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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt... Kostenlos Bücher Online Lesen
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fort, weit fort von Mitchs freundlichen und doch
so verletzenden Worten. »Warum haben sie nie geheiratet?« fragte sie, als sie ihrer
Stimme endlich wieder trauen konnte.
    »Gillians Vater hat diese Stadt
gegründet. Er hatte bereits ein Vermögen in Kalifornien gemacht und war ein
reicher Mann, als er hierherkam. Im Grunde bin ich überzeugt, daß Quinn ihm nie
gut genug für seine Tochter war, wenn man bedenkt, was die Raffertys waren.
Jedenfalls hat er alles getan, um sie zu trennen.« Mitch machte eine Pause und
seufzte schwer. »Es ist allgemein bekannt, daß Quinn sein Vermögen nur gemacht
hat, um dem alten Mann zu zeigen, daß er es konnte.«
    Melissa litt maßlos bei seinen
Worten. Eine romantische Geschichte, die er da erzählte, aber leider spielte
sie keine Rolle darin. »Das erklärt immer noch nicht, warum sie nicht
geheiratet haben.«
    »Das wollten sie«, bestätigte Mitch.
»Aber dann kam Quinn zurück und war mit Ihnen verheiratet.«
    Melissa senkte den Kopf. Sie hatte
von der Verlobung gewußt, aber ihre eigentliche Bedeutung schien ihr bis heute
entgangen zu sein. Wieder dachte sie an die Reaktion ihres Mannes über ihre
mögliche Schwangerschaft, und die Tränen schossen ihr in die Augen.
    Als sie Quinns Haus erreichten,
murmelte Melissa einen kurzen Dank, stieg aus und lief auf die Tür zu, ohne
sich noch einmal umzusehen.
    Eine fremde Frau stieg gerade mit
einem Tablett die Treppe hinauf. »Hilfe! Mrs. Wright!« schrie sie, als sie
Melissas ungewöhnliche Erscheinung sah. »Wir haben einen Eindringling im Haus!«
    Da mußte Melissa lachen, trotz ihrer
Verzweiflung. Sie lachte, bis ihr ganz schwach zumute wurde und sie sich am
Treppenpfosten festhalten mußte. Gleichzeitig jedoch strömten Tränen über ihre
Wangen. Mrs. Wright war so besorgt, daß sie ihren Arm um Melissa legte und
sagte: »Beruhigen Sie sich, Mrs. Rafferty. Es wird alles gut.«
    Sie begleitete Melissa in ihr Zimmer
und fragte, ob sie Tee bringen sollte.
    »Ja«, sagte Melissa unter Tränen.
»Aber sagen Sie mir zuerst, wer diese fremde Frau ist?«
    Mrs. Wright lächelte.
»Das ist Miss Alice. Sie
ist eine Schwester von Mister Raffertys verstorbener Mutter. Sie kümmert sich
um Mary.«
    »Ich dachte, Mary sei in einem
Internat.«
    Die Haushälterin ging zur Tür. »Das
stimmt, aber dort wohnt sie nicht. Sie und Miss Alice leben in einer Wohnung
in der Nähe der Schule.«
    »Ich verstehe«, sagte Melissa,
obwohl sie gar nichts verstand und es auch gar nicht wollte. Ihre eigene
Situation war viel zu unglückselig, um über Miss Alices Anwesenheit in diesem
Hause nachzudenken ...
    Es drängte Quinn, das kleine Büro im
Hotel zu verlassen: zwischen Gillians Parfüm und ihrer Wut hatte er das Gefühl,
zu ersticken.
    »Wie kannst du nur gestatten, daß
sie Baseballspiele organisiert und in Hosen herumläuft?« Die schrille Stimme
seiner Partnerin verstärkte Quinns Kopfschmerzen bis ins Unerträgliche.
»Wußtest du, daß sie die Spielerinnen unter unseren Gästen gefunden
hat?«
    Quinn lächelte schwach. »Es scheint
ihnen Spaß gemacht zu haben. Vielleicht sollten wir Baseball in unseren
Freizeitplan aufnehmen.«
    »Ich hatte eigentlich an Kricket
gedacht«, entgegnete Gillian entrüstet. »Es ist irgendwie ... würdevoller. Ein
Spiel, an dem eine Dame ruhigen Gewissens teilnehmen kann.«
    Quinn verließ das Fenster und setzte
sich an seinen Schreibtisch. »Erspar dir deine Anzüglichkeiten, Gillian«, sagte
er müde. »Wir kennen uns schließlich. Ich bezweifle, daß du überhaupt so etwas
wie ein Gewissen besitzt.«
    Gillian umklammerte seine
Schreibtischkante und beugte sich vor, um ihm einen gründlichen Blick in ihren
Ausschnitt zu gewähren. »Sie ist schwanger, nicht wahr?« flüsterte sie in
unheilverkündendem Ton. »Verdammt, Quinn, du hast der kleinen Närrin ein Kind
gemacht!«
    Quinn dachte an seine Mutter, die
Jahr für Jahr einem Kind das Leben geschenkt hatte, nur, um es kurz darauf
wieder zu begraben, zusammen mit einem Teil ihrer vitalen Energie. In diesem
Augenblick haßte er sich dafür, Melissa nicht vor der Möglichkeit einer solchen
alptraumhaften Erfahrung geschützt zu haben. »Geh jetzt und laß mich allein«,
sagte er abweisend. »Ich habe genug eigene Probleme, ohne daß du mir noch
zusätzlich welche schaffst.«
    Aber Gillian blieb. Ihre Worte waren
eine einzige Anklage. »Du hast mich nie geliebt, nicht wahr? Deshalb konntest
du auch eine Fremde heiraten — jemanden, den du auf einem

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