nach dem
Tod von Keith' erster Frau. Sein Schmerz war so groß gewesen, daß er einfach
fortgegangen war, und Adam und Jeff hatten eine Belohnung ausgesetzt und Bilder
von Keith veröffentlicht, um ihn wiederzufinden. Nun schaute sie Quinn, der
sie zu einem Tisch am Fenster führte, flehend an.
    Er nickte ihr freundlich zu. »Ich
habe über Ihren Antrag nachgedacht«, verkündete er heiter.
    Melissa errötete, ihr Herz schlug
schneller. »Das habe ich nicht ernst gemeint«, sagte sie und dachte an den Kuß
auf Quinns Bett und an die verwirrenden Emotionen, die er in ihr ausgelöst
hatte. Wenn sie mit Quinn verheiratet wäre, besäße sie die Möglichkeit - und
das Recht —, diese unbekannten Freuden, die sein Körper zu versprechen schien,
zu genießen ...
    »Das glaube ich aber doch«,
widersprach Quinn gelassen.
    Eine Kellnerin kam, brachte Kaffee
und nahm die Bestellung auf. Dann waren sie wieder allein.
    »Ich habe es mir anders überlegt«,
sagte Melissa, als habe es keine Unterbrechung dieser lächerlichen Unterhaltung
gegeben. »Lieber würde ich einen behaarten Affen heiraten als Sie, Quinn
Rafferty!«
    Er besaß die Frechheit, eine ihrer
Hände zu nehmen und mit dem Daumen über Melissas Handgelenk zu streichen, was
eine angenehme, prickelnde Wärme in ihr auslöste. »Heiraten Sie mich,
Melissa«, sagte er in einschmeichelndem Ton.
    Melissa hätte fast ihren

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