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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich die
Gewerkschaftsmitglieder einzumischen; es wurde viel geredet und noch mehr
palavert, keiner hörte auf die Argumente des anderen, und, so wurde nichts
erreicht.
    Eine Stunde später war Quinn so verärgert,
daß er alle aus der Kantine schickte, mit Ausnahme von Becky, ihrer Tochter,
und Wong, dem Koch.
    »Glauben Sie, daß sie streiken
werden?« fragte Becky nervös.
    Quinn zuckte die Schultern. Es war
ihm klar, daß der lange Weg in die Berge völlig nutzlos gewesen war und die
Dinge noch schlimmer standen als vorher.
    Später ging er in den Wald, um Holz
zu fällen wie jeder andere seiner Arbeiter, und hörte sich von neuem ihre
Beschwerden und Forderungen an.
    Auch Quinn hatte eine harte Jugend
hinter sich, und schwere körperliche Arbeit war ihm daher nicht fremd. Trotzdem
war er in jener Nacht so erschöpft, daß er kaum etwas essen konnte und voll
angekleidet einschlief.
    Als Becky am nächsten Morgen kam und
ihm den Kaffee brachte, sehnte er sich bereits so stark nach Melissa, daß er
zu Fuß ins Tal hinabzusteigen wollte ...
    Das Gebäude, in dem sich die Redaktion
einst befunden hatte, lag drei Straßen von der Center Avenue entfernt und bot
einen entmutigenden Anblick. Der Putz bröckelte von den Wänden, und im Inneren
herrschte ein entsetzliches Durcheinander.
    »Es ist sinnlos«, bemerkte Dana
Morgan kopfschüttelnd.
    »Ich glaube, Onkel George hat recht,
Melissa. Sie werden sich ein eigenes Gebäude errichten müssen, da es in Port
Riley nicht ein einziges zu mieten gibt.«
    Melissa wandte sich seufzend von dem
Bild der Zerstörung ab, das sich ihren Augen bot. »Ich werde schon etwas
finden«, sagte sie zuversichtlich. »Ganz bestimmt.«
    Dann kam ihr eine Idee. »Was ist mit
den Leuten, die die Redaktion geführt haben — leben sie noch hier?«
    Dana machte ein nachdenkliches
Gesicht, dann erschien ein lebhaftes Funkeln in ihren braunen Augen.
»Natürlich!« rief sie so laut, daß Melissa zusammenzuckte, und begann eilig
zurückzugehen. »Miss Bradberry — die hatte ich ganz vergessen!«
    »Miss Bradberry?«
    »Die Tochter des Mannes, dem der Port
Riley Courier gehörte!«
    »Und?«
    »Wenn Ihnen irgend jemand etwas über
das Zeitungsgeschäft erzählen kann, dann Emma Bradberry.« Dana warf Melissa
einen mißbilligenden Blick zu. »Mein Gott, Melissa — für jemanden, der studiert
hat, sind Sie aber wirklich schwer von Begriff!«
    Melissa beschloß, Danas Worte nicht
als beleidigend zu betrachten. Wenn sie ihre Pläne verwirklichen wollte,
brauchte sie alle Hilfe, die sie bekommen konnte, selbst wenn es bedeutete,
Danas dumme Bemerkungen zu ertragen.
    Miss Bradberry lebte in einem
hübschen kleinen Haus an der Küste ganz in der Nähe von Quinns neuem Hotel. Auf
Danas Klopfen erschien die rundliche alte Jungfer im Garten. »Kommen Sie hier
herum«, rief sie ihnen zu. »Sir Lancelot liegt auf dem Teppich vor der Tür.«
    »Sir Lancelot?« flüsterte Melissa
Dana zu.
    »Miss Bradberrys Kater«, erklärte
Dana lachend, während sie in den Garten gingen.
    Emma Bradberry, die ein schlichtes
grauen Kleid trug und einen großen, ausgefransten Strohhut wie jenen, den
Katherine bei der Gartenarbeit zu tragen pflegte, empfing sie auf der Veranda
und schob die beiden Mädchen rasch ins Haus.
    »Bei diesem Wetter einen Besuch zu
machen!« bemerkte sie mißbilligend und schüttelte die Regentropfen von ihrem
Rock.
    Melissa und Dana wechselten einen
Blick. »Wir möchten Sie nicht belästigen, Miss Bradberry«, begann Dana
zögernd. »Aber da Melissa eine Zeitung gründen will ...«
    »Eine Zeitung gründen?« fiel Miss
Bradberry ihr schrill ins Wort. »Unsinn. Keine Frau hat je eine Zeitung gegründet.«
    »Dann bin ich eben die erste«,
entgegnete Melissa entschieden und durch und durch Katherine Corbins Tochter.
    »Ja«, stimmte Emma völlig unerwartet
zu. »Wußten Sie, daß ich ein Zwilling bin?«
    Dana räusperte sich. »Ich glaube,
ich sollte Ihnen meine Freundin zuerst einmal richtig vorstellen, Miss
Bradberry. Das ist Melissa Rafferty ...«
    »Rafferty?« unterbrach die alte
Jungfer. »Ist sie verwandt mit dem Schuft, der die Zeitung meines Vaters niederbrennen
ließ?«
    Melissa spürte, wie ihre Knie
nachgaben und ließ sich rasch auf einen Schaukelstuhl fallen, worauf ein empörtes
Zischen ertönte und ein großer, graugescheckter Kater das Weite suchte.
    »Wollen Sie damit sagen. mein Mann
sei für den Brand verantwortlich?« fragte Melissa erstickt.
    Miss Bradberry beugte sich vor

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