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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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spürte, daß ihr
Körper irgend etwas von Quinn erwartete — was es war, hätte sie nicht sagen
können, aber das war auch nicht wichtig.
    Und dann kam der Moment — der Gipfel
der Ekstase —, und Melissa wußte endlich, was die Franzosen meinten, wenn sie
vom kleinen Tod sprachen ...

Zehn
    Melissa fand den Gedanken, noch einmal eins
ihrer alten Baumwollkleider anzuziehen, plötzlich unerträglich. Obwohl sich nichts
an ihrer Entschlossenheit geändert hatte, unabhängig zu sein, war sie nicht
mehr die gleiche Frau wie am Tag zuvor. Sie hatte jetzt andere Sorgen, und eine
davon war, Quinn zu gefallen.
    Seufzend stand Melissa auf und ging
in ihrem pinkfarbenen Negligé in Marys Zimmer. Dort wählte sie nach
sorgfältiger Überlegung einen schlichten schwarzen Satinrock und eine
dunkelblaue Bluse aus. Es störte sie, nicht um Erlaubnis bitten zu können, aber
daran war eben nichts zu ändern.
    Als sie hinunterkam, erfuhr sie, daß
Quinn schon das Haus verlassen hatte. Sie fühlte sich ein wenig verletzt.
    »Sie sehen heute sehr hübsch aus,
Mrs. Rafferty«, bemerkte Mrs. Wright lächelnd, als sie das Frühstück servierte.
    »Danke.« Melissa strahlte. »Wissen
Sie, wo mein Mann hingegangen ist?«
    Ein weiser Ausdruck erschien in den
Augen der alten Haushälterin, als wüßte sie, daß die vergangene Nacht etwas
zwischen Melissa und Quinn geändert hatte.
    »Sonntags morgens fährt Mister
Rafferty meist zur Mühle.«
    Melissa lächelte in sich hinein. Sie
würde Quinn einen Besuch abstatten: es wurde ohnehin Zeit, daß sie sich mit
seinen Geschäften vertraut machte.
    »Was macht er da?«
    »Ich glaube, er befaßt sich mit der
Buchhaltung«, erwidert Mrs. Wright. »Die Sägemühlenarbeiter bekommen montags
ihren Lohn.«
    In Port Hastings wurden die Arbeiter
samstags bezahlt, und das sagte Melissa auch.
    Mrs. Wright schüttelte den Kopf.
»Mister Rafferty hält nichts davon. Zu viele der Männer würden das Geld für
Whiskey und Frauen ausgeben, und ihre Familien müßten darunter leiden.«
    Ein vernünftiger Gesichtspunkt, das
mußte auch Melissa zugeben. Nach dem Frühstück trug sie ihr Geschirr zur Spüle
und verließ das Haus. Es wehte ein kühler Wind, aber der hübsche Umhang aus
blauer Wolle, den sie in einem Schrank in der Halle entdeckt hatte, war warm
genug.
    Als Melissa die Mühle gefunden
hatte, schaute sie sich nach dem Büro um.
    Tatsächlich saß Quinn dort an einem
Schreibtisch und schaute bei ihrem Eintreten lächelnd auf. »Guten Morgen, Mrs.
Rafferty«, sagte er in einem Ton, der Erinnerungen an die leidenschaftliche
Liebesnacht in Melissa weckte.
    Sie machte einen angedeuteten
Knicks. »Mister Rafferty«, erwiderte sie seinen Gruß.
    Quinn stand auf, zog sie in die Arme
und musterte sie lächelnd. »Hast du so ausgesehen, bevor die Geschichte mit den
Baumwollkleidern begann?« erkundigte er sich mit gutmütigem Spott.
    Melissa verzog das Gesicht und
schmiegte sich noch fester an seine Brust. »Ich bin zu Kompromissen bereit.«
    Quinn zog sie lachend an sich, und
Melissa ärgerte sich, daß ihre Wangen brannten und die Kraft aus ihren Knien zu
weichen schien. Als er ganz unvermutet den Kopf senkte und sie küßte, stockte
ihr der Atem.
    Aber auch Quinn atmete schwer und
mühsam, als er sich von ihr löste und zurücktrat. Er ging sich mit der Hand
durchs Haar und sagte rauh: »Du solltest besser gehen.«
    Melissa war entzückt über ihre
neugewonnene Macht über ihn, und hob lächelnd die Hände, um seinen Kragen zu
richten. »Warum?«
    Quinn räusperte sich umständlich.
»Weil ich sonst für nichts garantieren kann.«
    Das Büro war klein, drei Wände
hatten Fenster. Melissa trat errötend einen Schritt zurück. »Du willst doch
nicht etwa den ganzen Sonntag mit Arbeit verbringen?«
    »Hab Geduld«, erwiderte Quinn
schmunzelnd. »Um dich kümmere ich mich, wenn ich nach Hause komme.«
    Obwohl seine Worte ein köstliches
Erschauern in ihr auslösten, war Melissa empört über Quinns Annahme, sie sei
bereit, nach Hause zu gehen und auf ihn zu warten. »Was fällt dir ...«
    »Psst«, sagte Quinn warnend. »Wir
haben einige Fortschritte gemacht. Zerstör das nicht durch unsinnige Plänkeleien.«
    Melissa schaute sich betont nach
einem freien Platz um. »Ich bleibe hier«, sagte sie entschieden.
    Quinn seufzte ergeben und nahm
seinen Rock von einem Haken an der Wand. »Na schön, du hast gewonnen. Ich kümmere
mich heute abend um die Lohntüten meiner Arbeiter.«
    Doch auch das paßte Melissa

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