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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

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würden?«
    »Selbstverständlich«, antwortete
Melissa ohne Zögern.
    Gillians blaue Augen glitten prüfend
über Melissas Kordrock und ihren langen Zopf. Ein herablassender Ausdruck
erschien auf Gillians Gesicht. »Sie werden schon verzeihen müssen, daß ich mir
keine übergroßen Sorgen mache«, bemerkte sie. »Es hat viele, viele Frauen in
Quinns Leben gegeben, und bisher sind sie ihm noch immer langweilig geworden,
und er hat sie fortgeschickt.«
    Es kostete Melissa eine fast
unmenschliche Anstrengung, ruhig zu bleiben. »Hat er eine von diesen Frauen
geheiratet?« erkundigte sie sich seufzend. »Außer mir, meine ich?«
    Gillians Hochmut verblaßte, aber nur
ganz kurz. »Nein«, gab sie zu, »aber das ist kein Wunder. Es war klar, daß er
Sie heiraten würde, wenn er dadurch bekam, was er wollte.«
    Melissa wußte, daß Quinn Interesse
an einer Verbindung mit ihrer Familie besaß — das hatte er sogar zugegeben —,
und er hatte nie behauptet, sie zu lieben. Dennoch spürte sie, daß er ihr
Gefühle entgegenbrachte; das bewiesen seine Zärtlichkeiten und die Tatsache,
daß er die ganze Nacht geritten war, um sie zu suchen. »Ich muß jetzt gehen«,
sagte sie und fühlte sich auf seltsame Weise gestärkt. »Mein Mann wartet schon
auf mich.«
    Damit ging sie hinaus.
    Quinn saß im Bett und las die
Zeitung, als Melissa nach Hause kam. »Wo warst du?« fragte er.
    Melissa warf ihm die Kleider, die
sie mitgebracht hatte, ins Gesicht. »Du hast den Waggon geschickt, um Gillian
abzuholen!« rief sie anklagend.
    »Ja«, gab Quinn ganz einfach zu, und
Melissa dachte: So ein Schuft!
    »Sie war sicher sehr erfreut
darüber«, sagte sie laut.
    Ein mutwilliges Grinsen erschien auf
Quinns Gesicht, und er rieb sich nachdenklich das unrasierte Kinn. »Du bist
eifersüchtig«, bemerkte er zufrieden.
    Melissa stampfte mit dem Fuß auf.
»Ich mache mir nur Gedanken um ... um den Anstand. Du bist ein verheirateter
Mann und hast kein Recht, andere Frauen in deinem Waggon fahren oder in deinem
Bett schlafen zu lassen!«
    Quinn bemühte sich um eine ernste
Miene, was ihm kläglich mißlang.
    »Du übersiehst eins: Ich teile
meinen Waggon und mein Bett nicht mit anderen Frauen.«
    Seufzend ließ sich Melissa auf einem
Sessel in sicherer Entfernung von Quinns Bett nieder. »Ich kann tolerieren, daß
du Zigarren rauchst und fluchst und Poker spielst«, sagte sie ruhig. »Aber ich
werde nicht die Augen verschließen, wenn es sich um eine andere Art von Ausschweifungen
handelt.«
    Quinn hob lachend eine Hand. »Das
finde ich nur gerecht.«
    »Du hast mir immer noch nicht
erklärt, warum dein Waggon auch Gillian zur Verfügung steht«, beharrte Melissa.
    Quinn seufzte. »Gillian ist meine
Geschäftspartnerin. Ist es meine Schuld, daß sie eine Frau ist?«
    Melissa sprang auf.
    »Verdammt, Quinn Rafferty, du
scheinst mich absichtlich nicht verstehen zu wollen.«
    »Nein«, erwiderte Quinn mit
aufreizender Gelassenheit, »du bist es, die hier einiges verwechselt. Es ist
nicht deine Sache, mit wem ich Geschäfte mache, Melissa. Ich bin dir treu, und
das ist alles, was du zu wissen brauchst.«
    Melissas Zorn war so groß, daß sie
fast daran erstickte. »Von einem Mann, der die ganze Nacht geritten ist, um
sich zu überzeugen, daß ich nicht mit einem anderen durchgebrannt war, sind das
bemerkenswerte Worte!«
    Quinn riß mit einem wütenden Blick
das Laken zurück und stand auf. »Das ist etwas anderes«, behauptete er dreist.
»Du bist eine Frau, und Frauen brauchen Schutz.«
    Melissa stieß einen empörten Schrei
aus.
    Irgend jemand, vermutlich Maggie,
hatte Quinn einen Morgenmantel gebracht, und den zog er jetzt über, um ins Bad
zu gehen. Als Melissa ihn wiedersah, hatte er gebadet, war frisch rasiert und
angekleidet.
    »Ich möchte deine Brüder
kennenlernen«, sagte er kurz. »Wo fangen wir an?«
    Melissa seufzte. »Bei Jeff«, sagte
sie und nahm sogar Quinns Arm, als er ihn ihr reichte, obwohl sie lieber darauf
verzichtet hätte.
    Vor Jeffs Haus wurden sie von einem
lauten Krachen begrüßt. Als sie verblüfft am Tor stehenblieben, konnten sie
beobachten, wie Jeff ein schmales Bett durch die offene Haustür schob und ihm
einen Tritt versetzte, das es auf den Rasen beförderte.
    »Was . .?« murmelte Quinn.
    »Sie haben Schwierigkeiten«,
flüsterte Melissa.
    »Bei Gott, Frances«, brüllte Jeff,
»du bist meine Frau und wirst daher mein Bett teilen, hast du mich verstanden?
Ich denke nicht daran, drei Schritte von dir entfernt auf

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